Unter einer großen Kaffeetasse auf der rechten Seite fächert sich eine verschwommene Collage aus Polaroid-Fotos auf. In der Mitte steht in weißem Text: „Mein Jahresrückblick 2024 in Bildern.“ Unten steht handschriftlich: „snoopsmaus – Kultur- und Reiseblog“.

Mein Blog- und Reisejahr 2024: Jahresrückblick in Bildern

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2024 ging so schnell vorbei und doch habe ich das Gefühl, dass es sich an manchen Stellen sehr zog. Dazwischen kam es mir vor, dass ich nur Zuhause rumlungerte und fast nicht unterwegs war. Beim Blick zurück für meinen Jahresrückblick 2024 ist mir aufgefallen, wie oft ich doch – selbst unter widrigen Umständen – in der Lage war zu reisen oder mir Ausstellungen anzusehen. Insgesamt war ich dennoch rund 18.000 km mit dem Zug unterwegs und ein paar Mal auch mit unserem Elektroauto.

Das ist zwar weniger als ich wollte und doch mehr, als nach meiner unvorhergesehenen Verletzung anfangs denkbar war. Doch dazu später mehr.

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Das für mich dominante Thema diesen Jahres war meine Knieverletzung. Um ehrlich zu sein, waren es insgesamt zwei Knieverletzungen. Die erste zog ich mir bereits Anfang-Mitte April 2024 auf dem Weg nach Island zu. Mein Kreuzband im linken Knie hat sich verabschiedet. Es riss durch eine dumme Drehbewegung im Flugzeug. Äußerst ungünstig. Dennoch war es mir relativ schnell möglich, einigermaßen zu laufen und die Insel im Nordatlantik zu genießen. Doch ich übernahm mich schnell und so kam es in Schottland zu einem zusätzlichen Innenmeniskusriss und seit dem war ich noch mit Krücken und Orthese unterwegs, bevor ich mich im Oktober einer OP unterziehen konnte.

Unter anderem von Island habe ich einige schöne Fotos mitgebracht, die auch in diesen Jahresrückblick für 2024 einfließen werden und mit denen ich an der jährlichen Fotoparade von Entdecke die Welt teilnehmen werde. Dabei hat Michael sich wieder sechs spannende Kategorien einfallen lassen, anhand derer ich mein Jahr Revue passieren lasse.

Wie immer findest Du eine Übersicht meiner Reisen fürs Blog unter snoopsmaus unterwegs. Alle bearbeiteten Fotos meiner Reisen sind zur Inspiration auch weiterhin auf Flickr aufrufbar.

Fotoparade 2024 – mein Jahresrückblick mit Fotos

Bei vielen der insgesamt sechs Kategorien der Fotoparade könnte ich gefühlt Dutzende Bilder hinzufügen. Dazu immer wieder auch Bilder, die in mehrere Kategorien fallen. Eine finale Auswahl ist mir daher sehr schwer gefallen. Was eigentlich seltsam ist, da ich ja aufgrund meines Knies und seiner Verletzungen durchaus wenig unterwegs war und auch auf weniger als die Hälfte an Fotos im Gegensatz zum Vorjahr gekommen bin.

Kategorie Architektur

Architektur ist ein kleines Steckenpferd von mir, vor allem Neue Sachlichkeit, Neues Bauen, Moderne und Bauhaus. Aber auch Jugendstil und Expressionismus sind Stilrichtungen, welche mich zunehmend begeistern. Dazu kann ich aber auch eine gewissen Neugier auf Gebäude des Brutalismus nicht verleugnen.

Besonders herausstechend waren dieses Jahr zwei Kirchen auf Island, wo ich mich im April 2024 das erste Mal für insgesamt acht Tage aufhielt – und auf dessen Weg dahin ich mir das Knie das erste Mal verletzte. Ich habe in diesem Moment gelernt, dass ich nicht so fit bin, wie ich sein möchte und dass ich dennoch über mich hinaus wachsen kann. Im Mietwagen schob ich den Beifahrersitz ganz nach hinten und konnte so einigermaßen gut Ein- und Aussteigen. Langsam über die Insel hoppeln ging auch zu 80 % gut. Für alles andere, wo ich nicht hinkam (z.B. auf Vulkankrater mit Treppen klettern), war Simon immer da und war vor allem für viele Fotomotive mein Partner in Crime. Bei gemeinsamen Reisen teilen wir uns soweso immer rein.

Island

Die erste Kirche, die ungeplant auf meinen Fotos landete, stand im Hafenörtchen Stykkishólmur auf der Halbinsel Snæfellsnes. Diese lag in unserer ursprünglichen Planung nicht auf unserer Route. Wir wollten im April eigentlich die Ringstraße 1 umrunden, doch ein kleiner, gesperrter Pass machte uns die ersten Tage Probleme.

Alternativstraßen sind rar in Island und so mussten wir unsere Pläne spontan ändern. Statt die Ostfjorde und eine Reise durch den Norden sowie einen Stop in Akureyri wurde es eine ausgedehntere Tour im Westen sowie über die Halbinsel mit der Entdeckung der sehr modernen und noch recht neuen Stykkishólmskirkja. Diese wurde erst 1990 geweiht und enthält übrigens die Orgel eines deutschen Orgelbauers aus Bonn.

Eine moderne Kirche (Stykkishólmskirkja) aus weißem Beton mit einer markanten, geschwungenen Fassade und einem markanten Glockenturm in der Mitte in Stykkishólmur auf Island. Auf der linken Seite des Gebäudes parkt ein silbernes Auto. Der Himmel ist klar und blau und im Hintergrund sind in der Ferne Berge zu sehen.
Stykkishólmskirkja, Island

weiteres architektonisches Highlight in Island

Bei Island und Kirchen wird einem Kenner sicherlich zuerst die Hallgrímskirkja in Reykjavík einfallen und am letzten Tag vor der frühen Rückreise stand auch diese auf unserem Plan. Da ich aber mit meinem Knie noch einmal sicher gehen wollte, sind wir früh in die Stadt aufgebrochen und Simon setzte mich in der Klinik ab. Doch die medizinische Versorgung auf Island mit weniger als einer halben Million Einwohner:innen ist nicht so komfortabel wie in Deutschland. Es konnte so spontan kein MRT gemacht werden. Trotz Tests, Röntgen und Untersuchungen konnte keine finale Diagnose gestellt werden.

In der Zwischenzeit schickte ich Simon los, um etwas von der Stadt zu sehen und Fotos zu machen, weil ich nicht wusste, wie lange mein Aufenthalt im Krankenhaus dauern würde. Somit hätte wenigstens einer die Stadt gesehen und wir hätten ein paar Fotos. Später am Nachmittag konnte ich mir auch noch etwas von Reykjavík sehen, bevor es zu stark anfing zu schneien und ich mich unsicher auf meinen Beinen fühlte. Die Hallgrímskirkja sah ich so nur im Schnee und von Weitem. Dennoch sehr beeindruckend, da die expressionistische Kirche auf einem Hügel hoch über der Stadt trohnt und das sechsthöchste Bauwerk auf Island ist.

Eine hohe, moderne Betonkirche mit abgestufter Fassade und spitzem Turm (Hallgrímskirkja) ragt in einen wolkigen Himmel von Reykjavík. Der Eingang ist von Säulen flankiert. Im Vordergrund ziert ein geometrisches Muster den Platz, auf dem ein paar Menschen spazieren gehen. Vereinzelte Bäume säumen den linken Hintergrund.
Hallgrímskirkja, Island

London

Aber auch im Juni auf meiner Reise mit der Bahn nach Schottland, für die ich einen Interrail-Pass hatte, bin ich über ein für mich architektonische Highlight gestolpert. Auch wenn ich mich so sehr übernahm, dass ich mir noch den Innenmeniskus kaputt machte und die Reise nach zwei Tagen bereits abbrechen musste. Dennoch waren diese zwei Tage mit so vielen Highlights gespickt, an die ich mich gerne zurück erinnere, wie an den King’s Cross Bahnhof in London.

In dem geschäftigen Bahnhof King's Cross in London mit seinem markanten Gitterdach herrscht reges Treiben. Überall sind Menschen und Gepäck, manche sitzen auf Bänken. Geschäfte wie Costa tragen zur lebhaften Kulisse bei. Die dynamischen Kurven der Architektur und das natürliche Licht sorgen für eine lebendige Atmosphäre inmitten des Trubels – zum Glück ungestört von Unfällen.
King’s Cross

Kategorie Bergwelt

Island war hier ganz klar der Fokus, als ich von dieser Kategorie in der Fotoparade 2024 las. Nirgends gibt es so viele beeindruckende Berge, auch wenn diese gar nicht so hoch sind. Im April, als das Wetter noch extrem wechselte, bekamen Simon und ich viele Berge innerhalb von zwei Tagen auf ganz unterschiedliche Weise zu sehen. Mal eher frühlingshaft, grünlich-braun, dann nur einen Tag später wie mit Puderzucker bestreut im frischen Schnee.

Doch mein liebstes Foto zeigt keine hohen Berge oder schneebedeckte Kuppen. Es ist eine Felsformation im Nebel. Eine Nahaufnahme, die ich besonders mystisch empfinde. Etwas, was für mich perfekt zu Island und seinen Geschichten über Trolle und Wikinger passt.

Nebliger Berghang mit dunklem, zerklüftetem Gelände, das teilweise mit braunem Gras bedeckt ist auf Island. Nebel hüllt die felsigen Klippen ein und schafft eine geheimnisvolle und stimmungsvolle Atmosphäre. Der Kontrast zwischen dem Nebel und den dunklen Felsen unterstreicht die Steilheit und Beschaffenheit der Landschaft.
Nebliger Berghang, Island

Dennoch ist Islands Bergewelt so beeindruckend, dass ich im Jahresrückblick 2024 Dir noch ein paar weitere Fotos zeigen möchte. Die Insel ist einfach so überwältigend schön und abwechslungsreich – und das, obwohl ich, verglichen zu anderen Bloggerkolleg:innen und Reisenden, noch so wenig gesehen habe. Einige Klassiker sind natürlich dabei.

Eine Flagge an einem Mast weht im Wind, in den Farben Blau, Rot und Weiß der isländischen Nationalflagge. Sie ist vor einer Kulisse aus schneebedeckten Bergen und einem bewölkten Himmel zu sehen, wodurch ein starker Kontrast zwischen der rauen Landschaft und den leuchtenden Farben der Flagge entsteht.
Flagge an der Kontinentaspalte am Golden Circle, Standort des ersten isländischen Parlaments

Stokksness mit dem Blick auf das Vestrahorn ist schon besonders beeindruckend. Ich bin froh, dass wir diesen Abstecher ab Höfn noch gemacht haben, bevor wir umdrehen mussten, weil sich wegen der gesperrten Ringstraße unsere Pläne änderten.

Panoramablick auf den Berg Vestrahorn in Island mit schroffen, teilweise schneebedeckten Gipfeln. Unten erstreckt sich ein schwarzer Sandstrand entlang der Küste, an dessen Ufer sanfte Wellen plätschern. Der Himmel ist bedeckt und wirft ein sanftes, gedämpftes Licht auf die Landschaft.
Vestrahorn & Stokksnes, Island

Kategorie Stadt

Während die Fotos für Berge, Architektur und auch die folgenden Kategorien schnell gefunden waren, tat ich mich mit Stadt etwas schwer. Klar, ich war viel in Hamburg und Berlin sowie auch in München und Frankfurt dieses Jahr. Meist aber beruflich, für Ausstellungen oder einem DER Adele-Konzerte. Meist auch mit Orthese und auf Krücken. Alles nicht perfekt für Fotos. Man hat nie eine Hand frei. So ging es mir vor allem in Dresden.

Die Städte, die ich sonst besucht habe, hatten meist mieses Wetter. 2024 hatte ich einfach wenig Glück bei vielen Dingen. Doch ich habe dabei gelernt, wie oft ich über mich hinaus wachsen kann und dann aber auch schmerzhaft erfahren, wo meine Grenzen sind. Aber dafür habe ich leckere Poutine in Düsseldorf gegessen und ein schönes neues Café in meiner Nachbarschaft in Dortmund entdeckt.

Vor meinen Knieproblemen war ich u.a. im März in Amsterdam, um John Mayer auf seiner Solo-Tour im Ziggo Dome zu sehen. Am nächsten, sehr regnerischen Freitag bin ich ins Moco Museum Amsterdam gegangen, in dem Robbie Williams seine allererste Ausstellung hatte. Nach der Ankunft mit dem Zug – geht so easy vom Ruhrgebiet/Rheinland aus – schlenderte ich noch ein wenig durch Amsterdam, bevor ich im Hotel einchecken konnte. Dabei entstand auch dieses Foto, welches meiner Meinung nach Amsterdam gut zusammenfässt.

Ein Boot mit Menschen fährt auf einem Amsterdamer Kanal entlang, umgeben von hohen, schmalen Backsteingebäuden. Im Hintergrund ist eine historische Kirche mit einer markanten Kuppel zu sehen. Der Himmel ist bedeckt und in der Mitte der Szene überquert eine kleine Brücke den Kanal.
Amsterdam

weitere Städtereisen im Jahresrückblick 2024

Zu Ostern (und zu unserem 11. Jahrestag) ging es auf einen eher spontanen Kurztripp in die benachbarten Niederlande. Nach dem ich letztes Jahr das erste Mal für eine Kooperation in Venlo war, lag der Gedanke schnell nahe, noch einmal dorthin zu fahren. Das Hotel vom letzten Mal fanden wir auch sehr passend und schnell war die kleine Auszeit an Karfreitag gebucht. Wie sehr hatten wir unterschätzt, wie voll die Stadt mit Einkaufswütigen sein würde.

Der Plan war dann, am nächsten Morgen dann noch die andere Stadt für Shopper in der Nähe zu besuchen: Roermond. Aber wirklich die Altstadt besuchen, nicht das künstliche Dorf des Outlet Centers. Auch Roermond war etwas voll, aber viel entspannter als gedacht. Mich hat dabei die Innenstand mit seinen unzähligen Jugendstilhäusern total überrascht, die auch locker unter “Architektur” gepasst hätten. Doch auch der liebevoll geschmückte Munsterplein gefiel mir sehr. Als “Überraschung” wartete hier auch ein schöner Garten direkt neben der Munsterkerk. Roermond hätte also auch gut zu diesen anderen Kategorien gepasst.

In einem Boutique-Laden mit großen Fenstern werden Kleidung und Schuhe auf Schaufensterpuppen präsentiert. Der Laden in Roermond hat eine weiße Fassade mit verzierten Säulen. Am Eingang liegt eine schwarze Fußmatte, und draußen stehen zwei Korbstühle mit runden Rückenlehnen. Auf der rechten Seite ist teilweise eine gestreifte grüne Markise sichtbar.
Roermond, Niederlande

Kategorie Oben

Viel zu selten schauen viele Menschen nach oben, wenn sie durch eine Stadt schlendern. Dabei gibt es oft viel zu entdecken – wie zum Beispiel die Jugendstilfassaden in Roermond, die ich unter “Stadt” eingefügt habe. Doch auch der Blick von oben runter fällt vielen Menschen nicht leicht, vor allem mit Höhenangst.

“Oben” bietet also eine Vielzahl an Möglichkeiten der Interpretation. Beim Durchsehen meiner Fotos stellte mich dies auch vor Herausforderungen. Mein liebstes Foto in dieser Kategorie ist dann aber ein Drohnenschott aus luftiger Höhe in Island geworden. Nach unserer Umkehr kurz hinter Höfn, weil die Ringstraße Richtung Ostfjorde gesperrt war und es keine Ausweichroute gab, sind wir wieder Richtung Vík und Selfoss zurück. Dabei hatte es über Nacht und am Morgen geschneit und die Strecke bot uns völlig neue Perspektiven, auch wenn wir sie aus den vergangenen zwei Tagen bereits kannten.

An einem Parkplatz stoppten wir, um die eingepackte Drohne steigen zu lassen und vor uns erstreckten sich die wunderschönsten Strukturen im Schnee. Oftmals ist bei diesen Bildern nicht wirklich klar, was der Betrachtende dabei sieht. Abstrakt und nicht immer greifbar.

Luftaufnahme einer verschneiten Landschaft mit einem gewundenen Fluss und spärlicher Vegetation. Die Szene zeigt dunkle Felsformationen, die einen Kontrast zum Schnee bilden, und rechts zwei kleine zugefrorene Seen. Der Fluss schneidet durch das Gelände und erzeugt ein abstraktes natürliches Muster in der Winterlandschaft Islands.
Island von oben

Weitere Motive aus Island mit “Oben”-Bezug

Doch natürlich war das nicht das erste Mal, dass wir die Drohne in Island auspackten. Am Vortag hielten wir in den bemoosten Lavafeldern, die da noch nicht schneebedeckt waren, sondern im flauschigen Grün gerade zu dazu einluden, in sie einzutauchen und sie auch von oben zu betrachten.

Luftaufnahme einer kurvenreichen Straße, die durch eine üppige, grüne, mit Moos bedeckte Landschaft auf Island führt. Das Gelände weist wellenförmige Muster und einige verstreute weiße Flecken auf, möglicherweise Felsen oder kleine Teiche. Die Straße macht in der oberen linken Ecke eine Kurve und bildet einen Kontrast zur lebendigen Naturlandschaft.
Bemooste Lavafelder von oben

Auch am Golden Circle, vor allem am Besucherzentrum des Þingvellir Nationparks, boten sich einige Motive von oben an, u.a. den Kontinentaldrift zwischen Eurasischer und Nordamerikanischer Platte sowie die Þingvallakirkja bei Silfra. Natürlich darf auch DAS Motiv aus Vík mit seiner Kirche im Vordergrund nicht fehlen.

Mehr “Oben”

Weil es so schön ist, habe ich noch mehr, was zu oben passt. Wenn man einmal anfängt, finden sich für 2024 so viele Fotomotive in meinem Lightroom. Roermond zu Ostern hatte ich ja schon erwähnt. Auch da lohnte es sich, nach oben zu schauen und es gab noch etwas mehr als Jugendstilfassaden zu entdecken, z.B. lustige Figuren am Rathausturm. Am Hotel in der Nähe von Venlo fielen mir Kirschblüten über mir ins Auge. In Amsterdam sowie auch in Dresden, wo ich für die Caspar-David-Friedrich-Ausstellung Ende August war, fiel mein Blick dann nach oben auf zwei wunderschöne Kuppeln.

Besonders eindrucksvoll fand ich auch Waterloo bei Brüssel. Im Museum beim Schlachtfeld habe ich mir eine ABBA-Ausstellung rund einen Monat nach meinem Kreuzbandriss angesehen. Mitte Mai aktivierte ich mit dieser Reise meinen Interrail-Pass, mit dem ich im Juni nach Schottland reisen wollte. Die Bedingungen sahen vor, dass der Pass für zehn Reisetage innerhalb von zwei Monaten gültig war, aber musste bis zum 01. Juni aktiviert werden. Da kam die Ausstellung in Belgien gerade recht. Auch wenn dann vor allem in Belgien nicht alles klappt mit den Zügen. So hatte ich aber anschließend noch Zeit für einen kurzen Abstecher zum Frites Atelier in Brüssel.

Eine Gruppe erklimmt unter einem wolkigen Himmel einen steilen, grasbewachsenen Hügel am Waterloo Schlachtfeld. Oben steht eine Löwenstatue auf einem Sockel. Der von einem Geländer gesäumte Hügel neigt sich steil von rechts nach links, während die langen Schatten der Menschen die Neigung und die bewölkte Beleuchtung betonen. Teil des Jahresrückblicks 2024.
Löwenhügel, Waterloo-Schlachtfeld

Kategorie Schwarz-Weiß

Wie Sabine von ferngeweht schummle ich hier ein wenig. Ich fotografiere oder bearbeite Fotos eher selten in Schwarz-Weiß, aber manche Motive scheinen schon in der Aufnahme eher farblos zu sein. Vor allem auf Island, mit seinen schwarzen Stränden und Steinen, war das dieses Jahr kein Problem. Mein Lieblingsmotiv ist dabei am Reynisfjara Strand, an den Basaltsäulen entstanden. Nur wenn Du genau hinsiehst, wirst Du etwas Farbe erkennen. Doch auf den ersten Blick ist es ein Schwarz-Weiß-Foto.

Wellen brechen gegen dunkle, sechseckige Basaltsäulen an einer felsigen Küste auf Island. Die raue See erzeugt weißen Schaum, wenn sie auf den schwarzen Sandstrand trifft, wobei die schroffe Klippe das Bild dominiert. Der bewölkte Himmel sorgt für eine dramatische Atmosphäre.
Reynisfjara Strand, Island

Allein von den Wellen und wie sie an den Basaltsäulen brechen, habe ich bestimmt hunderte Fotos. Es ist einfach einerseits total faszinierend, wie sich Wellen brechen und gleichzeitig hat es etwas Zenhaftes für mich. Nicht nur für mich. Anderen ging es am Strand auch so. Dabei fotografierten wir ein Motiv, welches perfekt zum Caspar-David-Friedrich-Jahr passte. Doch hier der Hinweis: Reynisfjara ist zwar ein schöner und ikonischer Strand, aber die Wellen sind extrem gefährlich. Sogenannte Sneakerwellen kosten hier jedes Jahr mehreren Menschen das Leben.

Besonders war auch der Diamond Beach kurz nach dem Schneefall, der dadurch ebenfalls Schwarz-Weiß wirkte.

Schneebedeckte Eisberge liegen verstreut auf einem schwarzen Sandstrand, dem Diamond Beach auf Island, und bilden einen scharfen Kontrast zum dunklen Boden. Ein paar entfernte Gestalten wandern in Ufernähe unter einem bedeckten Himmel, der die düstere Atmosphäre des Jahresrückblicks 2024 noch verstärkt. Im Hintergrund brechen die Meereswellen und verstärken dieses karge und doch heitere Panorama.
Diamond Beach, Island

Kategorie Überraschung

Was mich immer wieder überrascht? Ich habe ein Talent, immer über Brautpaare auf Reisen zu stolpern. Meinen Rekord hält immer noch ein Samstag in Sofia, Bulgarien mit 6-7 Brautpaaren innerhalb weniger Stunden. Auch auf Island blieb diese “Überraschung” nicht aus. Gerade in der Kälte und an eher unwirklichen Orten der Halbinsel Snæfellsnes hätte ich kein Brautpaar erwartet.

Ein Paar im Hochzeitskleid posiert liebevoll vor einem kleinen schwarzen Holzgebäude und schafft so einen unvergesslichen Moment - meine Überraschung für den Jahresrückblick 2024. Ein Fotograf hockt sich hin, um die Szene einzufangen, während sich schneebedeckte Berge und weite Felder unter einem bewölkten Himmel im Hintergrund erstrecken.
Brautpaar an der schwarzen Kirche auf Snæfellsnes

Island hatte natürlich noch mehr Motive im Bereich “Überraschung” zu bieten. Zum Beispiel ist nie ganz klar, wann ein Geysir explodiert und sein Wasser mit Wucht in die Höhe schleudert. Oder die Eisberge in der Lagune des Jökulsárlón Gletschers, die nur einen kleinen Teil über der Wasseroberfläche freigeben.

Doch auch andere Orte boten Überraschendes. So entdeckten wir einen kleinen Friedhof auf dem Landgut des Schloßhotels bei Venlo. Diese Gräber gehören lauter Nonnen, wenn wir das richtig interpretiert haben. Besonders schön und überraschend fand ich auch den Trinitatisfriedhof in Dresden mit seinen einzigartigen Grabsteinen.

Zusatzkategorien – dieses Jahr Fehlanzeige!

Leider gibt es keine Zusatzkategorien dieses Jahr für meinen Jahresrückblick 2024, aber dann wäre dieser Beitrag wohl noch viel länger geworden. Danke, Michael, für die Möglichkeit des Reflektierens meines Reisejahres und die spannenden Kategorien dazu. Irgendwie fehlen mir aber dennoch noch ein paar weitere Möglichkeiten.

Was 2024 im Jahresrückblick für mich bedeutet und mich gelehrt hat

Denn mein Reiserückblick ist schon sehr stark geprägt von acht Tagen Island. Natürlich ist Island ein traumhaftes Ziel mit so vielfältigen Motiven, die gleichzeitig auch so einzigartig im Vergleich zu vielen anderen Destinationen ist. Wenn meine Knieverletzung nicht gewesen wäre, hätte ich sicherlich noch ein paar epische Bilder aus Schottland einbringen können. So gibt es leider nur ein paar aus Inverness und dem Culloden Schlachtfeld, bevor ich dann wochenlang eher keine Hand frei hatte, um eine Kamera in die Hand zu nehmen.

Kirchen in Inverness entlang der Bank Street.
Kirchen in Inverness entlang der Bank Street.

Immer wieder bin ich aufs Smartphone umgestiegen und habe mir auch das monatelang umgehangen, statt es wie sonst in irgendwelchen Hosen- und Hoodytaschen zu stecken. Einfach, um es besser und schneller zur Hand zu haben und nicht zu oft die Krücken beiseite zu stellen. Es war oftmals sehr herausfordernd, gehandicapt unterwegs zu sein und auch noch Content zu generieren.

Mein Reisejahr 2024 hat mir also im Jahresrückblick gezeigt, wo meine Grenzen liegen, wie wichtig ein gesundes Knie oder besser zwei sind und was ich dennoch alles schaffen kann. Auch jetzt wenige Wochen nach der Operation. Ich bin schon wieder gut auf den Beinen, doch jetzt beginnt die Arbeit erst. Ich muss fitter werden und mehr Muskeln aufbauen sowie Gewicht verlieren. Der verordnete Sport (Krankengymnastik und Rehasport am Gerät) ist ein guter Anfang. Dennoch bin ich sehr stolz, viele Ausstellungen gemeistert zu haben, über mich hinausgewachsen zu sein und meine Grenzen nun besser zu kennen. Ich versuche nun, mich in 2025 weniger zu überschätzen.

Es hat mich aber auch gelehrt, mich mehr mit meinen Reiseversicherungen zu beschäftigen und sie besser online abzulegen, um leichter im Notfall zurecht zu kommen. Aber auch ohne all dieses Wissen bin ich froh, mit dem Internet so gut klar zu kommen und mir Hilfe in Schottland und England online gesucht zu haben, um mit Mobilitätsservices der jeweiligen Bahnlinien und Dank vieler freundlicher Menschen nach der zweiten Knieverletzung halbwegs gesund wieder nach Hause zu kommen. Ich hoffe nun, 2025 weniger Verletzungspech zu haben. Drück mir die Daumen!

Ausblick auf 2025

Erstmal steht ein neuer Kunde in meiner Selbständigkeit auf dem Programm, der mich die nächsten sechs Monate gut in Anspruch nehmen wird. Dennoch ist bereits eine Kooperation im Mai geplant. Dann geht es für Simon und mich nach Dänemark.

Meine Sehnsucht nach Kanada wird immer größer und daher überlege ich stark, im Herbst 2-3 Wochen im Land des Ahorns einzuplanen. Vielleicht muss ich das auch auf nächstes Jahr verschieben. Davor geht es aber erstmal im September mit der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) auf Jahrestagung inklusive Rheinschifffahrt von Basel (Oberrhein) bis zum Mittelrhein. Darauf freue ich mich schon sehr darauf. Vor allem auch, weil Simon mitkommt und wir uns auch Worms, Speyer und Basel ansehen werden.

Ansonsten muss ich fitter werden. Aktuell kann ich noch keine größeren Strecken laufen ohne Pausen. Auch Konzerte mit längerem Stehen ist noch außer Reichweite. Das ist mein großes Ziel für das erste Quartal, dies zu ändern. Außerdem ist der Plan wie jedes Jahr: Mehr Bloggen.

Weitere Jahresrückblicke in Bildern

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Fotos: Diese Fotos für den Jahresrückblick 2024 und einige mehr sind als “Best Of” zur Inspiration auf Flickr zu finden. Sie unterliegen dem Urheberrecht von Simon Bierwald (Indeed Photography) und mir. Alle Bearbeitungen wurden von mir vorgenommen.

Offenlegung: Nichts davon war eine Kooperation. Alles war auf eigene Faust und selbst bezahlt.

Dieser Beitrag erschien zu erst am 01.01.2025 und wurde zuletzt am 02.01.2025 bearbeitet.


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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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