Banksy ist der wohl bekannteste unbekannteste Graffiti-Künstler der Welt. Seine gesellschaftskritischen und politischen Stencils/Graffiti haben den vermutlich aus Bristol (UK) stammenden Street-Art-Künstlers berühmt gemacht. Im Vereinigten Königreich sind wohl auch die meisten seiner Street-Art-Kunstwerke zu finden. Die Ausstellung World of Banksy: The Immersive Experience holt bis 30. November 2025 seine Kunst nach Düsseldorf, damit jeder die Chance hat, seine Kunst zu sehen.
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Doch dies finde ich nicht ganz unkritisch. Denn die Ausstellung – soviel vorne weg – zeigt weder Originale noch hat sie irgendwelche Rechte daran. Es handelt sich also um unlizenzierte Kopien, die ausgestellt werden. “Ganz Banksy-artig unoffiziell”, bezeichnen es die Veranstalter auf ihrer Website.

Meine Kritik an jeglichen Banksy-Ausstellungen
Damit komme ich zu einem weiteren Kritikpunkt – dem Elefanten im Raum. Street Art ist eigentlich der Inbegriff von möglichst großer Teilhabe an der Kunst. Die Kunstwerke befinden sich im öffentlichen Raum, sind meist problemlos zugänglich (barrierearm) und vor allem muss dafür kein Geld bezahlt werden, diese Kunst zu sehen. Es ist also auch für sehr arme Menschen möglich, Kunst zu sehen und sich daran zu erfreuen. Dazu ist kein Vorwissen nötig. Wie ich finde, ein großer Vorteil.

Anders bei den seit einigen Jahren aus den Boden sprießenden Banksy-Ausstellungen. Ja, kaum einer hat die Chance, nach Großbritannien, Japan, Israel oder so zu reisen, um sich die Banksy kurz nach der Entstehung direkt vor Ort anzusehen. Auch ist es sicherlich schwierig, Lizenzen von jemanden zu erwerben, der nicht erkannt und bekannt sein möchte. Doch eine kurze Recherche zeigt: Verantwortlich für Lizenzen ist Pest Control, der einzige legale Vertreter von Banksy, seinen Kunstwerken und Ansprechpartner für alle Fragen.

Es ist daher sehr fragwürdig, eine Ausstellung über Street Art für einen erhöhten Museumseintritt aufzuziehen, von dem der Künstler sicherlich nie etwas sehen wird. Dazu halt noch ein Shop mit vielen unlizenzierten Produkten wie Tassen, Notizbüchern, Tote Bags (Jutebeutel), Postern und vielem mehr. Das lässt die Kassen klingeln. Banksy selbst lehnt diesen traditionellen Kunstbetrieb ab.
Ausstellung vs. Street Art
Natürlich kostet eine solche Ausstellung auch viel Geld. Die Objekte müssen gefertigt, Räume gemietet, die Produkte im Shop müssen vorab bestellt und gelagert sowie die Ausstellung konzipiert werden. Dennoch widerspricht sich für mich der Gedanke stark, dass ich gehe in ein Gebäude gehe und Eintritt zahle, um dann normalerweise freizugängliche Street Art zu sehen.

Street Art, die an anderen Orten stattfindet und mit dem Ausstellungsort nichts zu tun hat. Anders als im Street Art Museum in Amsterdam, in dem die Kunst eigens für das Museum geschaffen wird und wurde.
Die Aussteller werden argumentieren, dass Banksy selbst das Urheberrecht für nicht relevant hält. Daher haben sie auch groß hinter der Kasse den Spruch angebracht Copyright is for losersⒸ™️ – Banksy. Ebenso steht dieses Zitat ganz am Anfang im Begleitband der Ausstellung.

Vielsagend, meiner Meinung nach. An anderer Stelle sprechen sie von inoffizieller Hommage, “stolz 100 % inoffiziell”, an den anonymen Künstler. Auf Banksys Website kannst Du aber nachlesen, dass er dies nur für private Zwecke erlaubt, nicht für kommerzielle. Er bezieht sich dabei explizit und eindeutig auf das Zitat.
ungewöhnliche Location
An sich ist die Ausstellung gut aufbereitet, aber allein die Location hat mich direkt verwundert. Im ersten Stock des ehemaligen Esprit Store in der Schadowstraße 17-21 (Schadow Arkaden Düsseldorf) locken die Veranstalter nach Ausstellungsorten wie Barcelona, Budapest, Dubai, Prag, Lissabon und New York nun erstmal in Deutschland Besuchende in The World of Banksy. Auf ca. 1.400 m2 Ausstellungsfläche werden rund 170 Werke, vor allem Fotografien, Skulpturen und großformatige Graffiti sowie begleitende Videoinstallationen gezeigt.


Die hinter der Ausstellung stehende Artful Collective DE bezeichnet sich selbst als Bewahrer und Vermittler von Street Art.
Unsere detailgenauen Rekonstruktionen bewahren nicht nur seine Werke, sondern auch die Kraft seiner Botschaften, damit sie auch in Zukunft Grenzen sprengen, provozieren und inspirieren.
Emre Ezelli, Creative Director
Doch selbst in der Pressemitteilung muss ich dann lesen, dass Banksy ein Kritiker der Kommerzialisierung von Kunst ist und ein Verfechter der Street-Art-Bewegung. Auf seiner Website ist vermerkt, dass er keine kommerzielle Nutzung erlaubt. Widerspricht sich das nicht nur für mich? Was denkst Du?
Woher stammt Banksy?
Angeblich stammt der englische Street-Art-Künstler aus Bristol oder aus dessen Umgebung. Dort bemühte sich John Nation in den 1980er Jahren um Jugendliche im Barton Hill Youth Club. Aus der dortigen Street-Art-Gruppe soll Banksy hervor gegangen sein – ebenso wie 3D, der Sänger von Massive Attack, der auch oft hinter dem Pseudonym Banksy vermutet wurde.

Anfangs sprühen sie noch im klassischen New York Aerosolstil. Um 2002 wechselt Banksy zu Stencils (Schablonen). Bis heute sein Lieblingsstil sowie der einer seiner Vorbilder, Blek Le Rat (Xavier Prou), der als Urvater dieser Kunst gilt. Auch der größte Teil von Banksys Kunstwerken besteht heute aus Stencils. Daneben entstanden aber auch u.a. Videokunstwerke, Statuen/Skulpturen und bearbeitete Kunstwerke anderer Künstler:innen.

The Walled Off Hotel
Doch auch das Finanzieren und Gestalten eines Hotels, The Walled Off Hotel, in Bethlehem im Westjordanland gehörte zu seinen Kunstaktionen. Aufgrund der aktuell schwierigen Situation in der Region, ist das Hotel vorläufig geschlossen. Einen Einblick gibt aber auch die Ausstellung mit einem nachgebauten Raum und Eingang. Dem gegenüber gestellt sind Kunstwerke mit direktem Kriegsbezug.


Eine an die Berliner Mauer erinnernde Betonwand mit Stacheldraht findest Du Motive wie den Blumenwerfer (2002) oder einen Soldaten und einem Esel mit dem Schriftzug “LOVE” darüber. Auch Kids on Guns (2004) befindet sich hier. Silhoutten zweier Kinder, die auf einem Berg voll Waffen und Bomben stehen und einen Herzluftballon bzw. einen Teddybären in der Hand halten.



Mein Fazit zu World of Banksy in Düsseldorf
Die Ausstellung ist detaillreich gestaltet und deckt viele Bereiche und Themen ab, die Banksy mit seiner Kunst anschneidet. Sie bietet zu jeder Reproduktion Informationen auf Deutsch und Englisch sowie einen QR-Code zu einer Multimedia-Tour. Dieser führt bei mir auf dem Smartphone leider immer zu einer Seite mit einem Anmelde-Pop-Up. Daher konnte ich die Tour weder vor Ort noch im Nachhinein ausprobieren. Vielleicht wird das noch gefixt. Aber es geht auch ohne.

Letztendlich muss Du selbst entscheiden, ob Du das Geld ausgeben willst, um die Ausstellung lauter nicht-lizenzierter Kopien sehen willst. Grundsätzlich sind Banksys Werke umglaublich kraftvoll, ironisch, politisch und gesellschaftskritisch. Sie sind auch spannend in Szene gesetzt. Selten wirst Du so viele Werke des Street-Art-Künstlers auf einem Schlag sehen. Dazu bietet die Ausstellung für Instagram zahlreiche Motive. Für manch einen ist dies Grund genug, um das temporäre Museum zu besuchen.
Als nächstes soll die Ausstellung nach Dortmund, meinem Wohnort, kommen. Ich bin gespannt.
The World of Banksy
40212 Düsseldorf
16.05.-30.11.2025
Öffnungszeiten
Montag-Samstag: 10-20 Uhr
Sonntag/Feiertage: 10-18 Uhr
letzter Einlass eine Stunde vor Schluss
Preise (Pre-Sale/Online via Ticketmaster)
Zeitfensterticket Erwachsene: 16 Euro (Mo-Fr) bzw. 18 Euro (Sa, So, Feiertage)
Flex-Ticket (Tagesticket) Erwachsene: 18 Euro (Mo-Fr) bzw. 20 Euro (Sa, So, Feiertage)
Zeitfensterticket ermäßigt: 12 Euro (Mo-Fr) bzw. 14 Euro (Sa, So, Feiertage)
Flex-Ticket ermäßigt: 14 Euro (Mo-Fr) bzw. 16 Euro (Sa, So, Feiertage)
Zeitfensterticket Kinder (7-15 Jahre): 8 Euro (Mo-Fr) bzw. 10 Euro (Sa, So, Feiertage)
Flex-Ticket (Tagesticket) Kinder (7-15 Jahre): 10 Euro (Mo-Fr) bzw. 12 Euro (Sa, So, Feiertage)
Kinder unter 7 Jahren haben freien Eintritt, es gibt außerdem Familien- und Gruppentickets
Es empfiehlt sich, die Tickets vorab online zu kaufen, denn an der Kasse vor Ort sind die Tickets jeweils 2 Euro teurer.

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Fotos: Diese und weitere Fotos findest Du auf Flickr zur Inspiration. Sie unterliegen meinem Urheberrecht. Die künstlerische Anordnung der Ausstellung unterliegt dem Urheberrecht der Veranstalter.
Offenlegung: Ich wurde zum Vorabbesichtigungstermin für die Presse von der PR-Agentur der Veranstalter eingeladen (und werde es wohl nie wieder) und konnte die Ausstellung kostenlos sehen. Meine Meinung blieb davon unbeeindruckt.
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