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Bei den Postkarten möchte unbedingt jemand den Jahressieg einfahren! ;) Carlo war schon wieder unterwegs und hat mir wieder einmal eine schöne Postkarte geschickt. Bald bin ich wieder länger unterwegs und kann mich revanchieren. Doch zuerst entführe ich euch in die preussischen Schlösser und Gärten von Potsdam-Sanssouci.
Die Person hinter der Karte
Carlo dürfte mittlerweile für die Stammleser ein “alter Bekannter” sein. Ob Marburg, Wien oder Leipzig, Carlo schreibt und schreibt und schreibt. Darüber freue ich mich sehr und so bekommt diese Kategorie auch jede Woche neues Leben eingehaucht. Wer Carlo noch nicht kennt, hier die Kurzfassung: er ist Luxemburger, der beste Guide, den man sich für das Land nur wünschen kann und wir haben uns während des Studiums in Gießen kennengelernt.
Zum Hintergrund der Karte aus Potsdam-Sanssouci
Bevor Berlin zur Hauptstadt wurde, war Potsdam mal der Nabel der zumindest preußischen Welt. In Potsdam gibt es deshalb eine Vielzahl von Schlössern und Gärten, allen voran das wohl bekannteste Bauwerk: Schloss Sanssouci (aus dem Französischen sans souci = ohne Sorge). Das preußische Versailles war der Dreh- und Angelpunkt der Gesellschaft um König Friedrich II. (“Friedrich der Große”), der das Schloss als Sommerresidenz 1745 bis 1747 im Rokkoko-Stil erbauen ließ. An der Südseite befindet sich auch der berühmte Lustgarten mit den damals für die Region typischen Weinbergterrassen – die berühmte Gartenansicht. Auf der oberen Terrasse befindet sich auch das Grab des Königs – ein lang gehegter Wunsch, der leider erst am 17. August 1991 in Erfüllung gehen konnte. Heute werden Parks und Schlösser von der Stiftung Preussische Schlösser Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) betrieben.
Doch der Park Sanssouci bietet noch viel mehr als das geliebte Schloss des Preußenkönigs. Westlich des Parks befindet sich der gewaltige Schlossbau “Neues Palais”, das Friedrich der Große nach dem Siebenjährigen Krieg zum Zeichen des anhaltenden preußischen Wohlstands und Leistungsvermögen errichten ließ. Er benutzte es aber eher als Gästeresidenz. Später wohnte der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II., bevorzugt mit seiner Familie hier.
Auch für den Park an sich sollte viel Zeit eingeplant werden. 300 Hektar und eine maximale Ausdehnung (Ost-West) von zwei Kilometer sind nicht zu unterschätzen und bieten neben der beeindruckenden Fontäne auch viele Skulpturen und die schöne historische Mühle – ein Nachbau der abgebrannten Holländerwindmühle von 1791 im Norden des Parks.
Im Norden des Parks befindet sich auch die Orangerie (Neue Orangerie), die Friedrich Wilhelm IV. von 1851 bis 1864 erbauen ließ. Dort ist vor allem der Gemäldesaal mit Werken von Raffael ein Highlight. Im Süden ist Schloss Charlottenhof ein Beispiel für sparsame Umbauten. Hier verbrachte Friedrich Wilhelm IV. als Kronprinz seine Sommer. Das Areal war ein Geschenk seines Vaters Friedrich Wilhelm III. Das vorhandene Gutshaus ließ Friedrich Wilhelm IV. von Karl Friedrich Schinkel zum Schloß Charlottenhof im klassizistischen Stil umbauen, wobei er auf die Grundmauern des Hauses aufbaute.
Es gibt darüber hinaus noch so viel zu entdecken! Römische Bäder, das chinesische Haus und das Drachenhaus, die einen in fremde Welten und längst vergangene Zeiten versetzen. Es wird Zeit, sich das seit 1990 zum UNESCO-Welterbe der “Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin” zählende Gelände mal wieder näher anzuschauen!
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