Ausschnitt des Sungnyemun-Tors in Seoul in der Dämmerung, im Hintergrund ein modernes Hochhaus mit Schriftzug "Korea Times".

Südkorea erkunden: Kunst und Gaumenfreuden in Jeollanam-do

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Südkorea beeindruckt mit seiner Vielfalt an Provinzen und Großstädten, die reich an Kunst, Kultur und kulinarischen Erlebnissen sind. Begleite mich auf eine Reise in den Südwesten der koreanischen Halbinsel und entdecke mit mir die Provinz Jeollanam-do sowie die unabhängige Stadt Gwangju.

Dieser Beitrag kann Affiliate-Links (Werbelinks) enthalten – diese sind mit einem Sternchen * gekennzeichnet.

Bei Deiner Ankunft in Südkorea landest Du normalerweise etwas außerhalb der Hauptstadt Seoul am Flughafen der Großstadt Incheon an der Nordwestküste Südkoreas. Von dieser vorgelagerten Insel aus führt der Weg für die meisten Besuchenden zunächst in Richtung Hauptstadt. Nach einer Nacht in einem Hotel, um Dich von dem langen internationalen Flug zu erholen, begibst Du Dich anschließend in den Südwesten zur Jeollanam-do-Provinz.

Sungnyemun Tor in Seoul mit Hochhäusern dahinter und großer Kreuzung davor. Diese Kreuzung wird von Motorrädern und einem Bus von links nach rechts überquert.
Sungnyemun-Tor, Seoul

Hierfür nimmst Du den Schnellzug KTX – vergleichbar mit dem deutschen IC/ICE und baulich ähnlich dem französischen TGV – entweder vom Hauptbahnhof oder von der Yongsan Station aus.

Wagon eines KTX am Gleis der Yongsan Station mit offener Tür, eine Person steigt die Treppenstufen im Wagon hoch, rechts daneben ein weiterer Wagon mit geöffneter Tür und einsteigendem Gast.
KTX am Gleis der Yongsan Station

Es ist zu beachten, dass je nach Ziel in Korea der Hauptbahnhof nicht immer der beste Ausgangspunkt für Deine Reise in den Südwesten ist. Meine eigene Reise nach Jeollanam-do begann daher an der Yongsan Station und führte mich zuerst zu einem Höhepunkt meiner kulinarischen Erkundungen.

Eine Karte mit allen erwähnten Orten in Jeollanam-do habe ich online erstellt.

Templestay im buddhistischen Kloster bei Jeong Kwan, der wohl besten kochenden Nonne der Welt

Direkt an der Grenze zur Provinz Jeollabuk-do befindet sich der Naejangsan Baegyangsa District National Park in Jeollanam-do, Heimat des Baegyangsa-Klosters (manchmal auch Beakyangsa). Das buddhistische Kloster erlangte Berühmtheit durch die Netflix-Dokuserie „Chef’s Table“ und die Folge über seine buddhistische Nonne Jeong Kwan in Staffel 3 (Episode 1), die als eine der besten Köchinnen der Welt gilt. Dieses Kloster war mein erster Halt in der südwestlichen Provinz Südkoreas.

Mauer mit einem geschlossenen Eingangstor, dahinter Wohngebäude im Baegyangsa-Kloster, koreanischer Tempelbau, dahinter nebelverhangene Berge.
Wohngebäude im Baegyangsa-Kloster

Um zum Kloster zu gelangen, gibt es keine direkte Zugverbindung. Meine Reise entlang der KTX-Honam-Linie führte mich daher zuerst nach Jeongeup. Von dort setzte ich die Fahrt mit einem Auto fort, um einen Templestay im buddhistischen Kloster wahrzunehmen und gemeinsam mit Jeong Kwan zu kochen. Alternativ wäre die nächste KTX-Station Baegyangsa, von der Busse in Richtung Berge und Kloster fahren. Dennoch ist ein längerer Fußmarsch rauf zum Kloster von ca. 1,5 km mit einzuplanen. Mit einem Mietwagen ist das eindeutig etwas komfortabler, vor allem bei schlechtem Wetter.

Hinweisschild für Tempelstay am Bürogebäude im Baegyangsa-Kloster
Tempelstay Bürogebäude Baegyangsa-Kloster

Templeystay Baegyangsa Kloster

1239 Baegyang-ro
Bukha-myeon, Jangseong-gun
Jeollanam-do, Südkorea

Website
Templestay

Wie ist ein Tempelstay in Jeollanam-do

Ein Aufenthalt im Kloster ist in den letzten Jahren nicht nur in der westlichen Welt immer beliebter geworden. Eine Rückbesinnung auf das eigene Ich in einer spartanischen Umgebung erwartet mich auch im Baegyangsa-Kloster in Jeollanam-do, in einem der über 900 Kloster Koreas. Das Wetter dazu ist auch gerade zu perfekt für einen Tempelaufenthalt, denn es regnet in Strömen. Es ist die Zeit des Monsuns in Südkorea und ergiebiger Dauerregen sowie die wolkenverhangenen, malerischen Berge des Nationalparks führen zu einer ungeahnten Ruhe.

Hauptplatz des Baegyangsa Temple mit wolkenverhangenen Bergen im Hintergrund. Baum auf dem Platz, diverse Gebäude hintereinander und eins am rechten Rand.
Baegyangsa Temple mit wolkenverhangenen Bergen

Kaum Tagestourist:innen finden den Weg in die Berge und somit zum Kloster. Die Mönche und Nonnen gehen ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Nur ein paar wenige Aktivitäten kreuzen meinen Besuch und ihre Beschäftigungen. Dazu zählen die starren Zeiten für die Malzeiten, wie ein extrem zeitiges Frühstück, zu dem ich mich regelrecht zwingen muss. Denn ich bin eine Nachteule und frühes Aufstehen ist mir ein Greuel. Doch strikte Tagesabläufe sind wichtig für den geregelten Klosterablauf.

Haupttempel des Baegyangsa-Kloster mit einsamen Besucher mit Regenschirm links davor.
Einsamer Besucher vor dem Haupttempel

Schlafen im koreanischen Tempel in Jeollanam-do

Auch an einem rituellen und sehr beruhigen Gongritual sowie an traditionellen Niederwerfungen der Mönche im höchsten Tempel des buddhistischen Klosters nehme ich teil. Gefolgt von einer Teezeremonie, zelebriert von einer jungen Nonne. Im Anschluss krabbele ich selig in meinen Schlafraum, den ich mir ausnahmsweise nicht mit anderen teilen muss. Normalerweise schlafen bis zu vier Personen in einem der Tempelstayräume, strickt getrennt nach Geschlecht.

Dazu stellt das Kloster dünne Matten und Bettzeug sowie ein „Bug Spray“ (Insektenspray), welches ich an diesem Abend noch großzügig einsetzen muss. Als bequeme Europäerin ist mir eine Matratze doch etwas dünn und so staple ich alle vier Matten übereinander. Aber die kleinen Krabeltierchen möchte ich dann doch nicht mit auf meinen Matten haben. Leider fand wohl nicht nur ich dieses Matratzenlager angenehm kuschelig, so dass ich erstmal ein wenig zur Chemiekeule greifen musste.

Tempelstay Übernachtungsgebäude - zwei Eingänge zu sehen, links mit barrierefreiem Zugang, rechts mit Steintreppe davor, Schuhe stehen vor den Türen.
Tempelstay Übernachtungsgebäude – mein Zimmer war direkt die Treppe rauf, Straßenschuhe müssen draußen bleiben

Dennoch ist der Aufenthalt alles andere als karg. Jedes der neuen Räume des Tempelstays ist ausgestattet mit einer Klimaanlage sowie einem eigenen Badezimmer mit Dusche. Dazu steht der WiFi-Code gut sichtbar am Eingang des Raumes und wenn ich ehrlich bin, beeindruckt mich der Empfang hier in den entlegenen Bergen mehr als alles andere.

Nebelverhangene und stark bewachsene Berge in Südkorea, Provinz Jeollanam-do.
Wolkenverhangene Berge hinterm Kloster

Kochen mit Jeong Kwan im Baegyangsa-Kloster

Am nächsten Morgen soll es hinauf in einen der abgelegeneren Teile des über 1.400 Jahre alten Baegyangsa-Kloster gehen. In der Cheonjinam-Eremitage (Einsiedlerei) des Klosters – nicht verwunderlich noch weiter oben in den Bergen – wohnt die „kochende Nonne“ Jeong Kwan.

Blick auf die Cheonjinam-Eremitage des Baegyangsa-Klosters in Jeollanam-do von unten aus durch Bäume hindurch fotografiert, Weg führt nach oben.
Cheonjinam-Eremitage des Baegyangsa-Klosters

Wer ist Jeong Kwan

Entdeckt hat sie der französische Koch Éric Ripert, der in New York das 3-Sterne-Restaurant „Le Bernardin“ führt, im Jahr 2015. Der selbst praktizierende Buddhist lud sie damals zum Kochen nach New York ein, nachdem er bei einem Besuch in Südkorea auf die kochende Nonne aufmerksam wurde. Die ebenfalls geladenen Gastrokritiker:innen überschütteten sie anschließend mit Lob in den höchsten Tönen.

Im Baegyangsa-Kloster kocht sie nur für wenige Nonnen, für sich selbst und seit ihrem Ruhm für die zahlreichen Gäste („Foodies“), die sich dadurch regelmäßig in Südkorea einfinden. Da nehme ich mich nicht aus. Jeong Kwan ist eine sehr kleine Frau am Rande des Rentenalters, die dennoch zeit- und genderlos wirkt. Den kahlgeschorenen Schädel der kleinen buddhistischen Nonne umspielt oft ein schelmisches, fast kindliches Lächeln, wenn sie über ihre Leidenschaft zur Tempelküche spricht.

Buddhistische Nonne Jeong Kwan in lockerer Tempelkleidung - Hose, Bluse, längere Weste, dazu Socken in einfachen Sandalen, in der linken Hand Smartphone und Kochärmel zum Überziehen, steht auf einem Schotteruntergrund, dahinter Garten der Eremitage in Jeollanam-do zu sehen. Gestikuliert mit rechts und ruft einer anderen Person etwas zu.
Buddhistische Nonne Jeong Kwan in der Eremitage des Baegyangsa-Klosters

Warum ich fast nicht Jeong Kwan kennengelernt hätte

Die traditionell vegane Tempelküche und die Zubereitung durch Jeong Kwan ist eine Offenbarung. Doch fast hätte ich dieses Highlight verpasst. Es hatte so stark geregnet, dass Wege nicht passierbar wurden. Außerdem sollte ein Fest am Baekyangsa Ssanggyeru Pavillon stattfinden und um dies zu gewährleisten, wurden noch spontan Bauarbeiten einberufen, um die riesigen Wasserpfützen zu stopfen – zusätzlich zu den Bauarbeiten an der Straße.

Dabei versperrten aber auch zahlreiche Baufahrzeuge den Weg und für einen Moment sah es so aus, als ob ich weder zu Fuß noch mit dem Auto in die Eremitage kommen würde. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so fand sich doch relativ schnell eine Lösung, um alle Beteiligten inklusive Foto- und Kameraausrüstung den Berg hinauf zu bekommen.

In den noch relativ neu renovierten Räumen traf ich nach einer Weile auf Jeong Kwan und weitere Nonnen sowie freiwillgen Helfer:innen, die in der Eremitage wohnen und arbeiten. Für das Fest bereiteten auch sie einiges an Essen zu und nach einigen Abstimmungen dazu durften wir dann in Jeong Kwans jetzt sehr moderne Küche, die ich als eher steril empfand. Gerade die „Chef’s Table“-Folge sowie auch ein längerer Beitrag in der FAZ (Quarterly) zeigten noch eine ältere Küche. Rustikaler und heimeliger anmutend. Perfekter für Food Fotos der besonderen Art. Ein leichter Neid erfasst mich, als ich den 2018 erschienen Beitrag durchscrolle.

Die kochende Nonnen Jeong Kwan in ihrer Küche im Baegyangsa-Kloster im Jeollanam-do, die in die Kamera lächelt, die rechte Hand mit Essen über der enstprechenden großen Schüssel.
Die kochende Nonne Jeong Kwan in ihrer Küche

In der Tempelküche im koreanischer Kloster

In der etwas modern-sterilen Umgebung, die ich im Juli 2023 vorfand, wirken meine Fotos gerade zu grotesk langweilig. Doch es geht bei diesem einmaligen Food-Erlebnis nicht um Fotos, sondern um die Art und Weise, wie Jeong Kwan kocht. Sie vereint buddhistische Philosophie mit veganer koreanischer Küche* so perfekt und so mit sich im Einklang, dass jeder Bissen sich wie eine Horizonterweiterung anfühlt. Seelenküche.

* Affiliate-Links (Werbelinks) von amazon.de – beim Kauf darüber erhalte ich zum Dank eine kleine Provision.

Angerichtete Tempelküche in 7 Schüsseln und einem Teller auf einem Tablett mit Stäbchen und einem Löffel auf der rechten Seite.
angerichtete Tempelküche von Jeong Kwan

Sie ehrt die Zutaten, die in einer bestimmten, aber doch einfachen Art und Weise von ihr angerichtet werden, verbeugt sich und bedankt sich, bevor sie das frische Gemüse anschneidet und mit fermentierten Zutaten mischt sowie mit Gewürzen und Soja- und Sesamsoßen anreichert. Kein Lebensmittel wird verschwendet oder ist unnütz. Alles findet seinen Platz. Spontan. Ohne großen Plan oder mit vorgefertigten Rezepten.

Dabei verzichtet sie auf die sog. „o-shin-chae“-Zutaten: Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Schnittlauch, Lauch und Knoblauch, was mir sehr entgegen kommt, da ich das meist auch nicht in meinem Essen mag. In der buddhistischen Tempelküche bedeuten diese Zutaten zuviel spirituelle Energie, wobei aber die Tempelküche auf Ausgeglichenheit und Gelassenheit beim Menschen aus ist. Dies ist vor allem für die Mönche und Nonnen essentiell.

Diese Art des Kochens benötigt Zeit. Doch gerade das ist das, was wir Städtmenschen viel zu selten haben. Im Kloster nimmt Jeong Kwan sich diese. Das beruhigt auch mich ungemein und ihr beim Kochen zuzusehen, erfüllt mich mit einer inneren Ruhe. Ein wirklich verbindendes Ritual für alle sich im Raum befindende Gäste. Als wäre es eine gemeinsam erlebte Meditation. Dabei ist es niemals anstrengend-religiös, sondern auch oft sehr lustig. Jeong Kwan bricht trotz Sprachbarriere durch ihre aufgeschlossene und humorvolle Art jedes Eis. Eine faszinierende Person und noch immer bin ich zutiefst dankbar für diese Erfahrung.

Eine fröhliche Jeong Kwan beim Kosten ihrer Speisen.
eine fröhliche Jeong Kwan beim Kosten ihrer Speisen

Auch mein mitgereister Kollege Jürgen war zutiefst begeistert und hat unseren Tempelaufenthalt in einem Video für „Was mit Reisen“ festgehalten.

Kunst & Kultur in Gwangju im Herzen von Jeollanam-do

Fast wehmütig wird mir, als wir aufbrechen. Doch ich werde schon in der unabhänigen Stadt Gwangju im Herzen der Provinz Jeollanam-do erwartet. Auch sie ist gut mit dem KTX auf der Honam-Linie ab Seoul erreichbar. Mit ihren rund 1,5 Mio. Einwohner:innen ist sie die sechstgrößte Stadt Südkoreas und ein Zentrum für Kunst auf der Halbinsel.

Asia Culture Center

Im Stadtteil Dong-gu liegt das Asia Culture Center, das neben einem Flohmarkt während meines Besuchs auch eine großartige immersive Kunstausstellung beheimatete. Immersive Ausstellungserlebnisse boomen akutell auch in Deutschland, z.B. im Phoenix des Lumières in Dortmund. Die Ausstellungsräume mit den riesigen Kunstwerken sind der perfekte Zeitvertreib für die technikaffine und selfieliebende koreanische Bevölkerung. Darauf ist das Asia Culture Center natürlich auch vorbereitet und hat in der Ausstellung die verschiedensten Fotospots und Möglichkeiten geschaffen, mit den Kunstwerken zu interagieren.

Asia Culture Center

38 Munhwajeondang-ro
Dong-gu
Gwangju, Südkorea

Website
Website zur erwähnten Ausstellung – Eintritt kostenlos

Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonntag: 10-18 Uhr
Mittwoch, Samstag: 10-20 Uhr
Montag geschlossen

Internationale Kunst bei der Gwangju Biennale

Seit 1995 findet im Stadtteil Buk-gu ein weiteres Kunsthighlight regelmäßig statt – die Gwangju Biennale. Das Kunstfestival für zeitgenössische Kunst widmete sich 2023 dem Motto „Soft and Weak like Water“ und begeisterte Kunstliebhaber:innen aus der ganzen Welt. Videoinstallationen, Skulpturen, Lichtinstallationen, Drucke, Collagen und Fotografien sowie Zeichnungen von weltweit sich beteiligenden Künstler:innen konnten in den Hallen der Biennale bewundert werden. Ein Potpurri der verschiedensten nur denkbaren Materialien und eine extreme Vielfalt und Breite an Kunst, die für jeden etwas bereit hielt.

Gwangju Biennale

111 Biennale-ro
Buk-gu
Gwangju, Südkorea

Website

Koreanisch kochen lernen im Namdo Folk Food Exhibition Room in Gwangju

Kulinarisch ging es hier am Abend zünftig in einem der zahlreichen Grillrestaurants zu, bei denen die Gasgrills direkt auf dem Tisch platziert werden und Unmengen Fleisch und Gemüse in einem Wok gekocht wurden. Doch im Nordosten der Stadt, unweit des Biennale-Geländes kann man weiter in die Kochkunst Südkoreas eintauchen und auch Kochkurse besuchen. Der Namdo Folk Food Exhibition Room ist Kochschule und Kochmuseum in einem. Hochdekorierte und langjährige Köchinnen in traditionellen Gewändern („Hanbok“) führten mich an die Kunst der koreanischen Küche heran. Das Tofu mit Gurkensalat war mein Highlight. So eine feinabgestimmte und schmackhafte Vinegrette ließ mich etwas maßlos werden.

Namdo Folk Food Exhibition Room – Museum

477 Seoljuk-ro
Buk-gu
Gwangju, Südkorea

Öffnungszeiten
Dienstag-Sonntag 9-18 Uhr
Montag geschlossen

Übernachtet habe ich für eine Nacht in der UTOP Boutique Hotel & Residenz*.

Suncheon National Bay Garden – International Garden Expo 2023

Auf dem Weg Richtung Küste und der Straße von Korea mit den zahlreichen der Küste vorgelagerten Inseln lag südöstlich von Gwangju mein nächster Stop in Jeollanam-do, die Stadt Suncheon. Bereits 2013 war die Stadt Austragungsort einer internationalen Gartenbauaustellung (IGA) und zehn Jahre später, 2023, wurde das Gelände des Suncheon National Bay Garden erneut für diese Expo genutzt und erweitert.

Eingang zur Suncheon International Garden Expo 2023.
Eingang zur Suncheon International Garden Expo 2023

Ausgewählt wurde das Gelände vor allem wegen der Bedeutung der Gegend als eine der fünf großen Küstenfeuchtgebieten der Welt – Suncheon verfügt über ein Wattenmeer („Suncheon Bay Wetlands“) mit riesigen Schilffeldern südlich der Stadt, die als Teil der Gartenbauausstellung mit einer Schwebebahn (Monorail) erreichbar sind.

Erste Internationale Gartenbauausstellung in Korea 2013

Die Suncheon Garden Expo Korea 2013 war die erste ihrer Art, die in Korea stattfand. Die Expo konzentrierte sich auf die Entwicklung und Präsentation grüner Technologien wie Solarenergie, nachhaltige Gartenentwicklung und elektronischen Transport. Zusätzlich wurden verschiedene permanente Gärten angelegt, zum Beispiel Nationengärten von verschiedenen Ländern aus aller Welt, u.a. Deutschland, Großbritannien, Niederlande und Mexiko. Ergänzt um u.a. einen Blumengarten, Wasser- und Waldgarten sowie asiatischen Kräutergärten.

Das riesige Gelände kann mit verschiedenen Verkehrsmitteln, z.B. Golfkart oder Elektrobooten, erkundet werden. In der Mitte zerteilt der Fluss Dongcheon das Gelände und beide Seiten des Suncheon Bay Gardens sind über die Brücke der Träume verbunden. Die vom Installationskünstler Kang Ik-jung geschaffene Brücke ist das erste schwimmende Kunstmuseum der Welt. Sie ist 175 Meter lang und 10.000 Glaskacheln befinden sich an der Außenseite. Rund 140.000 sog. 3-Zoll-Gemälde erhielt das Projekt außerdem von Kindern aus aller Welt für das Innere der Brücke.

Brücke der Träume, Suncheon International Garden Expo, Jeollanam-do.
Brücke der Träume

Da die Gärten so beliebt waren und 2013 rund 4,5 Millionen Menschen die Expo besuchten, wurden die Gärten weiter beibehalten und 2015 zum ersten Nationalgarten Koreas erklärt und ist für den Tourismus geöffnet. Dessen Highlight ist sicherlich auch der See mit den sechs Hügeln, die der amerikanische Architekt Charles Jencks entwarf und die mich bei diesem schönen Wetter schwer an den Windows XP-Bildschirmhintergrund erinnerte.

Suncheon National Bay Garden

47 Gukgajeongwon1ho-gil
Suncheon-si
Jeollanam-do, Südkorea

Website

Traditionelle, nordkoreanische Küche in Jeollanam-do

Etwas südlich außerhalb der Stadt hielten wir in einem zunächst unscheinbaren Restaurant an. Doch kulinarisch gesehen ist dieser Ort etwas Besonderes. Das „Landhaus“ bietet ein ausgedehntes Menü aus der traditionellen nordkoreanischen Küche.

Nordkoreanisches Landgasthaus – 참조은시골집

579 Haeryong-ro
Suncheon-si
Jeollanam-do, Südkorea

Öffnungszeiten
Montag-Sonntag: 11:30-15 Uhr sowie 17-21 Uhr

Ausflugsziele und kulinarische Stopps in der Hafenstadt Yeosu im Süden von Jeollanam-do

Bist Du bei diesem Restaurant, so befindest Du Dich quasi schon auf halbem Weg zur Hafenstadt Yeosu, die sich auf einer Halbinsel in der Straße von Korea sowie 317 vorgelagerten Inseln erstreckt. Bekannt geworden ist die Stadt durch die Austragung der Weltausstellung, der Expo 2012. Sie ist der südlichste und letzte Punkt auf meiner Entdeckungsreise durch Jeollanam-do.

Hafenstadt Yeosu im Süden von Jeollanam-do von oben mit vorgelagerten Inseln bei schlechtem Wetter und vielen grauen Wolken.
Hafenstadt Yeosu

Koreanisches BBQ

In Yeosu lerne ich das typische Koreanische BBQ kennen, was zu Südkorea wie Kimchi gehört. Doch in Yeosu, in dieser kleinen Gasse abseits einer Hauptstraße hatte gerade ein Restaurant aufgemacht, dass höchste Qualitätsstufen von Fleisch anbietet, dass das eher doch banale BBQ zu einem kulinarischen Highlight werden lässt. Das scharf angebratene Fleisch ist so zart und saftig, so dass mir reicht, es einfach nur in grobes Meersalz zu tunken und etwas Reis dazu zu essen. Mehr muss ein gutes BBQ für mich auch nicht sein.

Korean BBQ – 낭만푸드

Bonggang-dong, 279번지 1층
Yeosu-si
Jeollanam-do, Südkorea

Romantic Carriage Street am Hafen von Yeosu

Wenn es etwas mehr Mainstream sein soll, dann gehen die Koreaner:innen abends in Yeosu gerne zur „Yeosu romantic carriage street“, die mit der beleuchteten Hafenszenerie, dem kleinen Leuchtturm und der Seilbahn darüber für die romantische Stimmung beim Essen sorgt. Ein koreanischer Essensstand nach dem anderen reiht sich hier für die Befriedigung des Hungergefühls aneinander.

Yeosu romantic carriage street

102 Hamel-ro
Yeosu-si
Jeollanam-do, Südkorea

Öffnungszeiten
Montag-Sonntag: 18-1 Uhr

Fischmarkt von Yeosu

Wer lieber selbst kocht, für den ist der traditionelle koreanische Fischmarkt, den die Hafenstadt täglich frisch bedient, sicherlich das Ziel der Wahl. Am darauffolgenden Morgen, als der Himmel wieder einmal wolkenverhangen ist, schlendere auch ich über den für Europäer:innen doch eher seltsam anmutenden Markt mit seinen getrockneten Rochen und noch lebenden Tintenfischen, Muscheln und vielem mehr.

Yeosu Fischmarkt

680 Gyo-dong
Yeosu-si
Jeollanam-do, Südkorea

Öffnungszeiten
Montag-Sonntag: 6-22 Uhr

Übernachtet habe ich im Ramada Plaza by Wyndham Dolsan Yeosu*, welches eine Zipline im obersten Stock anbietet. Leider war mir das Wetter zu schlecht für eine Fahrt.

Traditionelles, koreanisches Nudelgericht Kalguksu in der südkoreanischen Provinz Jeollanam-do

Mittags aber folge ich dem Geheimtipp, in einem der kleinen Restaurants unweit des Yeosu-Bahnhofs zu essen, von dem mich anschließend ein KTX wieder nach Seoul bringt. Das Restaurant kocht Kalguksu, ein koreanisches Nudelgericht mit handgeschnittenen Nudeln, welches vor allem im Sommer sehr beliebt ist. In Yeosu natürlich als Meeresfrüchte- und Fischversion. Ich weiche auf extrem gut gemachte Dumplings mit Schweinefleisch oder Kimchi und das andere Nationalgericht Koreas, dem Bibimbap, als Alternative aus.

Nudelrestaurant – 미가칼국수

23-10 Bangnamhoe-gil
Deokchung-dong
Yeosu-si
Jeollanam-do, Südkorea

Öffnungszeiten
Montag-Samstag: 10-21 Uhr
Sonntag geschlossen

Im Anschluss entdecke ich noch ein schön eingerichtetes Café auf der anderen Straßenseite, in dem ich es mir für einen letzten Kaffee auf meiner Reise in die Provinz Jeollanam-do bequem mache.

Café – 여수 그날의분위기

Bangnamhoe-gil, 23-11 KR
Deokchung-dong
Yeosu-si
Jeollanam-do, Südkorea

Öffnungszeiten
Dienstag-Sonntag: 11-21 Uhr
Montag geschlossen

Kulinarik und Kultur in Südkoreas Hauptstadt Seoul

Doch wenn ich schon mal in Seoul bin und mein Flug erst am nächsten Abend zurück nach Hause geht, nehme ich mir noch Zeit für weitere kulinarische Entdeckungen in der südkoreanischen Hauptstadt.

Karte der Orte in Seoul:

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Mehr Informationen

Genussvolle Momente auf dem Gwangjang Market

Auf Netflix gibt es viele weitere exzellente Fooddokumentationen, u.a. „Street Food Asia“. In Folge 6 widmen sich die Macher:innen Seoul und dem Gwangjang Market. Auch ich habe diesen Markt besucht und in die verschiedensten Töpfe der Garküchen geschaut und noch allerlei andere Stände entdeckt, die diese faszinierende Mischung des Markts ausmachen.

Dort begegnete ich auch der Protagonistin der Folge, Yoonsun Cho, an ihrem Gohyang-Kalguksu-Stand. Auch entdecke ich natürlich in Sojasoße eingelegte Krabben und die berühmten Mungobohnenpfannkuchen. Ein Aufeinanderprallen von unterschiedlichen olfaktorischen und sensorischen Eindrücken an einem Ort, der sich rühmt, die wohl beste Adresse für traditionelles koreanische Essen in Seoul zu sein.

Gwangjang Market

88 Changgyeonggung-ro
Jongno-gu
Seoul, Südkorea

Website

Öffnungszeiten
Montag-Sonntag: 9-18 Uhr

Michelin-Empfehlung für besonderes Bibimbap in Seoul

Gehobener geht es im koreanischen Restaurant „A Flower Blossom on the Rice“ zu, welches vom Michelin-Guide als Bib Gourmand sowie mit einem grünen Stern für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde. Das eher unscheinbare Etablissement liegt gut versteckt in einer Gasse, die man (er-)kennen muss, um sie zu finden. Abseits des hektischen Großstadtlebens und lauten, mehrspurigen Straßen ist diese Gasse eine Wohltat für alle Sinne.

Das Markenzeichen dieses Restaurants ist das Bojagi Bibimbap – gekochter Reis mit fünf verschiedenen sautierten Gemüsesorten in ihrer ganzen Pracht, umhüllt von einem hauchdünnen Eieromelett, mit einem Seetangband verschnürt, so das es wie ein Geschenk aussieht, und mit einer einzelnen Blume an der Spitze präsentiert wird.

A Flower Blossom on the Rice

3-6 Insadong 16-gil
Jongno-gu
Seoul, Südkorea

Öffnungszeiten
Montag-Sonntag: 11:30-15 Uhr sowie 17:30-21 Uhr

Die neueste Sehenswürdigkeit in Seoul: Das Blaue Haus

Kulturelles Highlight in Seoul ist aktuell das „Blaue Haus“ (Cheongwadae – Haus der blauen Ziegel). Der Besuch des Präsidentenpalastes ist erst seit Mitte 2022 möglich, als der amtierende Präsident nicht in die angestammte Residenz einzog und es dadurch nach 74 Jahren für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Der Name Cheongwadae stammt von den insgesamt 150.000 blauen Ziegeln des Daches vom Hauptgebäude, in dem die südkoreanischen Präsident:innen ihrer Arbeit nachgingen oder sich mit Staatsoberhäuptern und diplomatischen Delegationen anderer Länder trafen.

Blaues Haus – Präsidentenpalast

1 Cheongwadae-ro
Jongno-gu
Seoul, Südkorea

Website
Informationen bei Visit Korea

Eintritt kostenlos, aber Reservierung bzw. Anmeldung vor Ort notwendig

Übernachtet habe ich vor Anritt und am Ende meiner Reise in der Nähe des Sungnyemun-Tors im Courtyard by Marriott Seoul Namdaemun*.

Anreise nach Südkorea

Aus Deutschland fliegen mehrfach pro Woche eine Reihe an Flugzeugen unterschiedlichster Fluglinien wie Air Korea oder Lufthansa. Visit Korea hat für die Pressereise mit Air Premia zusammengearbeitet, die von Frankfurt am Main (FRA) nach Incheon (ICN) flog. Leider wurde der Flug Ende 2023 vorläufig ausgesetzt. Die junge Airline hat noch nicht genügend Flugzeuge, um alle Strecken zu bedienen und aktuell eine Strecke von Südkorea nach Hawaii priorisiert. Eventuell wird die Strecke im Winterflugplan Ende 2023 wieder von Air Premia angeboten.

Für eine Langstrecke, wie der elfstündige Flug nach Südkorea, empfehle ich zumindest Premium Economy mit mehr Beinfreiheit zu fliegen. Air Premia hatte zur herkömmlichen Economy eine Business Class, die aber ehrlicherweise eher eine Premium Economy ist. Dennoch war die 2-3-2-Bestuhlung sehr angenehm mit viel Platz auch für größere Europäer:innen. Das Essen und der Service war auch ganz gut und ein kleines Amenity Kit hat mir auch den Flug versüßt. Nur das Inflight-Entertainment war enttäuschend, denn es gab nur eine Handvoll koreanische Filme, meist noch nicht mal in einer englischen Synchronisierung oder Untertiteln.

Einreise nach Südkorea erfolgt mittels Reisepass und Visa on arrival, also Visum bei Ankunft direkt an den Immigration-Schaltern im Flughafen.

Weitere Tipps für Seoul

Du bist noch nicht sicher, welches Hotel es in Seoul werden soll? Hier wirst Du sicherlich fündig:

Booking.com

* Die Karte wird von booking.com bereitgestellt und enthält Affiliate-Links (Werbelinks) – wenn Du darüber buchst, erhalte ich eine kleine Provision als Dankeschön. Das hilft mir, die Seite am Laufen zu halten.

Was Du sonst noch in Seoul unternehmen kannst – hier findest Du einige empfehlenswerte Aktivitäten*:

Weitere Tipps findest Du in einem Reiseführer:

Reiseplanung – praktische Links

1. Ganz einfach Flüge vergleichen und buchen auf Skyscanner* und Kiwi.com*.
2. Buche Deinen Flughafentransfer auf Kiwitaxi*.
3. Du benötigst einen Mietwagen? Dann schau Dich bei
billiger-mietwagen.de* und sunnycars.de*.
4. Finde die besten Unterkünfte auf booking.com*, agoda* und Expedia*.
5. Entdecke die schönsten Erlebnisse und Tickets für zahlreiche Attraktionen auf GetYourGuide*, Tiqets* oder Viator* (je nach Reiseziel).
6. Auf Check24* findest Du die besten Angebote für Deine Pauschalreise!
7. Reiseführer bekommst Du bei amazon*, ebenso Reiseutensilien*.
8. Noch schnell Deine Fremdsprachenkenntnisse aufbessern? Lerne bequem mit Babbel*.

Fotos: Diese und viele weitere Fotos für Deine Reiseinspiration findest Du auf Flickr. Die Fotos unterliegen meinem Urheberrecht.

Offenlegung: Die Reise nach Jeollanam-do bzw. nach Südkorea allgemein war möglich durch die Teilnahme an einer kostenfreien Pressereise von Visit Korea Ende Juni/Anfang Juli 2023. Meine Meinung blieb davon unbeeindruckt.

Dieser Artikel erschien am 30.12.2023.


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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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