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Diese wunderschön gezeichnete Postkarte aus Paris erreichte mich vor Kurzem. Es ist eine Kunstpostkarte. So eine hatte ich glaube auch noch nie im Blog. Paris dafür schon mehrfach. Es ist ein Kunstwerk des Impressionisten Camille Pissarro aus dem Jahr 1898. Schon damals war der Verkehr in Paris gewaltig und sicherlich eine Zumutung für jeden Kutschenfahrer – so wie heute für jeden Autofahrer.
Die Person hinter der Karte
Wie könnte es anders sein: Carlo hat diese Postkarte während eines beruflichen Aufenthaltes in der “Cité des lumières” (Stadt der Lichter) ausgewählt und geschrieben. Für alle, die Carlo noch nicht kennen – Carlo ist ein Freund aus meinen Studientagen in Gießen, im schönen Hessenländle und der fleißigste Postkartenschreiber, den ich kenne. Er selbst ist Luxemburger und Quell all meines Wissens über das kleine Land. Der beste Städteführer für die Stadt Luxembourg, den ich mir vorstellen kann.
Der Hintergrund der Karte aus Paris
Vor Kurzem fand eine Sonderausstellung zu Camille Pissarro im Musée Marmottan Monet in Paris statt, die Carlo in seiner knappen Freizeit besuchte. Das Museum liegt im 16. Arrondissement unweit der Metrostation La Muette, in der Nähe eines der größten Stadtparks der Welt, dem Bois de Boulogne. Vom Trocadero mit Blick auf den Eiffelturm sind es rund 2 km zu Fuß.
Das Museum beinhaltet eine der wichtigsten impressionistischen Kunstsammlungen der französischen Hauptstadt, untergebracht in einer Stadtvilla des 19. Jahrhunderts. Hervorgegangen ist die Sammlung aus verschiedenen Privatsammlungen. Allein 100 Meisterwerke von Claude Monet – und damit die größte Sammlung des impressionistischen Künstlers – gehören dem Museum. Außerdem zahlreiche Kunstwerke aus der privaten Sammlung Monets. In regelmäßig wechselnden Ausstellungen werden auch andere Impressionisten gewürdigt, wie u.a. Camille Pissarro. Dessen “Place du Théâtre Français, Paris : pluie, 1898” (Platz des französischen Theaters, Paris : Regen, 1898) hängt normalerweise im Minneapolis Institute of Arts (USA) und ziert meine Postkarte.
Dies alles erklärt einen Teil des Namens des Museums. Der andere Teil stammt vom ehemaligen Besitzer der Stadtvilla. 1882 kaufte Jules Marmottan das Jagdhaus eines französischen Diplomaten. Sein Sohn und Erbe Paul ließ dann das Haus zu einer modernen Stadtvilla umbauen und füllte sie mit einer immer größer werdenden Sammlung an Möbeln und Kunst. Als er 1932 starb, vermachte er das Haus und die Sammlung der französischen Akademie der schönen Künste (Académie des beaux-arts). Diese eröffneten zwei Jahre später das Museum. Doch die Sammlung von Marmottan beinhaltete zum damaligen Zeitpunkt noch nicht die Impressionisten. Über die Jahre kamen Sammlungen aus privater Hand hinzu, die Werke von Monet, Degas, Renoir, Manet und Pissarro sowie einigen anderen Impressionisten enthielten.
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