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Echter Winter will sich auch dieses Jahr im Großteil Deutschlands nicht einstellen. Dortmund hatte mal ein, zwei Tage Schnee im Dezember. Doch der war so schnell wieder weg, wie er gekommen war. Mir geht dieses nass-kalte Wetter auf den Zeiger und das hatte ich ja auch schon mal geschrieben: Winter ham wa nicht. – Aber die Finnen. In Lappland, wo es im Januar durchaus -15 bis -35 °C hat, sind die Tage zwar noch kürzer, dafür liegt viel Schnee und Seen sind zugefroren. Perfekt für die unterschiedlichsten Outdoor-Winter-Aktivitäten.

Aktivität 1: Kart fahren auf Eis
Immer noch mein Favorit. Gut eingemummelt setzte ich mich in ein kleines Kart, wie wir das aus den Karthallen und -strecken Deutschlands gewohnt sind. Doch statt in einer Halle spielt sich alles draußen auf einer extra präparierten Eisstrecke ab. Finnland auf Speed! Hier lieferte ich mir Rennen mit anderen Journalisten und Bloggern – und verlor natürlich kläglich.

Doch davon hatte ich Dir bereits ausführlich in einem früheren Blogpost erzählt.
Aktivität 2: Schneemobil (Motorschlitten) fahren
Verschneite Landschaften, abgelegene Orte und dick zugefrorene Seen – da bewegt man sich in Lappland lieber mit einem Schneemobil weiter. Auch ich probierte mein Glück. Wieder dick in einem Skianzug steckend ging es zu einer Rentier-Farm. Mit bis zu 60 km/h ging es durch Wälder und über zugefrorene Seen. Dabei hatte ich mehrfach das Gefühl, dass das Schneemobil nach links zog – und nach einer Linkskurve, auf die direkt eine Rechtskurve folgte, schoss das Schneemobil schwupps nach links ab in den Neuschnee.

Aus diesem Neuschnee kam ich nicht ohne Hilfe raus und ich war heilfroh, dass wir als größere Gruppe unterwegs waren. Erst mussten mein Beifahrer und ich aus dem Schnee – das war nicht einfach, denn ich hatte das Gefühl, immer tiefer zu versinken, anstatt herauszukommen. Eine Panikattacke überkam mich – der wohl peinlichste Moment jemals auf einer Pressereise. Auch das Schneemobil musste geborgen werden. Ebenfalls nicht so einfach. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir damit beschäftigt waren. Gefühlt kam es mir ewig vor.

An der Rentier-Farm war dann auch nicht wirklich viel Zeit übrig. Aber es wartete auch nur ein Rentier im Gatter. Doch wie in Finnland üblich gab es Kaffee und einen kleinen Snack im Café der Farm. Hier war man gut vorbereitet auf durchgefrorene Schneemobil-Fahrer. Den Rückweg verbrachte ich als Beifahrer. Denn noch immer war mir alles hochgradig peinlich und meine Hände und Beine zitterten wie Espenlaub.

Aktivität 3: Hundeschlitten fahren
Die wohl romantischste Möglichkeit, Lappland zu entdecken und durch den Schnee zu fahren. In der Nähe von Levi geht das sehr gut auf dem 6 km langen Ruokkovuoma-Loop. Nach einer Tour durch die Pferde- und Huskyfarm, dem Kennenlernen der Hunde (mit intensiven Streicheleinheiten) erhielt ich eine Einweisung in das Lenken eines Hundeschlittens.


Das ist gar nicht so einfach. Gemeinsam mit einem Partner aus unserer Journalisten-Gruppe ging es auf die Strecke. Er lenkte, ich genoss. Ihm machte das auch so viel Spaß, dass wir auch gar nicht tauschten und ich in Schneeanzug und warmer Decke die blaue Dunkelheit in Lapplands Schneelandschaft genoss. Irgendwo gibt es auch noch ein Video. Wenn ich es finde, reiche ich es nach.

Aktivität 4: ein Eishotel besuchen
Besuchen reicht auch wirklich. Vielleicht auch ein Abendessen im eisigen Restaurant. So ein Hotel ist kalt, sehr kalt. Ich selbst hatte nur wenig Zeit, mir das Eishotel in der Nähe von Levi anzusehen – ich hatte mir nach all den obigen Aktivitäten die große Zehe gebrochen. Nein, nicht beim Kart, nicht beim Schneemobil fahren oder beim Hundeschlitten. Im Schwimmbad.
Ich wollte die letzte freie Zeit noch nutzen und war ein wenig in einer finnischen Sauna. Auf dem Weg zur Umkleide und somit auf dem Weg zurück zum Hotel und zur Besichtigung des Eishotels rutschte ich auf einer Treppe aus und segelte unsanft hinunter. Schienbein und Zehe dick – doch immerhin gibt es genug kalten Schnee außerhalb des Bades, um direkt diese Dinge zu kühlen. Schnell zum Arzt sowie einmal Röntgen und Schmerzmittel später kam auch ich dann am Eishotel an, bevor es kurze Zeit später mit dem Flieger zurück nach Helsinki ging. Shit happens. ;)
Weitere Aktivitäten
Cornelia vom Blog SilverTravellers.de hat eine Polarlichtreise nach Lappland unternommen. In Muonio, rund 65 km westlich von Levi, direkt an der schwedischen Grenze hat sie sich einen langgehegten Traum realisiert. Auch hat sie noch weitere Wintertipps für Dich.
Du willst lieber nach Rovaniemi? Da gibt es auch coole Winteraktivitäten*:
Diese und weitere Fotos findest Du auch auf Flickr.
Ende Januar/Anfang Februar 2015 war ich auf Einladung von Visit Finland unter anderem in Levi, Lappland. Meine Meinung blieb davon unbeeindruckt.
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Ohje, geht aber auch schnell mit dem Ausrutschen. Du hast dir ja zum Glück anscheinend nicht viel getan und alles tapfer ertragen. ;) Tolle Aktivitäten hast du hier zusammengestellt, bei denen man das Winterwetter richtig genießen kann. Auch wenn die Tage noch kürzer sind, gefallen mir die Wintertage im Norden besser als in Deutschland. :) Liebe Grüße, Ebba
Nun ja, verheilt ist der Zeh schon, aber leider macht es dennoch ab und zu Probleme. Er ist nicht mehr so beweglich. Dennoch würde es mich nicht abhalten, noch mal nach Lappland zu fahren und all das zu machen.