Am Spielfeldrand beim Baseball, Bild: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Dortmund Wanderers: unserer erstes Baseball-Spiel

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Wusstest Du eigentlich, dass es eine Baseball-Bundesliga in Deutschland gibt? Ja, richtig gelesen: Baseball. Der amerikanische Ballsport, den wir sonst eigentlich nur aus Serien und Filmen kennen, ist auch in Deutschland angekommen und freut sich wachsender Fanzahlen (eigentlich gibt es Deutschen Baseball schon seit den 1980er Jahren, nur war es in meiner Filterblase bisher nicht sichtbar).

Im Hoeschpark in Dortmund ist dafür 2006 sogar die historische Radrennbahn zum (Multifunktions-)Spielfeld umgebaut worden. Seit 2007 gibt es auch eine Flutlichtanlage, damit das Spielfeld auch internationalen Ansprüchen gerecht wird. Die heimische Base- und auch Softballmanschaft, die Dortmund Wanderers, trainieren und spielen also direkt um die Ecke unserer (damaligen) Wohnung.

Hier geht es zu den Dortmunder Wanderers
Hier geht es zu den Dortmunder Wanderers
Alte Radrennbahn im Hoeschpark
Alte Radrennbahn im Hoeschpark
Spielfeld im Hoeschpark
Spielfeld im Hoeschpark

Am Samstag stieg diese Saison auch das erste Heimspiel der Wanderers im Hoeschpark und Simon hat es irgendwie geschafft, zwei Karten für das Spiel Dortmund Wanderers vs. Cologne Cardinals zu gewinnen. Der Samstag war also mit Sport im Park verplant. Für uns beide war es das erste Baseballspiel überhaupt, Amerikaner werden uns jetzt auslachen. Doch das ist okay, dafür wissen wir, wie man Fußball spielt. ;)

Doch Baseball ist anders. Es ist irgendwie wie Brennball, aber dann doch wieder nicht. Gott sei Dank gab es beim Einlass am Spielfeld einen Flyer zu den Regeln und Begrifflichkeiten. Es blieb bis zum „Anpfiff“ des Spiels (richtig: First Pitch) auch noch genügend Zeit, sich zumindest in die Grundzüge einzulesen. Wir waren wie immer zu zeitig dran – oder war das Spiel einfach zu spät dran? Als wir gegen 11:30 Uhr am Spielfeld ankamen, da trainierten z.B. die Mannschaften noch, warfen sich ein, die Batter-Box abgedeckt und ein Spieler markierte noch die Feldgrenzen mit Kreide.

Flyer mit Baseballregeln
Flyer mit Baseballregeln
Vor dem Spiel, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Vor dem Spiel, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Als kleines Highlight war der deutsche Beatboxmeister Kevin O Neal zum ersten Heimspiel eingeladen worden. Der 22-jährige Dortmunder beatboxte die deutsche Nationalhymne sowie Happy Birthday zum Geburtstag des Geschäftsführers der Dortmund Wanderers. Nun ja, über Geschmack lässt sich streiten. ;)

Feierlicher Moment: die deutsche Nationalhymne wird gebeatboxt
Feierlicher Moment: die deutsche Nationalhymne wird gebeatboxt

Den ersten Pitch durfte der Dortmunder Komiker Bruno „Günna“ Knust werfen – eine Ehre im Baseball, die man ebenfalls aus manchem Spielfilm oder Serie kennt.

Feierlich weht die Deutschlandfahne über dem Spielfeld
Feierlich weht die Deutschlandfahne über dem Spielfeld

Das eigentliche Spiel begann kurz nach 12 Uhr sehr schleppend. Vielleicht lag es auch daran, dass wir erst die Regeln verstehen mussten. Mittlerweile haben wir die Grundzüge verstanden, auch wenn wir immer noch nicht ganz sehen, wann es sich um einen Strike (guter Wurf) oder Ball (schlechter Wurf) des Pitchers handelt. Doch es gibt viel zu lernen und im ersten Spiel des Doppelspieltages – das wussten wir vorher auch nicht – haben wir viel über Flyouts, Forced Outs, Tagplay, Strikeouts, Hits, Outs, Walks und Errors gelernt (Spielregeln Baseball). Auch weiß ich jetzt, was ein Batter ist und dass ein Pitcher durchaus auch ein Batter sein kann. Was schleppend began, wurde dann im Verlauf der Innings doch spannend. Denn Dortmund lag zwischenzeitlich 2-8 zurück und begannen eine fulminante Aufholjagd. Am Ende des regulären 9. Innings stand es 8-8 und ein 10. Inning wurde erforderlich. Es kam zum „winning run“ und somit zum 9-8 Sieg der Dortmunder über die Kölner Herausforderer. Zuvor wurden beide Teams lautstark von den Fans angefeuert – wir hielten uns zurück, vor allem weil vor uns fast ausschließlich Köln-Fans saßen.

Zum Vergrößern bitte ein Bild anklicken

Da das Wetter am Samstag zunehmend schlechter wurde und ich fast zu erfrieren drohte (der Wind und der Regen waren wirklich unangenehm), sahen wir nur das erste Spiel des Doppelspieltages. Doch auch ohne uns als Zuschauer gewannen die Dortmund Wanderers das zweite Spiel mit 8-4 gegen die Cologne Cardinals. Herzlichen Glückwunsch!

Fazit

Baseball ist interessant und kann sehr spannend werdend, wenn man sich einmal grob in die Regeln eingefuchst hat. Das Ambiente im Hoeschpark während des Spiels hat uns auch sehr gefallen. Der kleine Stand des Vereins mit heißem Kaffee, Kaltgetränken, Pommes, Süßkram, Currywurst und Burger zu geringen Preisen hat uns sehr gefallen und vor allem der Kaffee rettete mich vorm Erfrieren. Alles in allem herrschte eine familiäre Atmosphäre vor und die Kids jagten jedem Ball hinterher, der über die Feldgrenzen hinaus gingen. Vielleicht ist das aber auch so, weil der Fankreis noch nicht sehr groß ist – verglichen mit amerikanischen Verhältnissen spielten die Wanderers quasi vor leerem Haus. Vielleicht kommen wir für das nächste Spiel wieder und vielleicht geht ihr ja auch mal zu einem Spiel?

Besonders beeindruckt waren wir von der Internationalität der Spieler beider Mannschaften. Dortmund wird zur Zeit von zwei japanischen und einem australischen Spieler unterstützt. Unter den Kölner Fans hörten wir auch Japanisch und Englisch. Völkerverständigung durch Sport.

Mehr Informationen

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Details

Wo?

Wanderers Ballpark
Kirchderner Str. 35
Hoeschpark
44145 Dortmund

Eintritt/Preise

Tageskarte: 5 Euro
ermäßigt: 3 Euro

Kinder bis 12 Jahren frei

Kaffee 1,- Euro

Verein

Dortmund-Wanderers e.V.
Lichtendorfer Str. 124
44289 Dortmund

Die Dortmund Wanderers wurden 1989 in Dortmund-Aplerbeck gegründet.

Website (eher schlecht zu erreichen)
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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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