Frittenwerk München Pasing Arcaden

Von Düsseldorf nach München ist es ein weiter Weg. Vor allem für Poutine- und Frittenliebhaber:innen der Düsseldorfer Kette Frittenwerk. Lange Jahre haben diese unter sämtlichen Social-Media-Posts vehement eine Filiale in der bayerischen Landeshauptstadt gefordert. Zehn lange Jahre nach der Eröffnung des ersten Frittenwerks in Düsseldorf-Bilk eröffnete nun das erste Frittenwerk in München in den Pasing Arcaden.

Ein wenig überrascht war ich dann doch, als es hieß, 2025 bekommt München nun endlich eine Frittenwerk-Anlaufstelle. Zu lange hatte das Düsseldorfer Unternehmen gesagt, man sei auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten und es komme schon irgendwann. Fast hatte ich die Hoffnung für die bayerische Landeshauptstadt schon aufgegeben, dass sie jemals in den Genuss eines Frittenwerks und somit von Poutine kommen würden. Immerhin gab es seit Ende 2023 bereits in Nürnberg ein Frittenwerk in Franken!

Das erste Frittenwerk in München!

Doch im Juni 2025 ist es nun endlich soweit gewesen. Die Pasing Arcaden im Westen von München sind hoffentlich nur der Beginn einer langen Beziehung zwischen Stadt und Frittenwerk. Natürlich war ich auch hier sehr überrascht, dass die erste Filiale so weit draußen im westlichen München zu finden ist.

Doch die Pommes Freunde haben hier als Konkurrenz schon ziemlich viele gute Standorte besetzt und ich kann mir vorstellen, dass dies für Betreiber:innen von Passagen, Einkaufszentren und Bahnhöfen ein Grund ist, keine ähnlichen Produkte und Unternehmen im gleichen Objekt zuzulassen. Aber das ist reine Spekulation.

Ich hoffe nur, dass weitere Filialen, z.B. in der Innenstadt (Stachus/Hauptbahnhof), Nähe Ostbahnhof oder Olympiapark entstehen werden. Hoffentlich dann schneller als alle zehn Jahre.

Frittenwerk München – der Laden

Doch schauen wir uns erstmal das Frittenwerk München Pasing Arcaden näher an. Ich war beim Pre-Opening am 18. Juni 2025 dabei und konnte in Ruhe Location, Essen und Abläufe sowie Einrichtung unter die Lupe nehmen.

Anreise zu den Pasing Arcaden

Die Pasing Arcaden liegen eigentlich ziemlich gut in kurzer Laufweite zum Bahnhof Pasing und damit einigen S-Bahn-Linien, die Pasing mit der Stammstrecke und somit der Innenstadt Münchens verbinden. Die Arcaden selbst musst Du für einen Besuch des Frittenwerks dabei nicht mal betreten. Lass das längliche Gebäude der Arcaden links liegen, gehe über den Pasinger Bahnhofsplatz in Richtung des großen Brunnens und schon bald siehst Du die bei schönem Wetter aufgespannten schwarzen Sonnenschirme des Frittenwerk Münchens.

Im zweiten Gebäude der Arcaden, direkt neben dem Eingang im Erdgeschoß liegt das neue Frittenwerk München. Es verfügt außerdem über einen gesonderten Eingang, so dass es – ähnlich wie zum Beispiel in Dortmund – etwas unabhängig von den Öffnungszeiten der Einkaufspassage agieren kann. Beim Pre-Opening (geschlossene Gesellschaft auf Einladung) war der Zugang von der Passage her nicht möglich, da großzügig abgesperrt wurde.

Aufbau des Frittenwerk Münchens & wiederkehrende Elemente

Das Frittenwerk München ist eher länglich, würde sagen quer aufgebaut, bietet aber auch reichlich Platz in der Außengastronomie direkt auf dem Pasinger Bahnhofsplatz. So kam mir auch der Andrang beim Pre-Opening nicht ganz so schlimm vor – auch wenn innen die Schlange erst einmal lang war.

Auch in München setzt das Frittenwerk wieder auf zahlreiche Elemente, die Du bereits aus anderen Filialen kennst. Ganz klar gibt es rechts hinten an der Wand eine Mooswand, diesmal verziert mit dem Ahornblatt-LED-Element, welches vor allem in den Läden seit mindestens der Hamburg-Eröffnung 2019 am Jungfernstieg zum festen Bestandteil geworden ist.

In guter Tradition hat auch die Friteuse einen eigenen, zu München passenden Namen erhalten: Franz Frittenbauer – in Ehrerbietung an Franz Beckenbauer, dem wohl berühmtesten Fußballer, den Bayern München je hervorgebracht hat.

Mit Marilyn Pommes schlemmen

Die typischen Industrielampen über dem Zubereitungstresen fehlen genauso wenig wie die fast schon ikonischen schwarz-weißen Fotos rund um Fritten und Poutine. Marilyn Monroe, die herzhaft eine Portion Pommes verzehrt, darf hier genauso wenig fehlen, wie die jungen und hippen Mitarbeitenden, die als Markenbotschafter:innen Poutine und loaded fries servieren oder hinter dem Tresen in Ausübung ihrer Arbeit abgelichtet wurden. Besonders aber mag ich das Foto von Caspar, dem Bürohund des Frittenwerk-Teams in Düsseldorf. Wie niedlich kann ein Mitarbeitender bitte sein?!

In den neueren Läden schon häufiger aufgefallen ist mir die “kleine Käfighaltung”, die Kuschelecken des Frittenwerks. Gegenüberliegende Sitzbänke umrahmt von Drahtgeflechten, darüber ein Holzgestell mit lauter Glühlampen in Drahtgeflechten oder Gläsern an dicken Tauen.

Ansonsten besticht das Frittenwerk München ebenfalls durch viel Grün sowie zahlreiche LED-Schriftzüge, wie Thank God it’s Friesday oder Fries, Fries, Baby! sowie Head says gym. Heart says fries., quasi mein Lebensmotto.

Werde mit Deiner Bestellung zum Superhelden

Wie mittlerweile in allen Läden kannst Du an digitalen Bestellterminals (“Order here”) bestellen (nur Kartenzahlung) und in Deinem eigenen Tempo Deine Bestellung mit allen Extras (Dips, Side Dishes, usw.) aufgeben, ohne direkt in Kontakt mit Mitarbeitenden zu treten. Manchmal reicht einfach der soziale Akku nicht für mehr. Eine “normale” Kasse gibt es aber dennoch weiterhin.

Doch egal, wo Du bestellst: Du wirst immer ein Superheld sein, wenn Du Deine Bestellung am “Pick Up”-Point abholst. Auf jedem Kassenzettel ist ein Name oben vermerkt. Im Frittenwerk München war es bei mir zum Beispiel James Bond. Neu ist jetzt ein großer Monitor über der Abholung, bei dem Du verfolgen kannst, ob Deine Bestellung schon in Bearbeitung oder bereits fertig ist. In Düsseldorf am Hauptbahnhof und Hamburg meine ich das auch schon entdeckt zu haben.

Essen tracken mittels QR-Code

Komplett neu war aber für mich die QR-Variante. Scanne den QR-Code, wähle Deinen Heldennamen aus und werde auf Deinem Smartphone benachrichtigt, wenn Deine Bestellung fertig zum Abholen bereit steht. So kannst Du bequem draußen in der Sonne oder unten einem der Schirme sitzen und chillen, statts Dir die Beine am Tresen in den Bauch zu stehen. Das ist in soweit auch genial, da der Bereich nicht besonders groß ist und oft durch Wartende verstellt ist oder wichtige Ecken, wie die Self Service-Station mit Gabeln, Servietten und Gewürzen abgeschirmt werden.

Für alle Liebhaber:innen von Statements und/oder Postkarten – im Frittenwerk München wurde nicht gespart an Karten. An mindestens drei verschiedenen Stellen im Laden bekommst Du die begehrten Sammelobjekte. Decke Dich ein mit Oh, girls just wanna have fries, fries before guys oder ich bin chronisch unterpommest.

Und falls es mal wieder schnell gehen muss: Du kannst Dir alle Gerichte auch einpacken lassen und mit nach Hause nehmen.

Der Poutinetest im Frittenwerk München

Natürlich habe ich dies nicht getan, sondern meine Classic Québec Poutine, die ich immer zum Vergleich teste, direkt vor Ort gegessen. Gemeinsam mit Götz vom Le Gourmand-Magazin, den ich zum Pre-Opening mitnahm, habe ich außerdem noch ein paar weitere Dinge von der Karte ausprobiert und geschlemmt.

Ich bin ja ein riesiger Fan der Avocado Chicken Bombs – die sind immer eine Sünde wert. Warum ich da jetzt aber immer eine Soße dazu bestellen muss, erschließt sich mir immer noch nicht. Die Dinger sind pur einfach der beste Snack, den ich mir vorstellen kann. Es gibt sie mittlerweile als 5er, 7er oder 9er Set – ebenso die Chicken Sticks oder Falafel.

Qualitativ waren alle bestellten Poutines und Loaded Fries (z.B. Tijuana Street Fries) sehr gut, frisch zubereitet, heiß bzw. gut warm bei Abholung. Bei der Classic Québec schmeckte auch Götz als bekennender Allesesser und Genießer sogar die vegetarische Bratensoße. Mir ist es ja immer zu wenig Soße. Bratensoße kann man nie genug haben! Außerdem war auch hier zu viel Petersilie drauf. Dieses Dekogedöns kann auch in Maßen eingesetzt werden und es sieht dennoch schön aus. Bitte übertreibt es nicht damit. Das schmeckt dann einfach nicht so gut.

Preislich sind die Poutines und Loaded Fries etwas teurer – aber wir sind ja auch in München. Die Preise sind für die Portionen fair und angemessen und von einer guten Portion Poutine wirst Du normalerweise satt – außer, Du bist total ausgehungert von einer Wolfsjagd zurückgekommen (oder sonstiges abwegiges Zeug). Das Frittenwerk ist an sich keine “Pommesbude” und achtet auf Qualität und gute Portionen. Hier gehst Du auch nicht jeden Tag unbedingt hin, sondern genießt Deinen Besuch als besondere, kanadisch angehauchte Abwechslung zu Deinem normalen Essen.

Wir haben heute keine Churros für Dich

Ein wenig Schade fand ich, dass es am Ende nicht genug Churros gab. Nach einer halben Stunde Anstehen (dem Pre-Opening geschuldet, keine Angst, im Normalbetrieb ist dies eher unwahrscheinlich) rund eine halbe-dreiviertel Stunde vor Ladenschluss wurde mir nur schlicht mitgeteilt, dass es absolut keine Churros mehr gäbe. Dabei kann ich mich an keine Person erinnern, die ich mit Churros gesehen hätte. Hier waren andere Pre-Openings besser aufgestellt. Da ging Personal mit einem Tablett und kleinen Probierbecher mit Churros (oder auch Chicken Bombs und Chicken Sticks sowie Falafeln) rum und reichten diese den anwesenden Gästen zum probieren. Bitte führt das wieder ein!

Das mindert natürlich in keinster Weise die Qualität des Essens oder des Abends. Ich hatte nur Platz für Nachtisch gelassen und mich auf Churros gefreut (und ich vermisse immer noch die Himbeersoße aus dem Testessen). Ein kleiner Wermutstropfen eines sonst schönen Pre-Openings an diesem sonnigen Spätnachmittag/frühen Abend in München.

Aber nun gilt: Entdecke selbst das Frittenwerk München in den Pasing Arcaden! Ab Freitag, 20. Juni 2025 öffnet es seine Pforten. Teste es selbst und schreib mir in die Kommentare Deine Meinung zum Laden und Essen.

---

---