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Die Türkei ist für mich zur Zeit ja eher eine No-Go-Area. Ich möchte nicht in ein Land fahren, welches einen Putsch benutzt, um Gegner auszuschalten und Menschenrechte mit Füßen tritt. Das Land ist gerade sehr rückwärts gewandt und auch wenn ich bestimmt vielen guten Menschen in der Türkei damit Unrecht tue, möchte ich nicht mein Geld und meine Unterstützung in den Tourismus und somit in den Staat fließen lassen.
Die Personen hinter der Karte
Meine Eltern sehen das anders. Sie lieben das warme Wetter an der Mittelmeerküste der Türkei. Auch die günstigen Pauschalangebote tragen dazu bei, dass meine Eltern nun schon seit mehreren Jahren regelmäßig in die Türkei fliegen. Generell haben die beiden einen strikten Reiseplan, den sie so gut wie jedes Jahr einhalten. Alle Feiertage sind durchgetaktet, im Frühjahr geht es in die Türkei, im Herbst nach Kenya. Dazwischen kommen sie auch mindestens einmal im Jahr nun nach Dortmund.
Anfang März diesen Jahres waren sie auch wieder in der Türkei, dieses Mal auch meine Schwester und meinen Neffen im Gepäck. Bei sommerlichen 25 °C tummelten sie sich am Strand der türkischen Riviera und meine Wasserratte von Neffe war aus dem etwa 18 °C „warmen“ Wasser nicht herauszubekommen – so sagt es jedenfalls die Postkarte aus.
Hintergrund der Karte von der Mittelmeerküste der Türkei
Auf der Postkarte sind die verschiedenen bei Touristen beliebte Städte in der Türkei zu sehen. Von Antalya, Alanya, Side, Aspendos, Cappadocia, Kusadasi, Ephesus, Ölüdeniz und Pamukkale sind Fotos abgebildet.
Antalya
Die Großstadt Antalya ist das touristische Epizentrum an der Mittelmeerküste der Türkischen Riviera und der wohl bekannteste Urlaubsort für Deutsche. Jährlich kommen etwa 2,5 Millionen Touristen in diese Region, Tendenz steigend. Auf der Postkarte sieht man den bedeutenden Seehafen im Süden der Nürnberger Partnerstadt. Darüberhinaus soll aber auch die Altstadt oberhalb einer Steilküste sehenswert sein.
Side
Side ist eine antike Stadt an der Mittelmeerküste, zwischen Antalya und Alanya. In der Antike war der Ort eine bedeutende Hafenstadt auf einer flachen Halbinsel. Sie wurde im 10. Jahrhundert aufgegeben und erst 1895 gründeten türkische Flüchtlinge aus Kreta auf der südlichen Hälfte der verlassenen Stadt das Fischerdorf Selimiye. Seit den 1970er Jahren erlebt der Ort seinen touristischen Aufschwung als Badeort mit ausgedehnten Sandstränden. Doch auch der abgebildete und wieder aufgebaute Apollon-Tempel am Hafen soll die Reise wert sein.
Cappadocia
Auf Deutsch heißt die Region auch Kappadokien und ist eine historische Region in Zentralanatolien. Der bekannteste Ort ist Göreme. Dort befindet sich eine einzigartige Felsenformation, die seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die auf dem Foto abgebildeten Felsen wurden auf dem Gebiet ehemals intensiver vulkanischer Tätigkeit durch Erosion geformt.
Kusadasi
An der türkischen Ägäis, etwa 10o km südlich von Izmir liegt die Kreisstadt Kusadasi („Vogelinsel“). Sie ist ein beliebtes Reiseziel mit großem Yachthafen und einem Hafen für Kreuzfahrtschiffe sowie etlichen Sandstränden, z.B. dem 18 km langen Long Beach.
Ephesus
Die Stadt Ephesus war im Altertum eine der ältesten, größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens und beherbergte den Tempel der Artemis (Artemision) – eines der sieben Weltwunder. Früher lag es direkt an der Küste, doch durch Sedimentation und seismische Veränderungen hat sich die Küstenlinie verschoben und liegt heute mehrere Kilometer im Landesinneren. 2015 wurden die Ruinen der Stadt, die heute eine der touristischen Hauptattraktionen ist, zum Weltkulturerbe erklärt. Sie liegt rund 70 km südlich von Izmir an der Ägäis und wird auf türkisch Efes (wie das Bier) genannt.
Auf dem Bild sieht man die Überreste der Celsus-Bibliothek, die um 120 vom Sohn des Politikers und Senators Tiberius Iulius Celsus Polemaeanus gebaut wurde, in der er auch seinen Vater beisetzte.
Ölüdeniz
Die beliebte Badebucht liegt an der Mittelmeerküste, etwa 14 km südlich von Fethiye am Fuße des Berges Babadag. Übersetzt heißt Ölüdeniz „Totes Meer“, da das Wasser der Lagune meist besonders ruhig ist und kaum Wellengang zu sehen ist. Das Wasser ist klar, hat eine sehr gute Wasserqualität und leuchtet in verschiedenen Blau- und Türkistönen. Daher ist der Ort und seine Sandstrände mittlerweile stark von Touristen überlaufen.
Pamukkale
Pamukkale ist eine der wenigen Orte in der Türkei, die ich persönlich auch gerne irgendwann mal sehen wollen würde. Der Ort in der Provinz Denizil, der übersetzt Baumwollburg/Watteburg heißt, verdankt seinen Namen der Kalksinterterrassen, die durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind. Diese Sinterterrassen sind eine Touristenattraktion und zählen ebenfalls zum Weltkulturerbe. Pro Tag fließen hier etwa 21.600 m^3 Calciumhydrogencarbonat (Ca(HCO3)2) gesättigtes Quellwasser herunter. Durch Druckabfall entweicht Kohlendioxid (CO2) und das Löslichkeitsprodukt (Lp) wird überschritten, so dass Calciumcarbonat (CaCO3) als Travertin (poröser Kalkstein, Süßwasserkalk) aus. Dadurch entstehen deutlich geschichtete, feste und polierfähige Gesteine.
Aspendos
Aspendos ist ebenfalls eine antike Stadt, die Nahe der südlichen Mittelmeerküste liegt. Rund 46 km östlich von Antalya, an der Straße nach Alanya findet man die Überreste des bedeutenden Handelszentrums aus dem 2./3. Jahrhundert. Eines der wenigen ausgegrabenen bzw. freigelegten Gebäude der Stadt ist das auf dem Bild abgebildete Theater, das als eines der besterhaltenen der Antike zählt. Auch heute noch wird es für Aufführungen genutzt. So traten u.a. Pavarotti und Carreras hier auf, 2005 fand ein Sommerspecial von „Wetten, dass…“ statt. Leider verursachten die Vibrationen lauter Musik Schäden, so dass mittlerweile eine neue Arena in der Nähe gebaut wurde.
Alanya
Dieser Badeort, der etwa 135 km östlich von Antalya entfernt liegt, bekam seinen ursprünglichen Namen Alaiye aufgrund eines Sultans, der im 13. Jahrhundert dort seine Winterresidenz hatte. Erst 1933 benannte Kemal Atatürk die Stadt in Alanya um. Bei Touristen beliebt ist auch der Burgberg aus drei Sektoren, die jeweils durch Mauern eingefasst sind. Zum äußersten Sektor gehört auch der auf dem Bild ersichtliche Rote Turm („Kizil Kule“) in Backsteinbauweise, der 33 m hoch ist und zwischen 1224 und 1228 zum Schutz des Hafens erbaut wurde. Heute beherbergt er ein ethnographisches Museum.
Wie stehst Du zur Türkei? Urlaub ja oder nein?
Und wenn ja, wohin würdest Du fahren?
Hm, ich sehe das anders, vielleicht bin ich auch politischer eingestellt. Gerade, wenn irgendwo „Menschenrechte mit Fuessen“ getreten werden, ist es notwendig, dorthin zu fahren, um mit den Menschen zu reden und die Stimmung vor Ort zu erspüren. Denn in den Medien werden politische Themen bekanntlich oft zurechtgebogen. Gerade hier fällt bloggern die immens wichtige Aufgabe zu, Informationen ungefiltert weiterzugeben. Ich las übrigens heute gerade den Tagesspiegel, der mit keinem Wort die Fehler der Ermittlungsbehörden bei der Terroristensuche beschreibt. Dies nur am Rande…. Viele Grüsse Der Gute Reisende.
Ich mag Deinen Standpunkt. Bei mir ist es eher umgekehrt, aber ich kann Deinen Standpunkt sehr gut nachvollziehen. Denn gerade die Menschen vor Ort haben meist am Wenigsten mit Politik zu tun und können nichts dafür. Dennoch zahle ich Steuern im Urlaubsland, die das Regime einkassiert und von denen nicht unbedingt die kleinen Leute profitieren.
Dennoch: jeder kann und muss das für sich selbst entscheiden. Jedoch sollte sich jeder einmal gedanklich mit dem Thema beschäftigen und leider sehe ich das häufig bei anderen Menschen nicht.