Ein weißer Leuchtturm mit roter Spitze steht am felsigen Ufer von Peggy’s Cove und blickt auf das blaue Meer. Menschen gehen auf den Felsen in der Nähe spazieren, während im Vordergrund neben dem Weg zum Leuchtturm eine Holzbank steht.

Peggy’s Cove: Postkartenmotive aus Kanadas berühmtesten Fischerdorf

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Es ist noch sehr früh am Morgen für mich, als wir uns in Kanadas berühmtestes Fischerdorf aufmachen. Doch wir wollen vor den Touristenmassen da sein und noch etwas die Ruhe von Peggy’s Cove genießen.

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Peggy’s Cove gilt als einer der meist fotografierten Ort in Kanada, vor allem wegen des mittlerweile außer Funktion gesetzten Leuchtturms Peggy’s Point – ein ikonisches Wahrzeichen. Da ist frühes Aufstehen angesagt, um die Chance auf ein paar schöne Fotos ohne zu viele Menschen zu erhalten.

Blick auf Peggy's Cove
Blick auf Peggy’s Cove

Entlang der schönen Leuchtturmroute durch Nova Scotia (339 km von Halifax nach Yarmouth) kommst Du zwangsläufig an Peggy’s Cove vorbei, das rund 43 km südlich von Halifax liegt. Das Fischerdorf schlängelt sich an der St. Margarets Bay entlang und beherbergt rund 60 Einwohner. Von Halifax aus dauerte es circa eine Stunde, bis Du den malerischen Küstenort erreichst.

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Woher hat Peggy’s Cove seinen Namen?

Eine romantische Legende erzählt, wie die 1811 gegründete Ortschaft zu ihrem Namen kam. Einer der Fischer, die sich an der St. Margarets Bay ansiedelten, kam eines Tages nicht mehr von seiner Fischertour zurück. Seine Frau mit Namen Peggy soll sich daraufhin aus Liebeskummer in der Bucht das Leben genommen haben. Durch ihren Gang ins Wasser und aus Respekt vor dieser Liebestat soll der Ort nach ihr benannt worden sein. Die Romantikerin in mir liebt solche Geschichten, auch wenn sie ein solch trauriges Ende haben. Doch es gibt noch mehr Erklärungen und Legenden rund um die Namensgebung, denn bereits die erste Erwähnung der Gegend hatte Peggy im Namen. Die Bucht war als Eastern Point Harbour oder Peggs Harbour schon 1766 bekannt.

Ansonsten ist nur bekannt, dass die Provinz Nova Scotia sechs deutschstämmigen Familien 800 Acker Land überließ und daraus der Ort Peggy’s Cove entstand. Fischerei, Ackerbau und Viehzucht liessen den Ort im Laufe der Zeit gedeihen. Um 1900 lebten bereits rund 300 Menschen im Ort, es gab eine Schule, eine Kirche, einen Tante-Emma-Laden sowie eine Konservenabfüllung für den gefangenen Hummer. Die idyllische Lage zog bald auch Künstler:innen und Fotograf:innen an und mit einer verbesserten Verkehrsanbindung kamen auch jährlich mehr Tourist:innen in den Fischerort.

Auch wenn das Dorf heute fast ausschließlich vom Tourismus lebt, hat es nichts von seinem Charme als Fischerdorf verloren. Vor allem die Hafenbucht ist voll mit kleinen Booten, mit denen auch heute noch Hummer vor Ort gefangen wird. Veränderungen am Ort und auch die Ansiedlung sind übrigens streng geregelt, um diesen idyllischen Zustand zu erhalten (“protected town”).

Hafen von Peggy's Cove
Hafen von Peggy’s Cove

Der Leuchtturm

Am Ende der Peggys Point Road, quasi am südlichen Ortsende hielten wir am Restaurant Sou’Wester auf einem großen Parkplatz an. Nicht weit davon entfernt, direkt an der Atlantikküste, in mitten einer großen Felsformation steht den Leuchtturm Peggy’s Point, der umgangssprachlich auch einfach nur Peggy’s Cove Leuchtturm genannt wird. Wunderschön strahlte der weiß-rote Leuchtturm mit dem fast wolkenfreien blauen Himmel um die Wette.

Leuchtturm Peggy's Point
Leuchtturm Peggy’s Point

Der Leuchtturm ist dabei nicht der erste an dieser Stelle. Der erste wurde bereits 1868 aus Holz erbaut und markierte mit seiner Flamme den östlichen Eingang zur Bucht. 1914 wurde der 15 m hohe heutige Leuchtturm aus Stahl errichtet. Der Leuchtturmwärter wohnte dabei im alten Holzleuchtturm, bis dieser beim Hurricane Edna 1954 zerstört wurde und abgerissen werden musste. Auch der heutige Leuchtturm wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen.

1958 wurde dann der Wärter durch den automatisierten Leuchtturm ersetzt. Lange Zeit beherbergte der Turm außerdem ein Post Office der kanadischen Post – ein weiterer Anreiz für Tourist:innen, Peggy’s Cove zu besuchen und Karten für ihre Liebsten vor Ort abstempeln zu lassen. Bei meinem Besuch war der Leuchtturm verschlossen, das Post Office nicht mehr existent und eine Dame saß mit ihrem Akkordeon davor und schmetterte Seemannslieder.

Doch auch die Felsformation ist beeindruckend und viele der großen Findlinge in der Umgebung stammen noch aus der Eiszeit. Oft schwappt die Brandung über die Felsen und hat sie im Laufe der Zeit abgerundet. Trotz zahlreicher Warnungen vor diesem Phänomen werden jährlich mehrere Besucher:innen über die Klippe gespült. Leider ertrinken dabei immer wieder Menschen. Die Steine sind also mit Vorsicht zu genießen, auch wenn sie so harmlos aussehen. Doch die Suche nach dem besten Fotomotiv lässt viele der rund 750.000 Besucher:innen pro Jahr (!) unvernünftig werden. Mittlerweile gibt es auch ein Plattform, die den ungefährlichen und vor allem auch barrierefreien Ausblick ermöglicht.

Warnung am Leuchtturm
Warnung am Leuchtturm

Peggy’s Cove

Nach dem ich mich vom Anblick des Leuchtturms losreißen konnte, schlenderte ich noch ein Weile durchs Dorf, vorbei am pittoreske Hafen mit seinen farbigen Booten und an bunten Häusern mit Handarbeits-, Kunst- und Souveniershops.

Souvenirshop in Peggy's Cove
Souvenirshop in Peggy’s Cove

Wenn Du mehr Zeit hast als ich, lohnt sich ein Besuch der deGarthe Gallery, benannt nach dem Künstler William deGarthe, der in Peggy’s Cove lebte. Der Bildhauer und Maler war finnischer Einwanderer und lebte lange Zeit im Ort.

In der Dauerausstellung der deGarthe Gallery finden sich 65 Kunstwerke und Skulpturen, u.a. eine 30m Granitskulptur zu Ehren der Fischer von Nova Scotia. “Fishermen’s Monument” steht im Garten der Galerie, seinem ehemaligen Wohnhaus. Leider konnte deGarthe sein Kunstwerk nicht mehr zu Ende bringen; er starb 1983, als nur rund 50% des Monuments fertig war. Die Galerie ist von Mai bis Oktober geöffnet.

Fishermen's Monument, deGarthe Gallery
Fishermen’s Monument, deGarthe Gallery
Fishermen's Monument, deGarthe Gallery
Fishermen’s Monument, deGarthe Gallery

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SwissAir 111 Memorial

Doch nicht alles rund um Peggy’s Cove ist zauberhaft und schön. Am 02. September 1998 stürzte unweit des Ortes die Maschine des SwissAir Flugs 111 auf dem Weg von New York nach Genf in die St. Margaret’s Bay. Alle 229 Insass:innen und Crewmitglieder starben bei diesem Absturz.

In Gedenken an den Absturz und die Opfer wurde rund 1 km nordwestlich von Peggy’s Cove ein Mahnmal errichtet, The Whalesback mit einer Englischen und Französischen Inschrift und Kerben, die die 111 darstellen soll. Es ist eines von zwei Mahnmalen zum Absturz von SwissAir 111, deren Steine auf die Unglücksstelle zeigt. Das zweite Mahnmal befindet sich auf der anderen Seite der Bucht in Bayswater, Nova Scotia.

SwissAir 111 Memorial
SwissAir 111 Memorial

Eine bedrückende Stimmung zog in mir in dieser wunderschönen Gegend auf, mein Herz wurde schwer. Es wurde Zeit weiter zu reisen.


Fotos: Diese und weitere Fotos sind zur Inspiration auf Flickr zu finden. Sie unterliegen meinem Urheberrecht.

Offenlegung: Nach Nova Scotia wurde ich im August 2014 von der CTC (Canadian Tourism Commission) als Pre-Tour im Rahmen der GoMedia-Konferenz eingeladen. Mein besonderer Dank gilt Pam Wambeck von der Nova Scotia Tourism Agency für ihre wunderbaren Geschichten und die tolle Begleitung durch Nova Scotia. Meine Meinung bleibt davon unberührt. 

Dieser Beitrag wurde zuerst am 19. Mai 2015 veröffentlicht und zuletzt am 16. April 2025 aktualisiert.

Englische Version Icon fuer Artikel - Flagge der USA

English post “Discover Nova Scotia with my photos on Instagram” (including Peggy’s Cove) is available on snoopsmaus.com

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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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