Das Symbolfoto für Menschen auf der Balkanroute 2015, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

World Press Photo ’16
– Depot, Dortmund

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Auch dieses Jahr habe ich mir wieder Inspiration für Fotos bei der World Press Photo Ausstellung im Depot.Kulturort geholt. Jedes Jahr machen die ausgezeichneten Fotos in Dortmund Halt und wie die letzten zwei Jahre (meine Beiträge aus 2015 und 2014) stand dieses Event auch dieses Jahr wieder auf dem Programm. Leider werden die rund 150 Fotos nur noch bis Sonntag in Dortmund zu sehen sein – es ist also Eile geboten, wer sich die weltbewegendsten Fotos aus Alltag, Sport und Natur, aber auch Aktuelles aus aller Welt ansehen will. Im Anschluss wandert die Ausstellung weiter. In Deutschland ist die Ausstellung aktuell ebenfalls bis Sonntag in Berlin zu sehen und wird noch in Kassel (04.-24.08.2016) Halt machen. Außerhalb Deutschlands gibt es weitere Stationen.

Eingang zur Ausstellung
Eingang zur World Press Photo Ausstellung ’16

Was wird Dich bei der Ausstellung erwarten?

Bedrückend ehrliche, schonungslose Bilder machen die World Press Fotoausstellung aus. Das Beste aus der Weltgeschichte des vergangenen Jahres wird gezeigt – und das sind meist nicht die schönen Seiten des Lebens, die in der Presse landen. Vor allem die traurigen Geschichten von Kindern im Kriegsgebiet Syriens oder auf der Flucht, aber auch die Lebensumstände in China und Nordkorea stehen auf dem Programm.

Bilder aus Nordkorea (links)
Bilder aus Nordkorea (links)
Das Symbolfoto für Menschen auf der Balkanroute 2015, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Das Symbolfoto für Menschen auf der Balkanroute 2015, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Im harten Kontrast dazu stehen z.B. die Naturaufnahmen von Chamäleons des Deutschen Christian Ziegler für National Geographic, die die Schönheit der Natur, aber auch seine Bedrohung widerspiegeln. Weitere Fotoserien zeigen z.B. auch Naturkatastrophen, wie das Erdbeben in Nepal und den daraus resultierenden Lawinenwellen im Himalaya am 25. April 2015 oder aber den senegalesischen Ringkampf, ein Event als Männlichkeitsritual mit horrenden Sponsoringgeldern.

Naturaufnahmen
Naturaufnahmen
Kinder auf der Flucht, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Kinder auf der Flucht, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Themen, wie der Ringkampf oder das Leben von Kindern in sog. Koranschulen im Senegal sind nicht immer auf unserem Radar, wenn es um weltweite News geht. Darum mag ich diese Ausstellung auch so sehr. Sie zeigt auf, was die Pressefotografen noch abseits der uns erreichenden News interessiert, wo es Probleme auf der Welt gibt, die nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Ein Lerneffekt für die Besucher.

Sengalesischer Ringkampf, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Sengalesischer Ringkampf, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Beeindruckende Langzeitprojekte

Doch nicht nur der alltägliche Wahnsinn beeindruckt. Manche Fotografen verbringen Wochen, Monate und Jahre mit einem Fotoprojekt. So begleitete eine Fotografin ihre beiden an Krebs erkrankten Eltern, die fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem anderen starben, aber nie den Mut am Leben verloren. Sie zeigt aber auch den Tod und die Trauer der Familie – eindringliche und persönliche Fotos in schwarz-weiß.

Fotoserie über krebskranke Eltern (links)
Fotoserie über krebskranke Eltern (links)

Schwarz-weiß scheint auch immer noch die Bearbeitung der Wahl zu sein, wenn es um intensive Fotos geht. Ein Großteil der Fotos um persönliche Schicksale sind auch bei dieser Ausstellung in schwarz-weiß gehalten. Harte Kontraste unterstützen die Wirkung, so z.B. wenn es um sexuelle Gewalt in der US-Armee und die Schicksale der Frauen mit “MST” (Military Sexual Trauma) geht. Die Fotografin Mary F. Calvert begleitete Frauen und ihre Familien über mehrere Jahre und hat zurecht für diese eindringlichen Fotos den ersten Preis im Bereich “Stories” für ihre Fotoserie erhalten.

Intensive Schwarz-Weiß-Fotos, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Intensive Schwarz-Weiß-Fotos, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in intensiven Schwarz-Weiß-Fotos, Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)
Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in intensiven Schwarz-Weiß-Fotos,
Foto: Simon Bierwald (Indeed Photography)

Fazit

Vielleicht ist es bei diesen Bildern auch besser, dass die Ausstellung erst ab 14 Jahren ist, so eindringlich und berührend sind die Fotos der World Press Photo Ausstellung. So viele verschiedene Probleme der Welt werden in den Fotos angesprochen, dass sie einen oft sprachlos davor stehen lassen. Dennoch sollte man sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen!

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Details

Ausstellungszeitraum

04.06.-26.06.2016

Adresse

Depot.Kulturort
Immermannstr. 29
44147 Dortmund

Kontaktmöglichkeiten

Tel.: 0231 900 806
E-Mail: depot@depotdortmund.de
Website: www.depotdortmund.de

Öffnungszeiten

So – Mi 11-19 Uhr
Do 11-20 Uhr
Fr+Sa 11-22 Uhr

Eintritt

6 Euro/4 Euro ermäßigt
Es gibt ein begleitendes Rahmenprogramm für Schulklassen.
Der Besuch ist ab 14 Jahren empfohlen.
Führungen können gesondert gebucht werden.

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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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