Zuletzt aktualisiert: 23.01.2023
Naschkatzen da draußen, ihr müsst nach Köln! Seit über 25 Jahren gibt es am Rheinufer unweit der Altstadt ein Schokoladenmuseum, in dem sicherlich auch Deine Schleckermäulchenträume wahr werden.
ACHTUNG! Ab 01.04.2023 gelten neue Eintrittspreise.
Schokoladenmuseum – eine Reise durch die Welt der Schokolade
Das Schokoladenmuseum, das mittlerweile in Kooperation mit Lindt geführt wird, bietet an 15 Stationen eine Menge Wissen und Spaß rund um die Schokolade und ihrer Herstellung. Rund 1,5 Stunden haben Simon und ich Anfang November 2018 im Museum verbracht und bei weitem nicht alles gesehen, gelesen oder ausprobiert. Okay, wir waren an einem der Jubiläumstage zum 25-jährigen Bestehen des Museums da und es war viel los, so dass wir an manchen Stellen abgekürzt haben. Dennoch hat sich der für uns erste Besuch gelohnt. Wir haben viel gelernt und wir kommen bestimmt mal wieder.
Hans Imhoff, Schokoladenkönig von Köln
Zuerst lernten wir, dass das Museum einst von Hans Imhoff gegründet und erbaut wurde. Er hatte die Vision des Museums und vor allem vom berühmten Schokoladenbrunnen. Der Unternehmer schrieb in Köln Geschichte, wurde sogar Ehrenbürger. 1972 kaufte er die traditionsreiche Stollwerck AG. Das Unternehmen steckte in einer Krise. Nach der Übernahme präsentierte er sich als Sanierer und schrumpfte die Marken der Firma stark ein. Später baute er eine moderne Fabrik und verkaufte das traditionsreiche Werk, welches in den 1980ern abgerissen werden sollte und Ziel von Protesten und Besetzung wurde. Der Umzug schadete Hans Imhoff und seiner Popularität jedoch nicht. Stollwerck wurde zu einer der führenden Schokoladenhersteller in Europa. Nach und nach kaufte Imhoff weitere Firmen (u.a. Eszet, Sprengel, Sarotti) auf, um sein “Imperium” zu erweitern. Doch einen familieninternen Nachfolger konnte er nicht für sich finden und so verkaufte er 2002 seine Anteile an Barry Callebaut, einem Schweizer Schokoladenkonzern.
Die Erfüllung eines Traumes – das Imhoff-Stollwerck-Schokoladenmuseum
Während des Umzugs der Stollwerck-Fabrik fielen Imhoff viele Exponate auf, die gut in ein Museum passen würden. Die unzähligen sichergestellten Exponate waren perfekt, doch die Idee stieß zuerst auf Skepsis. Hans Imhoff liess sich jedoch nicht davon abhalten und stellte einen Teil zuerst zum 150. Jubiläum von Stollwerck im Gürzenich aus. Der Zuspruch war riesig! Die Idee nahm also Form an.
Zu Beginn 1992 erwarb Imhoff als erstes einige Immobilien am Rheinauhafen inklusive des Malakoffturms und der Drehbrücke. Zusätzlich entstand ein Neubau, der heute u.a. das Café sowie den Eingang zum Museum beinhaltet. Ende 1993 konnte das rund 55 Millionen DM teure Museum unter dem Namen “Imhoff-Stollwerck-Schokoladenmuseum” eröffnet werden – und ist nach 25 Jahren immer noch eines der Publikumsmagneten der Domstadt am Rhein. Mehr als 650.000 Besucher schauen sich jedes Jahr das Museum an. Warum bist Du also noch nicht dabei? ;)
Schokoladenanbau und -ernte
Nachdem wir alles über Hans Imhoff lernten, tauchten wir in die Tiefen des Schokoladenanbaus und -ernte ein. Wie sieht eigentlich ein Kakaobaum aus und wie und wo wächst er? Wie wird dann der Kakao geerntet? In mehreren Stationen wird Dir der Baum und die Kakaofrucht näher gebracht. Dazu gibt es das Tropenhaus, der kleine Dschungel des Museums. Dort kannst Du die Bedingungen erkunden, unter denen Kakaobäume wachsen.
Mehr zum Kakaoanbau, zu den verschiedenen Kakaobaumarten, Anbaugebieten und auch die Erntebedingungen lerne ich übrigens aktuell beim Lesen des neuesten kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand “Bittere Schokolade”*. Die ganze Xavier Kieffer-Reihe, die vor allem in Luxembourg angesiedelt ist, ist übrigens sehr empfehlenswert – und spannend!
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Die Gläserne Schokoladenfabrik & der Schokoladenbrunnen
Besonders faszinierend sind auch die Zutaten, die in der Schokolade verarbeitet werden. Kannst Du sie am Geruch erkennen? Diese Probierstation (an Station S6) kurz vor der gläsernen Schokoladenfabrik hat echt Spaß gemacht. Vanille und Zimt ist noch einfach. Doch was gehört noch hinein und kannst Du es mit Deiner Nase erraten? Dazu gibt es noch allerhand andere Fakten zu entdecken. Wusstest Du, dass weiße Schokolade oft mehr Zucker enthält als Vollmilchschokolade?
Dann ging es für uns in die gläserne Schokoladenfabrik. Eine Reise durch die Geschichte der Schokoladenherstellung mit vielen historischen Maschinen und einer modernen Produktionsstraße für die kleinen Lindt Naps, die ich extrem liebe. Interessant, wie aus einer braunen, flüssigen Masse kleine, feste, in Papier umwickelte Schokoladenstückchen entstehen. Die waren früher schon die besten kleinen Täfelchen, die man mir schenken konnte.
Am Ende der Halle, mit Blick auf den Rhein und dem Kölner Dom im Hintergrund, steht der berühmte Schokoladenbrunnen. Das Wahrzeichen des Museums und Anziehungspunkt für Jung und Alt. Ab und zu bilden sich auch kleine Schlangen, wen wundert’s.
Zwei Mitarbeiterinnen standen an diesem Tag bereit, führten Waffelfächer mit gekonntem Schwung durch die 200kg flüssige Lindt-Schokolade, die aus dem Brunnen kommt.
Stell Deine individuelle Schokoladentafel her
Im Stockwerk darüber folgt direkt das nächste Highlight. Die Lindt Schokoladentafelstation, an der Du Deine eigene individuelle Kreation in Auftrag geben kannst, die vor Deinen Augen zubereitet wird. Der Spaß kostet eine Kleinigkeit, aber die Wunschtafel wird so individuell wie Du. Okay, Du kannst aus Vollmilch, Edelbitter oder Weiße Schokolade auswählen und bis zu vier Lieblingszutaten. Was sind dafür schon 4,90 Euro für eine Tafel. ;)
Rund eine halbe Stunde dauert es, bis die Tafel fertig und abholbereit ist. In der Zwischenzeit kannst Du zum Beispiel beim Hohlfigurenstudio vorbeischauen und zusehen, wie die verschiedensten Hohlfiguren wie Osterhasen und Weihnachtsmänner entstehen. Dazu stehen im Museum immer wieder verteilt alte Hohlfigurenformen. Alte metallische Formen, die kunstvoll Geschichten erzählen, wie z.B. vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf.
Manchmal finden auch im Schokoladen-Workshop leckere Dinge statt, wie z.B. ein Pralinenkurs. Während der Jubiläumstage wurden hier Macarons mit Smileygesichtern und Cake-Pops hergestellt und verkauft. Nomnom.
Vom Handwerk zur Industrialisierung
Weiter ging es im Neubau mit allem rund um die Historie von Kakao und Schokolade. Von Mexico zu den Azteken und Mayas und dem ersten Schokoladentrunk der Götter bis hin zu den spanischen Eroberern, die im 17. Jahrhundert den Kakao als Luxusprodukt nach Europa brachten.
Zuerst profitierte der Adel und der Klerus davon, die sich Kakao als Frühstücksgetränk als Bett bringen ließen. Auch Schokoladensalons mit Schokoladenmädchen etablierten sich. Dazu gab es feinstes Porzellan, welches Du auch im Museum bewundern kannst.
Doch mit der Industrialisierung wurde Schokoladenherstellung preiswerter und in größerer Menge möglich. Kakao wurde so auch endlich ein Getränk für jedermann.
Auch Schokolade wurde preiswerter und so gibt es im Museum auch Automaten zu sehen, die früher an Bahnhöfen aufgestellt waren. Dort konnte für kleines Geld Schokolade direkt erworben werden. Ein geniales und heute wirklich schön anzusehendes Mittel, um den Verkauf von Schokolade anzukurbeln. Gefühlt unzählige Automaten kannst Du hier entdecken, die wirklich schön anzusehen sind.
Kiosk und Kult
Richtig schön und spannend wird es für mich dem Kiosk, der Kakao und Schokolade aus aller Welt führt und hier detailgetreu nachgebaut wurde. Er ist mein Highlight. Ein wunderschöner Laden aus Holz mit dutzenden kleinen Fächern und Schokoladenschachteln aus längst vergangener Zeit.
Doch das allein macht den Kult noch nicht aus. Es gibt viele Kultschokoladen, auf die hier in den anschließenden Räumen vorgestellt werden. Von “quadratisch, praktisch, gut” bis zur “zartesten Versuchung” gibt es vieles zu sehen, was auch meine und sicherlich auch Deine Kindheit geprägt hat. Erinnerst Du Dich noch an Raider? Dazu kommt auch eine kleine Ecke zur DDR-Schokolade. Schokolade, die es auch bei mir zu Hause gab und ab und zu immer noch gibt. Nein, keine Schlagersüßtafel. Bäh.
Aber Schokolade aus meinem Heimatort Delitzsch. Überraschung und Glücksgefühle inklusive! Hatte ich jemals erzählt, dass ich meine Oberstufe am Gymnasium direkt gegenüber einer Schokoladenfabrik verbracht habe? Mit Werksverkauf? Aber dies ist eine andere Geschichte.
Warum solltest Du ins Schokoladenmuseum in Köln?
Das Schokoladenmuseum in Köln ist einzigartig in seiner Art und zeigt auf 4.000 qm die weltweit größte Ausstellung zur 5.000-jährigen Geschichte des Kakaos und der Schokolade. Mein Einblick ist nur ein kleiner Teil und es gibt noch so viel mehr zu erleben. Buche eine Führung oder einen Kurs, verkoste und lass Dir Deine einzigartige Schokolade herstellen. Ansonsten bekommst Du auch im Shop jede Menge Schokolade zu kaufen. Du siehst, ein Besuch lohnt sich!
Was Du noch in Köln unternehmen kannst*
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Empfehlenswerte Reiseführer*:
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Finde hier das perfekte Hotel für Deinen Besuch in Köln*:
Booking.com* Die Karte wird von booking.com bereitgestellt und enthält Affiliate-Links (Werbelinks) – wenn Du darüber buchst, erhalte ich eine kleine Provision als Dankeschön. Das hilft mir, die Seite am Laufen zu halten.
Weitere Informationen zum Schokoladenmuseum
Schokoladenmuseum Köln
Am Schokoladenmuseum 1a
50678 Köln
Tiefgarage Rheinauhafen
Einfahrt Bayenstraße 2
Öffnungszeiten
- täglich 10-18 Uhr
- 09.01.-27.03.2023 montags geschlossen
- 13.-22.02.2023 geschlossen (Karneval)
- November 2023 montags geschlossen
Letzter Einlass eine Stunde vorher.
Produktionsschluss 30 Minuten vor Schluss.
Preise bis 31.03.2023
Wochentage Einzeln | Gruppe* | Wochenende Einzeln | Gruppe* | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 13,50 Euro | 13 Euro | 14,50 Euro | 14 Euro |
Kinder Schüler:innen (bis 18 Jahre) | 8 Euro | 7,50 Euro | 9 Euro | 8,50 Euro |
Kinder bis 6 Jahre | frei | frei | frei | frei |
Familienkarte** | 34,50 Euro | – | 37 Euro | – |
Auszubildende Studierende | 10 Euro | 9,50 Euro | 11 Euro | 10,50 Euro |
Senioren ab 65 Jahren | 12 Euro | 11,50 Euro | 13 Euro | 12,50 Euro |
Menschen mit Behinderung*** | 8 Euro | 7,50 Euro | 9 Euro | 8,50 Euro |
*Gruppe ab 15 Personen
**2 Erwachsene und eigene Kinder bis 18 Jahre inklusive
***Begleitperson mit B-Ausweis frei
Preise ab 01.04.2023
Wochentage Einzeln | Gruppe* | Wochenende Einzeln | Gruppe* | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 14,50 Euro | 14 Euro | 16 Euro | 15,50 Euro |
Kinder Schüler:innen (bis 18 Jahre) | 8,50 Euro | 8 Euro | 10 Euro | 9,50 Euro |
Kinder bis 6 Jahre | frei | frei | frei | frei |
Familienkarte** | 37,50 Euro | – | 42 Euro | – |
Auszubildende Studierende | 11 Euro | 10,50 Euro | 12 Euro | 11,50 Euro |
Senioren ab 65 Jahren | 13 Euro | 12,50 Euro | 14 Euro | 13,50 Euro |
Menschen mit Behinderung*** | 8,50 Euro | 8 Euro | 10 Euro | 9,50 Euro |
*Gruppe ab 15 Personen
**2 Erwachsene und eigene Kinder bis 18 Jahre inklusive
***Begleitperson mit B-Ausweis frei
Fotos: Alle Fotos (bis auf den Bestellzettel) unterliegen dem Urheberrecht von Simon Bierwald, Indeed Photography
Offenlegung: Die Eintrittskarten fürs Museum haben Simon und ich im Rahmen der Jubiläumstage kostenlos erhalten. Meine Meinung blieb davon unbeeindruckt.
Hi Romy!
Ist schon Pflichtprogramm in Kölle, dieses leckerste Museum der Welt. ;-)
Wenn ich mir die Bilder hier ansehe läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen.
Hast Du Dir denn auch Deine eigene Tafel Schokolade zubereitet?
Liebe Grüße sendet der Daniel vom Fernwehblog
Hi Daniel,
für eine eigene Tafel war leider viel zu viel los und Andrang, habe mir aber ausreichend Schokolade mitgenommen. Keine Bange. *nomnom*
Grüße und Guten Rutsch, Romy
Hallo Romy,
ins Schokoladenmuseum muss ich auch unbedingt mal wieder. Am letzten Dezember-Sonntag war es uns zu voll, ansonsten wäre es mal wieder soweit gewesen. So konnte ich den Schokoladenbrunnen nur von außen sehen. Was ein Jammer! Und psst, nicht weitersagen: Ich drehe ja immer noch eine Extrarunde dort vorbei, um mir eine zweite Waffel abzuholen. Die sind einfach zu lecker mit der flüssigen noch warmen Schoki.
Danke dir für den Beitrag und den virtuellen Bummel.
Liebe Grüße aus Berlin
Martina
Psst. Das habe ich auch gemacht. :D
Danke für Deinen Kommentar und vielleicht schaffst Du es beim nächsten Mal.
Ist halt leider ein sehr beliebtes Museum, aber manchmal hat man ja Glück.
Grüße aus Dortmund, Romy