Frank Genser, Christian Freund, Ekkehard Freye, Alexandra Sinelnikova, Marlena Keil, Foto: © Birgit Hupfeld

Schauspiel Dortmund:
Das Reich der Tiere

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Zugegeben, meine Erwartungen an diese Spielzeiteröffnung waren groß. Aber ich glaube, nach den letzten Spielzeiten des Theater Dortmunds gerechtfertigt. Leider erfüllten sich diese Erwartungen für mich bei „Das Reich der Tiere“ nicht. Der verantwortliche Dramaturg Michael Eickhoff erzählte zwar, dass Roland Schimmelpfennig der zur Zeit angesagteste Theaterdramatiker ist und sie sich seit zwei Jahren um das Stück bemühen. Doch ich fand die Story dürftig und nicht tragfähig für einen gesamten Abend.

Worum geht es bei „Das Reich der Tiere“

In „Das Reich der Tiere“ geht es um eine Theatertruppe, die seit sechs Jahren das selbe Tiermusical spielt. Die einzelnen Tiere – Löwe, Zebra, Antilope, u.a. – buhlen dabei um die Führungsrolle im Tierreich. Dieses Musical wird jetzt abgesetzt und alle Darsteller versuchen, mit dieser unsicheren Situation umzugehen. Alle bangen um ihre Zukunft. Keiner weiß, wie es weitergehen wird. Werden sie weiterhin vom Theater gebraucht werden?

Ekkehard Freye, Marlena Keil, Christian Freund (im Hintergrund), Alexandra Sinelnikova, Foto: © Birgit Hupfeld
Ekkehard Freye, Marlena Keil, Christian Freund (im Hintergrund), Alexandra Sinelnikova, Foto: © Birgit Hupfeld

Das „Reich der Tiere“ gibt Einblick, wie Schauspieler ihren Berufsalltag empfinden. Sie müssen routiniert in Rollen schlüpfen und sich für ein Publikum zum Affen/Narren machen. Doch was ist der Preis? Der Zuschauer wird dabei in eine Theaterwelt entführt, in der es kein Solidarität gibt. Alle leben nebeneinander her. Es wird deutlich, dass die Schauspieler alles für ihre Rolle tun. Körperliche Blessuren, Beschimpfungen der Regisseurin und so vieles mehr.

Warum „Das Reich der Tiere“ für mich nicht funktioniert

In der Regie gibt es aber kaum  innovativen Einfälle. Alles bekannte Bilder. Hier mangelt es an Kreativität, den Zuschauer mit besonderen Einfällen in dieses Tierreich einzuführen. Die Schlussszene hingegen ist mit zu bombastisch und sprengt meiner Ansicht nach den Charakter des Stückes. Vorher ist alles von Farbe beherrscht, vor allem die Kostüme der Tiere, und dann stehen wir vor schwarz-weiß Bildern auf einer nach oben fahrenden Vorderbühne. Die recht dünnen Handlungsabläufe mussten mit Musik aufgepeppt werden, sonst wäre der Abend nach 45 Minuten beendet gewesen.

Ensemble, Foto: © Birgit Hupfeld
Ensemble, Foto: © Birgit Hupfeld

Die Kostüme allerdings waren ansprechend und phantasievoll. Besonders gelungen war das Kostüm des Zebras und der Antilope. Vor allem das Zebra war durch die Verschnürung sehr gut gestaltet. Und, das sag ich gerne, die Schauspieler sind ein Genuss!

Ekkehard Freye als Zebra, Foto: © Birgit Hupfeld
Ekkehard Freye als Zebra, Foto: © Birgit Hupfeld

Fazit

Ein recht unspektakulärer Theaterabend. Für einen Spielzeitauftakt hätte ich mir mehr gewünscht. Auch als Nabelschau, um in die prekäre Berufswelt der Schauspieler einzutauchen, war es zu dürftig. Nur Spielfreude und bunte Kostüme reißen ein schwaches Stück leider nicht heraus.

Ich war am 5. Oktober 2019 in der Premiere im Schauspielhaus Dortmund. Weitere Informationen und Termine sowie Tickets gibt es beim Theater Dortmund.

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Andrea

Andrea lebt in Dortmund und arbeitet nach vielen Irrungen und Wirrungen jetzt an der Kaffeefront.
Als Botschafterin des guten Filterkaffees liegt der (Kunst-)Historikerin die Liebe zur Oper, der Musik und den schönen Künsten immer noch im Blut.
So oft es ihr möglich ist reist und schreibt sie auch für snoopsmaus.

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