Winter is coming – und mit ihm meine Poutine-Kreationen, die ich in Zusammenarbeit mit dem Mercure Hotel Berlin City für kalte Wintertage gezaubert habe.
Seit meinem ersten Aufenthalt im Mercure Hotel Berlin City und der damit verbundenen ersten Küchenschlacht für meine eigenen Poutinekreationen bin ich gut befreundet mit dem gastronomischen Leiter und Küchenchef Peter. Gemeinsam sind wir seitdem immer wieder im kreativen Austausch, denn wir beide lieben gutes Essen und vor allem Poutine. Liebe geht halt doch durch den Magen. ;) Mit Blick auf das Ende des Jahres wurde es also wieder einmal Zeit, uns gemeinsam in der Küche des Hotels zu treffen.
Winter is coming… – Winterliche Poutine
Winter und Weihnachten verbinde ich kulinarisch mit Wild. Ich stamme aus einer Jagdfamilie. Mein Großvater war Berufsjäger, mein Onkel Oberförster und mein Cousin ist Büchsenmachermeister. Mein Vater hieß Hubertus, wie der Schutzpatron der Jagd. Das Schießen (und Treffen) scheint uns also im Blut zu liegen. Das klingt brutal, doch so kam ich von klein auf in den Genuss von Wild. Mein Favorit ist dabei aber nicht der Rehrücken, wie Du vielleicht meinen magst. Nein, Wildschwein in vielfältiger Variationen hat es mir angetan.
Das nahmen Peter und ich als Grundlage, um zwei winterliche Variationen Poutine mit Wildschwein zusammenzustellen sowie eine Weihnachtspoutine ganz “klassisch” mit Ente. Eine von beiden Wildschweinvariationen hat es auch im November 2019 als Poutine des Monats auf die Karte des RELAX-Restaurants des Mercure Hotel Berlin City geschafft, die andere als abgewandelte Version vielleicht im Dezember. Mehr dazu später.
#1 Poutine mit Roulade vom Wildschwein an Salbei
Zutaten
- Steakhouse Fries
- Bratensoße
- Cheese Curds
- Wildschweinrücken
- Rotkraut
Karotten - Granatapfelessig
- Backpflaumen
- Salbei
Zubereitung
Gleich vorneweg: diese Poutine ist mein absolutes Highlight! Ein wahres Herzens- und Seelengericht.
Dafür benötigten wir marinierten Rotkraut. Dazu wurde das Rotkraut kleingeschnitten und mit Granatapfelessig und etwas Zucker sowie Salz kurz angebraten. Außerdem stiftelten wir Karotten – geht am Besten mit einem Sparschäler und dann klein schneiden. Zusammen ergab es einen farbintensiven “Rot Cole Slaw” (ohne Mayo oder Sahne).
Dann schnitt Peter aus einem Wildschweinrücken feine Stücke ab und rollte diese um eine Backpflaume zu kleinen Rouladen. Während die Steakhouse Fries munter in der Friteuse brutzelten, brieten wir die Wildschweinroulade kurz und knackig an.
Im Anschluss wurden die Steakhouse Fries mit Cheese Curds und dem Rot Cole Slaw angerichtet. Bratensoße darüber und dann die kleinen Rouladen liebevoll oben drauf.
Um ehrlich zu sein, probierten wir zwei Varianten aus. Zuerst gaben wir die kleinen Rouladen zum Anbraten in Kürbiskernöl und verfeinerten das Ganze mit Kürbiskernen. Doch dies war mir persönlich noch zu sehr Herbst als Winter. Peter kam natürlich direkt die perfekte Alternative in den Sinn: Salbei. Die reinste Gaumenfreude.
Leider wird diese Freude nur mir vorbehalten bleiben, außer Du bist bereit rund 15-20 Euro für eine Poutine auszugeben oder selbst zu kochen. Wildschweinrücken ist leider ein teurer Genuss – aber ehrlich, jeden Cent für mich persönlich wert! Alternativ denken wir aber auf normalem Schwein herum, was es so vielleicht im Dezember dann doch auf die Karte schaffen wird.
#2 Pulled Boar Poutine
Zutaten
- Steakhouse Fries
- Bratensoße
- Cheese Curds
- Wildschweinkeule
- Rotwein
- Granatapfelessig
- Wachholder
- Piment
- Nelken
- Lorbeer
- Sellerie
- Karotte
- Zwiebel
- Porrée
- mariniertes Rotkraut (siehe Poutine #1)
Zubereitung
Das Wildschwein wurde zunächst rund 24 Stunden in einem Sud aus trockenem Rotwein, Granatapfelessig, Wacholder, Lorbeer, Nelken, Piment, Pfeffer, Sellerie, Karotten, Zwiebeln und Porrée eingelegt, anschließend kurz angebraten und etwa 6 Stunden bei niedriger Temperatur (120 °C) vor sich hin ziehen lassen. Peter hatte schon alles vorbereitet, somit konnten wir direkt mit dem Zerpflücken des Wildscheins in kleine Pulledstückchen beginnen.
Die beim Marinieren und Anbraten entstehende Soße wurde zum Teil mit der normalen Bratensoße für die Poutine vermischt und mit dem Pulled Wildschwein kurz aufgekocht. Dann war es auch schon fast wieder Zeit, die Poutine stilvoll anzurichten. Steakhouse Fries aus der Friteuse, Cheesecurds drüber, dann mariniertes Rotkraut wie oben darüber schichten – dieses Mal aber ohne Karotten. Zum Abschluss reichlich Soße darüber verteilen und servieren. Aber nur keine Zwiebeln in die Soße oder Frühlingszwiebeln oben drauf (kleiner Insider, sorry)!
Diese Poutine kannst Du übrigens direkt noch jetzt im November im Mercure Hotel probieren! Lass Dir dies nicht entgehen, mach ein Foto davon, schick es mir als Beweis und schreib mir Deine Meinung. Ich freu mich.
#3 Pulled Duck Poutine
Die wohl weihnachtlichste Poutine, die man sich in Deutschland vorstellen kann – typisch Deutsch und doch so kanadisch in einem!
Zutaten
- Süßkartoffelfritten
- Bratensoße
- Cheese Curds
- Entenkeule
- Pfefferschrot
- Holundersaft
- kleiner Spritzer Granatapfelessig
- Prise Salz
- mariniertes Rotkraut (siehe Poutine #1)
- getrocknete Feige
Zubereitung
Auch die Ente wurde rund 24 Stunden in ihrem Sud aus Holundersaft, Pfefferschrot, etwas Granatapfelessig und einer Prise Salz mariniert. Anschließend schmorrte sie rund 2,5 Stunden bei 140 °C im Ofen. Dank dieser Behandlung ließ sie sich leicht wie Butter zerpflücken und weiterverarbeiten. Gemeinsam mit der entstandenen Soße wanderte auch die Pulled Duck mit Bratensoße in einen Topf, um kurz aufzuköcheln. Dazu wurde eine getrocknete Feige klein geschnitten und mit untergehoben. In der Zwischenzeit gaben wir Süßkartoffelfritten in die Friteuse.
Angerichtet wurden die Süßkartoffelfritten dann mit Cheese Curds. Darüber gaben wird die Pulled Duck, auf die mariniertes Rotkraut geschichtet wurde. Zum Abschluss wurde die Bratensoße über allem verteilt und als Dekoration noch etwas getrocknete Feige.
“Weihnachten in einer Schale.”
Vielleicht kommt diese wunderbare Poutine auch auf die Winterweihnachtskarte des RELAX-Restaurants im Dezember. Ich selbst bin gespannt, für welche Poutine sich das Mercure entscheiden wird. Natürlich werde ich vorbei schauen, um mich selbst davon zu überzeugen, ob die denn dann immer noch genauso gut schmeckt.
Getränkeempfehlung zu den Winter-Weihnachtspoutines
Zu allen Pulled Poutines empfiehlt übrigens die Bardame des Hauses den Rotwein-Cuvée M9 (2017). Der passt wirklich gut dazu.
Zu den Wildschweinrouladen geht meiner Meinung nach auch ein kräftiger und erfrischender Weißwein. Letztendlich passt immer auch ein Craftbeer dazu – wofür Du Dich auch entscheidest: lass Dir diese “Sauerei” von ganzem Herzen schmecken!
Mehr rund um Poutine*
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Zum Hotel: Wenn Du mehr zum Hotel wissen möchtest, solltest Du meinen HotelZimmerCheck dazu lesen.
Fotos: Alle Fotos rund ums Hotel und zum Kochen der Poutines findest Du auf Flickr. Die Fotos unterliegen meinem Urheberrecht.
Offenlegung: Diese zweite Poutinekooperation ist aus Freundschaft zum Hotel entstanden. Danke an das Mercure, dass diese Verrücktheit und “Sauerei” erneut dankenswerterweise unterstützt hat. Meine Meinung bleibt bei Poutine immer unbestechlich.
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