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Am Wochenende erreichte mich eine Karte, die laut Schreiber seit Anfang Juli unterwegs war. Okay, streikte die Post auch in Italien? Eine schöne Karte aus dem Mittelmeer von der größten Insel dort: Sizilien. Vielleicht hatte aber auch einfach die Mafia ihre Finger im Spiel, warum diese Karte über vier Wochen benötigte. ;)
Die Person hinter der Karte
Andreas, vielen besser bekannt als der Dagger, und ich sind uns vor knapp fünf Jahren beim Community Camp in Berlin zum ersten Mal real über den Weg gelaufen, nach dem er mir bestimmt schon einige Tage/Wochen vorher auf Twitter folgte. Anfangs war er für mich ein komischer Kautz, aber er ist mir bis heute einer der liebsten Menschen aus diesem Internet. Ich wohne mittlerweile in seiner alten Heimat Dortmund, die er ab und zu besucht und ab und zu bin ich ja auch mal in seiner neuen Heimat Berlin. Im Laufe der Jahre hat sich ein kleines Ritual zwischen uns etabliert: wir gehen Frühstücken, wenn es unsere Zeit zulässt. In Berlin haben wir dazu sogar ein Stammlokal in der Kantstraße in Charlottenburg. Bei ihm brauche ich auch gar nicht zu fragen, ob ich eine Postkarte aus dem Urlaub bekomme, er schickt einfach und das freut mich einfach riesig.
Der Hintergrund der Postkarte aus Agrigento
Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer und verfügt über 1.150 km Küstenlinie. An der südwestlichen Küste der dreieckigen Insel befindet sich die rund 59.000 Einwohner zählende Stadt Agrigento (auf Deutsch: Agrigent). Es wird vermutet, dass aufgrund der Lage an zwei Flüssen und dem nahen Zugang zum Meer, hier schon früh Siedlungen waren. Eine alte griechische Grabstätte (Nekropole) sowie in Fels geschlagene Gänge aus der Zeit vor der ersten verbrieften griechischen Siedlung Akragas (Agrigentum) sprechen dafür. Akragas wurde in einer zweiten Welle von griechischer Kolonialisierung 582 v. Chr. gegründet, entwickelte sich aber schnell neben Syrakus zur zweitwichtigsten griechischen Stadt auf Sizilien.
Von dieser griechischen Siedlung stand aber schon bei der Eroberung durch die Araber im 9. Jahrhundert nicht mehr viel. Heute gelten die archäologischen Stätten von Agrigento als eine der bedeutendsten antiken griechischen Städten auf Sizilien. Sehr viele und gut erhaltene, vor allem dorische Tempel sind der Beweis für die kulturelle Blütezeit der Griechen auf Sizilien. Auf der Postkarte sind viele von ihnen abgebildet, z.B. der Concordiatempel in der Mitte und in der unteren Zeile (mittig) der Postkarte, der ca. 440-430 v. Chr. erbaut wurde. Weitere abgebildete Tempel sind der Heraklestempel (links oben), daneben der Heratempel und der Dioskurentempel (willkürlicher Name nach den Dioskuren, den Zwillingen Castor und Pollux) sowohl bei Tag als auch bei nacht, rechts oben. Alle Tempel liegen im sogenannten “Tal der Tempel” des archäologischen Parks.
Direkt hinter dem Eingang des westlichen Parkteils befindet sich der Trümmerhaufen des Tempels des Olympischen Zeus (Olympieion). Eine Besonderheit dieses Tempels waren 8m hohe Giganten, die Telamone. Einer dieser Telamone wurde 1825 vom Archäologen Politi am Boden wieder zusammen gesetzt. Auf der Postkarte sieht man unten rechts ein Bild dieses Giganten. Leider handelt es sich nur um eine Nachbildung, die im “Tal der Tempel” liegt. Das Original befindet sich im archäologischen Museum in Agrigento. Doch es gibt noch viel, viel mehr in den archäologischen Städten zu entdecken. Ich hoffe, dass Dagger dazu noch etwas verbloggt.
Schlenderst Du auch gerne durch Ruinen, um mehr über die Geschichte eines Ortes (z.B. Athen, Rom) zu lernen? Oder faszinieren Dich alte Steine so gar nicht?
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