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Otto Dix: Ausstellung “Der Böse Blick” in Düsseldorf

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Die Ausstellung wurde bis zum 28.05.2017 verlängert.
Leider müssen wir die Bilder zum Ende der Ausstellung entfernen, da wir keine Rechte zur weiteren Nutzung erhalten haben.

Ursprünglicher Beitrag 27.02.2017:

Letzte Woche besuchte ich eine neue Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Jahren 1922-1925, die der Maler und Grafiker Otto Dix in Düsseldorf verbracht hat.

Der Weg nach Düsseldorf

Der junge Dix kommt nach einer kommerziell erfolglosen Zeit in Dresden 1921 nach Düsseldorf. Die erste Kontaktaufnahme findet über die Künstlergruppe “Junges Rheinland” statt, die sich der Avantgardistischen Kunst widmet. Durch diesen Kontakt erfährt Johanna Ey, die Düsseldorfer Kunsthändlerin, von Dix. Sie ist es auch, die ihn ermutigt, nach Düsseldorf zu kommen und ihm auch das Geld für die Reise beschafft.

Otto Dix trifft Johanna Ey

Während er in Dresden unter der Unverkäuflichkeit seiner Werke litt, wendet sich das Blatt in Düsseldorf. Schon im September 1920 kann Johanna Ey ihm erste Verkäufe melden. Als sie ihn dann schliesslich kennenlernt, ist sie fasziniert von dem jungen Künstler. Sie gibt ihm Obdach in einen Nebenraum der Galerie und macht ihn zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten ihrer Galerie.

Ein weiterer großer Förderer von Dix ist Dr. Hans Koch. Als dieser sich 1921 von Dix porträtieren lässt, lernt Dix dessen Ehefrau Martha kennen – und lieben. 1923 heiratet Otto Dix Martha, die dann geschiedene Ehefrau von Hans Koch. Dies wird aber die geschäftlichen und privaten Beziehungen der drei nicht weiter belasten.

Otto Dix probiert sich aus

Die meisten der je von ihm geschaffenen Aquarelle entstehen in diesen Jahren im Rheinland. Ab 1922 besucht Dix die Düsseldorfer Kunstakademie. Hier setzt er sich vor allem mit der Aquatinta-Technik auseinander. In dieser Technik entsteht auch der Zyklus “Der Krieg”. Die in der Ausstellung zu sehenden 50 Radierungen zeigen ein sehr schonungslose, drastische Sicht auf den Krieg, den Dix damit versucht zu verarbeiten.

Die Ausstellung zeigt die Experimente des Künstlers und wie er sich vom wahrheitssuchenden Expressionisten zum führenden Vertreter der “Neuen Sachlichkeit” entwickelt. Es ist faszinierend zu entdecken und in der Ausstellung bemerkenswert gut nachzuvollziehen, wie Otto Dix in seinen Porträts von Industriellen und Figuren der Kunstszene immer schärfer das Charakteristische der jeweiligen Person herausarbeitet, oft bis zur Grenze des Absurden. Das wird ihm dann als “Böser Blick” als Ruf vorauseilen.

Anita Berber

In Düsseldorf sieht man zum Beispiel das ganz in Rot gehaltene Porträt der Tänzerin Anita Berber, das eigentlich im Kunstmuseum Stuttgart hängt, an dem man den “Bösen Blick” gut erkennt.

Anita Berber ist eine exaltierte prominente Tänzerin – ein Star, der keinen Skandal auslässt. Sie steht Dix komplett nackt Model und ist hier erst 26 Jahr alt. Dix malt sie in einem hautengen, roten, hochgeschlossenen Kleid. Verdeckt wird allerdings nichts. Das Gesicht nimmt dabei alles vorweg, was Drogensucht und Exzesse anrichten können. Dix malt Anita Berber älter, als sie werden wird. Sie stirbt mit nur 29 Jahren.

Fazit

Die ermutigende Düsseldorfer Kunstszene, die materielle Sicherung, das private Glück, der schließlich gefundene neusachliche Stil – das alles findet sich in dieser Ausstellung. Für Dix sind diese Jahre in Düsseldorf prägend. Die Ausstellung zeigt das alles auf – aber vor allem zeigt sie großartige Bilder.

Details

Die Ausstellung findet vom 11. Februar bis zum 14. Mai 2017 (verlängert bis 28.05.2017) in Düsseldorf statt. Anschließend zieht sie ins Tate Liverpool (23. Juni bis 15. Oktober 2017).

Otto Dix- Der böse Blick
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
K20
Grabbeplatz 5
40213 Düsseldorf

Website: kunstsammlung.de

Öffnungszeiten

Dienstag-Freitag 10-18 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertags 11-18 Uhr
jeden ersten Mittwoch im Monat 10-22 Uhr

Es werden öffentliche Führungen, Lesungen sowie Führungen für Kinder angeboten. 

Eintritt

Erwachsene: 12 Euro
ermäßigt: 10 Euro
Kinder/Jugendliche: 2,50 Euro

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Andrea

Andrea lebt in Dortmund und arbeitet nach vielen Irrungen und Wirrungen jetzt an der Kaffeefront.
Als Botschafterin des guten Filterkaffees liegt der (Kunst-)Historikerin die Liebe zur Oper, der Musik und den schönen Künsten immer noch im Blut.
So oft es ihr möglich ist reist und schreibt sie auch für snoopsmaus.

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