Inhalt
Neues Jahr, neue Postkarte.
Die Person hinter der Karte
Im Dezember erreichte mich noch diese wunderschöne Postkarte aus Bamberg. Geschrieben hat sie mein treuester Schreiber Carlo. Der umtriebige Reisende aus Luxembourg, den ich seit meines Studiums kenne. Er war in der fränkischen Schweiz unterwegs und besuchte daher auch Bamberg. Von dort aus schickte er mir eine ausführliche Postkarte fürs Blog.
Der Hintergrund der Karte aus Bamberg
Bamberger Dom
Bamberg liegt in Oberfranken und ist als Erzbistum für die katholische Kirche von besonderer Bedeutung. So ist es auch nicht verwunderlich, dass auf der Postkarte rechts oben der Bamberger Dom abgebildet ist. Er ist das wohl bekannteste Bauwerk der Stadt und dominiert das Stadtbild aufgrund seiner vier Türme sowie seiner prädestinierten Lage auf dem Domberg. Der Dom in romanischer Bauweise gehört zu den sogenannten Kaiserdomen. Also Dome, die eine Bedeutung für das heilige römische Reich deutscher Nationen hatten.
Bereits zu Beginn des 11. Jahrhundert wurde der Grundstein durch den späteren Kaiser Heinrich II. gelegt. Er hatte eine Vorliebe für die Babenburg, die befestigte Siedlung auf dem Domberg, aus der sich später die Stadt entwickelte. Für den neuen Dom und das neue Bistum brach Heinrich II. mehrfach das Kirchenrecht. Doch seine Ehe mit Kunigunde von Luxembourg – wohl auch ein Grund für Carlos Interesse an Bamberg – blieb kinderlos. Sein Besitz sollte daher in das Bistum fließen und so setzte er alle Hebel in Bewegung, um dies zu erreichen. Die Babenburg hinterließ er seiner Frau als Witwensitz.
Die Kinderlosigkeit wird der Legende nach mit der sog. Josephsehe begründet – die Ehe wurde also auf Wunsch und religiöser Überzeugung beider nicht vollzogen. Dennoch soll Kunigunde sich angeblich des Ehebruchs schuldig gemacht haben. Ihre Unschuld musste sie der Legende nach mit einem Gang über glühende Kohlen beweisen, bei dem sie unverletzt blieb – ein Zeichen für Keuschheit und Heiligkeit. Aus diesem Grund wurde sie 1200 heilig gesprochen.
Obwohl Kunigunde in dem von ihr gegründeten Kloster Kaufungen starb, sollen sich ihre Gebeine in einem Altar im Bamberger Dom befinden. Ganz sicher kann dies aber nicht bewiesen werden. Im 16. Jahrhundert wurde ein Kaisergrab zu Ehren von Kunigunde und Heinrich errichtet, welches jeder heute noch im Dom besuchen kann.
Historische Altstadt
Die historische Innenstadt ist besonders sehenswert. Sie wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, da Bamberg den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern in Deutschland besitzt. Es gibt also besonders viele sehenswerte Gebäude. Da würde es mir als Postkartenhersteller schon schwer fallen, eine Auswahl zu treffen.
Auf den sieben Hügeln der Stadt – daher auch der Spitzname Fränkisches Rom – sowie auf der Insel in der Regnitz und in der Gartenstadt gibt es so viel zu entdecken, z.B. links oben abgebildete ehemalige Fischersiedlung am linken Regnitzarm. Diese Siedlung wird auch gerne Klein-Venedig genannt und besteht aus Wohnhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Hier findet jedes Jahr im August im Rahmen des großen Volksfest Sandkerwa das große Fischerstechen statt. Die Popularität verdankt das Volksfest aber sicherlich den vielen Bamberger Bieren. ;)
Das alte Rathaus (unteres Bild) ist wohl eines der bekanntesten Gebäude der historischen Altstadt. Die Fassaden sind reichhaltig bemalt. Das Rathaus verband das bischöfliche und das bürgerliche Bamberg durch die obere und untere Brück über die Regnitz und markierte gleichzeitig als in den Fluss gesetztes Bauwerk eine Grenze zwischen beiden.
Bamberg ist wirklich schön und mein letztes Mal viel zu lange her (etwa 1992?).
Warst Du schon mal dort?
Teil Deine Eindrücke gerne in den Kommentaren.
Ich bin gespannt.
Hinterlasse einen Kommentar