Am 24.03. findet jährlich der Welttag der Tuberkulose statt. Früher wusste man noch nicht, wie man die hochansteckende Tuberkulose heilen kann. Kranke wurden in Heilstätten untergebracht, um ihre Symptome zu lindern und schwere Fälle abzuschotten. Im 19. Jahrhundert wurden in sauberer Landluft und in meteorologisch günstigen Gegenden zahlreiche solcher Lungenheilstätten errichtet.

In einer solchen verlassenen und verfallenen Heilstätte krauchte ich im Februar 2014 auf Einladung von CEWE im Rahmen des Fotoworkshops “Lost Places” mit meiner Nikon herum, auf der Suche nach spannenden Motiven.
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CEWE Fotoworkshop
Der Fotoworkshop von CEWE, eines der größten noch existierenden Fotolabore, war jede:r Fotoliebhaber:in willkommen. Egal, welche Kamera, welcher Wissensstand oder Erfahrung – für jede:n war etwas dabei und konnte etwas für sich mitnehmen. CEWE hatte seine Profis aus dem Fotostudio vor Ort, die nicht nur mir Rat und Tat zur Seite standen. Außerdem konnten wir an Fotoautomaten direkt unsere eigenen Werke auf hochwertigem Fotopapier ausdrucken. Ein rund um gelungener Workshop, der mir persönlich viel gebracht hat.
Am Anfang des zweitägigen Workshops stand eine theoretische Einführung in die verschiedenen Themen- und Aufgabenbereiche (z.B. Nahaufnahmen, HDR, ein Bild weiter denken, …) des Workshops, anschließend bekamen wir Teilnehmenden einen historischen Rundgang über das Gelände der Heilstätten, krabbelten durch sonst abgesperrte, eingefallene Gebäude und Waldstücke. Nachts erkundete die Gruppe gemeinsam den öffentlich zugänglichen Teil des Geländes für Lichtmalereien und Langzeitbelichtungen. Dabei bot uns CEWE unter anderem auch tolle Experimente mit Stahlwolle zum Fotografieren.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der freien Entfaltung und Erforschung von drei für uns freigegebenen Häusern – einem Verwaltungsgebäude, einer Badeanstalt und einem Männersanatorium, in dem auch ein Lichtset für professionelle Blitzlichtaufnahmen – inklusive Requisiten und einer Angestellten von CEWE als Model – aufgebaut war.

Am Abend des zweiten Tages hatten wir dann die Möglichkeit, eine erste Auswahl an Fotos zu treffen, diese an von CEWE zur Verfügung gestellten oder eigenen Laptops zu bearbeiten sowie anhand der vorgegebenen Themenbereiche zu analysieren und fünf Fotos der Gruppe zu präsentieren. Nach dem gemeinsamen Frühstück am nächsten Tag überreichten uns die Mitarbeiter von CEWE noch ein tolles Goodiebag als Erinnerung sowie ein Zertifikat über die Teilnahme am Workshop. Vielen Dank dafür! Ein einmaliges Erlebnis.
Eine kleine Fotoauswahl vom Workshop





Umgang mit Lost Places
Verlassene Orte verfallen oft schneller durch Wandalismus. Das konnte man an den Heilstätten auch sehen. Nicht nur, dass viele Häuser dadurch gefährlicher werden und einzustürzen drohen. Auch durch Kupferklau, Plünderungen, eingeschlagene Scheiben wird es schwerer und viel teurer, solche Gebäude jemals wieder in Stand zu setzen und anderweitig zu nutzen. Darum verzichtet man eigentlich in Lost-Place-Kreisen bewusst auf die Ortsnennung, um eine weitere Zerstörung der Gelände zu verhindern.
Ein bewusster Umgang mit solchen Gebäuden, nichts zu zerstören, sondern nur mit der Kamera zu dokumentieren – auch dies war ein wichtiger und guter Bestandteil des Workshops. Wenn man vor einem zerfallenen Gebäude steht, welches nicht mehr wegen akuter Einsturzgefahr betreten werden darf und 1994 noch ein Operationssaal war, dann prägte dies zumindest mich sehr. Dafür Danke ich den Organisatoren von CEWE, besonders Sylke Warnin sehr.
Doch es ist total offensichtlich, dass es sich um die Beelitzer Heilstätten in der Nähe von Berlin handelt. Mittlerweile hat sich touristisch vor Ort einiges getan. Es gibt einen Baumwipfelpfad (Baumkronenpfad), um von oben einen komplett neuen Eindruck vom zerfallenden Gelände zu erhalten. Außerdem gehört noch ein Barfußpark dazu und die Betreiber von Baum & Zeit bieten Führungen und Fototouren, mit denen Du legal auf das Gelände gelangst. Seit 2024 gibt es auch einen historischen Roman*, der in den 1930er und 1940er Jahren in den Beelitzer Heilstätten spielt.
Beelitzer Heilstätten
14547 Beelitz-Heilstätten
Website Baumkronenpfad & Führungen
Öffnungszeiten
Januar/Februar nur an bestimmten Tagen (siehe Website) 12-19 Uhr
März täglich 10-18 Uhr
April-September täglich 10-19 Uhr
Oktober täglich 10-18 Uhr
letzter Einlass eine Stunde vor Schließung des Geländes
Parkplatz schließt eine Stunde nach Ende der Öffnungszeiten des Baumkronenpfads
Eintrittspreise
Erwachsene: 17 Euro
Jugendliche (7-17): 12 Euro
Kinder bis 6 Jahre: frei
ermäßigt: 15 Euro
alles Weitere siehe Website
Anreise & Hotel
Du kommst bequem mit der Bahn nach Beelitz-Heilstätten. Mit dem RE7 aus Dessau oder Berlin (bzw. Senftenberg) gelangst Du direkt zum Bahnhof Beelitz-Heilstätten. Diese sind nur wenige Meter zu Fuß vom Bahnhof entfernt.
Alternativ kannst Du mit dem RB 33 von Potsdam oder Jüterbog aus bis Bahnhof Beelitz-Stadt fahren. Dort steigst Du in den PlusBus 641 Richtung Werder (Havel) um und fährst bis Haltestelle “Beelitz-Heilstätten Reha-Kliniken”.
Mit dem Auto kannst Du über die Autobahn A9 von Berlin bzw. Leipzig/Nürnberg kommend die Ausfahrt 2 “Beelitz-Heilstätten” nehmen und über den anschließenden Kreisverkehr kommst Du direkt zum Parkplatz des Barfußparks und Baumwipfelpfads.
Auch über die B2 aus Potsdam bzw. Lutherstadt Wittenberg/Leipzig gelangst Du nach Beelitz. Dort folgst Du der Ausschilderung nach Beelitz-Heilstätten.
Finde hier Dein passendes Hotel* in oder um Beelitz-Heilstätten. Ich selbst habe damals im einzigen Hotel in Beelitz-Heilstätten, dem Landhotel Gustav, übernachtet.

Reiseplanung – praktische Links
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Fotos: Diese und einige weitere Fotos vom Workshop findest Du zur Inspiration auf Flickr. Sie unterliegen meinem Urheberrecht.
Offenlegung: Ich wurde von CEWE zu dem Workshop – wie alle 24 Teilnehmenden – eingeladen. Meine Meinung blieb davon unbehelligt.
Dieser Beitrag wurde zuerst am 24. März 2014 veröffentlicht und zuletzt am 12. Mai 2025 aktualisiert.
Hmm, vermutlich warst du in einem sehr bekannten Objekt südlich von Berlin. Kann das sein? ;)
Werde mich aus den oben genannten Gründen nicht dazu äußern.
[…] Lost Places üben seit jeher eine Faszination auf mich aus. Romy war in einem dieser verlassenen Orte: Mit dem CEWE Fotoworkshop in alten Heilstätten unterweg […]
[…] Romy nimmt uns in ihrem Beitrag mit zu alten Heilstätten. […]
Tolle Fotos. Und ja du hast recht, viele der Lost Places werden leider durch Vandalismus zerstört. Schaut man sich z.b. die zahlreichen kleinen Bahnhöfe an stillgelegten Strecken im Osten des Landes an und was damit nach Leerstand passiert ist, ist es sehr schade. Es gibt aber Hoffnung. Ich kenne ein paar “Lost Places”, die nach jahrelangen Leerstand wieder genutzt werden.
Ja, es gibt Hoffnung. Dort ist auch ein Teil renoviert, aber bei den Kupferdiebstählen, der mutwilligen Zerstörung etc. und dann noch Denkmalschutzauflagen, die eventuell zu berücksichtigen sind, schraubt sich da der Preis für die Instandsetzung sehr schnell stark nach oben. Das können sich dann viele Gegenden, vor allem im Osten ohne finanzkräftigen Investor nicht leisten. :( Eigentlich sehr, sehr schade…
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