Eine Person in einem gestreiften Hemd hält eine schwarze Umhängetasche mit den blauen Aufschriften „Educate, Inspire, Connect“ und „67 Chemistry“. Sie sind auf dem Weg zur Nobelpreisträgerfahrt, während eine weitere Person und Gebäude vor der Außenkulisse sanft verschwimmen.

Nobelpreisträgerfahrt 2017 über den Bodensee

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Upps, I did it again…

Ich habe es wieder getan! Erneut war ich am Bodensee, um am Abschlusstag der alljährlichen Nobelpreisträgertagung in Lindau mit den Jungwissenschaftler:innen und Nobelpreisträger:innen über den Bodensee zu schippern.

Das Ziel der Nobelpreisträgerfahrt ist dabei immer die Blumeninsel Mainau, auf der die Abschlussdiskussion stattfindet. Ich habe mir in der Zwischenzeit die Insel genauer angeschaut, doch dazu ein anderes Mal mehr.

Ein breiter See mit sanften Wellen im Vordergrund; dahinter befindet sich eine bewaldete Uferlinie mit einer Ansammlung von Gebäuden - darunter ein großes rötliches Gebäude - unter einem teilweise bewölkten Himmel. Ein kleines Segelboot, ist in der Nähe der Bäume zu sehen.
Blumeninsel vom Wasser aus

Worum geht’s eigentlich

Also, die Nobelpreisträgertagung fand dieses Jahr (2017) bereits zum 67. Mal statt. Es ist ein Treffen und Konferenzformat von Nobelpreisträger:innen und vor allem erfolgsversprechenden Nachwuchswissenschaftler:innen, welches von Graf Bernadotte, einem ehemaligen Mitglied des schwedischen Königshauses, und einigen Mitstreiter:innen ins Leben gerufen wurde. Mit Graf Bernadotte war auch der Kontakt zum schwedischen Nobelpreiskomitee gesichert.

Das Treffen findet alljährlich in der Inselhalle in Lindau statt, weil es damals angeblich in Baden-Württemberg keinen Ort für ein solches Treffen direkt am Bodensee gab. Denn Lindau gehört schon zu Bayern. Es liegt an diesem kleinen Zipfelchen auf der deutschen Seite des Bodensees, der ausnahmsweise nicht zum “Ländle” gehört.

Die Menschen stehen während der Nobelpreisträgerfahrt auf dem Deck und blicken auf eine malerische europäische Stadt mit bunten Gebäuden, einem Uhrenturm und einem steinernen Leuchtturm. Das ruhige Wasser spiegelt die helle, friedliche Szene unter einem teilweise bewölkten Himmel wider.
“Skyline” von Lindau vom Schiff aus

Jedes Jahr setzt die Tagung einen anderen Schwerpunkt in den medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereichen (Medizin, Physik und Chemie). Ab und an gibt es auch ein Treffen “für alle”, wie ich es vor zwei Jahren erleben durfte. Dieses Jahr waren wieder die Chemiker dran. Kein Wunder also, dass ich wieder mit dabei sein musste. So ein Chemiestudium wirkt nach.

Eine moderne, schlichte weiße Fähre mit großen Fenstern legt an einem Terminal am Seeufer für die Nobelpreisträgerfahrt an. Mehrere Schilder und digitale Tafeln zeigen Informationen an, während sich die Menschen bei teilweise bewölktem Himmel am Eingang und entlang der Anlegestelle versammeln.
MS Sonnenkönigin frühmorgens im Lindauer Hafen

Aber pssst. Um dennoch die Wissenschaftler:innen aus aller Welt mit Baden-Württemberg in Kontakt zu bringen, veranstaltet das Land seit einigen Jahren die Nobelpreisträgerfahrt über den Bodensee. Mit der Sonnenkönigin, einem unter österreichischer (!) Flagge fahrenden Eventschiffes: Es geht dann frühmorgens vom kleinen Lindauer Hafen (der übrigens in baden-württembergischer Hand liegt) zur Blumeninsel Mainau.

Die Nobelpreisträgerfahrt

An Board wird für das leibliche Wohl gesorgt, aber es gibt auch genügend Freiraum, um die Gespräche der vergangenen Tage mit anderen Gleichgesinnten und auch Nobelpreisträgern zu vertiefen. Auf drei Ebenen stand dazu viel Platz zu Verfügung und das Wetter spielte auch einigermaßen mit, so dass auch das Sonnendeck rege genutzt wurde.

Doch Einigen war die Erschöpfung nach einer Woche geballten Wissens und sicherlich spannenden Eindrücken deutlich anzumerken. Wer noch nicht genug hatte, konnte sich im ersten Stock des Schiffs mit einigen in Baden-Württemberg ansässigen Forschungsinstituten über Forschung und mögliche Jobs austauschen.

Ein moderner Bankettsaal mit hohen Decken, blauer Akzentbeleuchtung und verspiegelten Wänden, eingerichtet für eine Nobelpreisträgerfahrt. Runde und hohe quadratische Tische sind elegant angeordnet. Auf einem großen Bildschirm ist "Baden-Württemberg" zu sehen, und im Vordergrund steht eine Kaffeestation.
eingedeckt für die Teilnehmer

Rund zwei bis 2 1/2 Stunden haben alle an Board die Möglichkeit, sich noch einmal zu vernetzen, bevor es dann zur Abschlussveranstaltung auf der Mainau geht. Es gibt dabei nur einen Zwischenstopp – Bad Schachen. Dieser Stadtteil von Lindau wird immer gesondert angefahren. Direkt vor dem im Jugendstil errichteten Hotel Bad Schachen und dem Strandbad legt die Sonnenkönigin am kleinen Steg an. Das ist nicht immer ganz so einfach. Das Schiff ist enorm groß und auf der anderen Seite warten weitere Wissenschaftler:innen und Nobelpreisträger:innen schon ungeduldig darauf, an Bord kommen zu dürfen.

Menschen stehen während der Nobelpreisträgerfahrt auf einem Bootsdeck und blicken auf einen Steg mit üppig grünen Bäumen und ein Gebäude mit einem Turm, einem roten Dach und gewölbten Fenstern unter bewölktem Himmel. Ein Uniformierter beaufsichtigt die Bewegung des Bootes auf dem Wasser.
Ankunft in Bad Schachen
Eine Gruppe von Menschen steht auf einem Holzsteg mit der Aufschrift "Bad Schachen" und versammelt sich zur Nobelpreisträgerfahrt. Grüne Bäume und Wohnhäuser befinden sich im Hintergrund, das Wasser im Vordergrund. Einige winken, was eine lebhafte und fröhliche Szene ergibt.
wartende Teilnehmer am Anleger Bad Schachen

Übrigens ließ es sich Bettina Gräfin Bernadotte nicht nehmen, dieses Jahr selbst mit an Bord zu sein und am Programm, durch das wie immer die bezaubernde Kimsy von Reischach führte, teilzunehmen. Vielleicht kennt der ein oder andere noch Kimsy. Früher war sie mal bei MTV in London. Da werden Erinnerungen wach…

Sie selbst ist übrigens auch – gemeinsam mit ihrer Familie – Schlossbesitzerin in Baden-Württemberg. Genauer gesagt in Vaihingen an der Enz, im Stadtteil Riet. Übrigens mein kleine Geheimtipp für alle Heiratswillige.

In einem modernen Konferenzraum mit großen Fenstern sitzen während der Nobelpreisträgerfahrt Menschen in Business-Kleidung an runden Tischen. Einige hören aufmerksam zu, während andere sich unterhalten, während draußen ein See und Berge zu sehen sind. Einige wenige stehen an der Bühne und den Fenstern.
Bettina Gräfin Bernadotte (rechts) an Bord

Was für mich ein Tag auf dem Bodensee ausmacht

Die rund fünf Stunden auf dem Wasser und die Zeit auf der Blumeninsel entschleunigen ungemein. Auf dem Bodensee ist von Netzabdeckung keine Rede. Da kann das Smartphone getrost in der Tasche bleiben. Da bleibt Zeit, sich mit Kimsy und den Mitarbeitenden zu unterhalten oder auch auf der Rückfahrt bei der Musik von “Martin Stark and Friends” das Tanzbein zu schwingen. Wenn man noch einen Platz findet!

Ein Segelboot treibt auf einem ruhigen, türkisfarbenen See unter einem blauen Himmel mit vereinzelten Wolken. Im Hintergrund sind eine kleine Stadt, Bäume und sanfte Hügel zu sehen, die die friedliche, heitere Atmosphäre noch verstärken.
Der Bodensee ist schon ein schöner Ort

Beim ersten Song musste “Greifi” noch liebevoll animieren, doch beim zweiten Song war die Tanzfläche proppevoll und es wurde auch bis zum Schluss kaum weniger. Da half es natürlich auch, dass Martin und seine Freunde Hits wie Gangnam Style oder Macarena spielten. Ausgelassene Stimmung war da garantiert – ich weiß ja schließlich aus eigener Erfahrung, wie gut Chemiker:innen Party machen können. Alles Partyanimals. Dies zu beobachten, macht immer wahnsinnig Spaß.

Eine Person in einem gelben Greifenkostüm steht vor einer modernen Bühne während der Nobelpreisträgerfahrt. Dahinter spielen drei Männer in weißen Hemden Musik - einer an einem Keyboard, ein anderer singt und der dritte spielt Schlagzeug -, während große Fenster eine malerische Aussicht auf das Wasser bieten.
Martin Stark and Friends mit “GreifiMartin Stark and Friends mit Greifi

Da bin ich dann schon traurig gewesen, als der eigentlich so lange Tag – los ging es für mich dieses Jahr um 06:30 Uhr, als die Sonnenkönigin in Lindau anlegte – doch gefühlt so schnell vorüber ging.

Außerdem ist der Bodensee einfach auch ein beeindruckendes Gewässer und bietet viele schöne Örtchen und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste – Konstanz, Meersburg, die Pfahlbauten in Uhldingen und auch Friedrichshafen zum Beispiel. Gerne komme ich jedes Jahr wieder, wenn das Landesmarketing Baden-Württemberg mich mit auf große Nobelpreisträgerfahrt nimmt.

Ein kleines Motorboot fährt auf einem ruhigen Gewässer unter einem dramatischen, bewölkten Himmel. Das Sonnenlicht bricht durch die Wolken und beleuchtet Regenschauer, während rechts ein Seezeichen steht und am Horizont Hügel aufragen.
Dramatische Aussicht am Bodensee

Fotos: Diese und viele weitere Fotos sind als Inspiration auf Flickr zu finden. Sie unterliegen meinem Urheberrecht.

Offenlegung: Vielen Dank an das Landesmarketing Baden-Württemberg für die erneute Einladung zur Nobelpreisträgerfahrt.
Die Aufwände für meine Reise wurden übernommen. Meine Meinung bleibt dennoch unbeeindruckt.

Dieser Beitrag erschien zu erst am 07. August 2017 und wurde zuletzt am 29. Oktober 2025 aktualisiert.


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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Bloggerin und Freelancerin im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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