Inhalt
Upps, I did it again…
Ich habe es wieder getan! Erneut war ich am Bodensee, um am Abschlusstag der alljährlichen Nobelpreisträgertagung in Lindau mit den Jungwissenschaftlern und Nobelpreisträgern über den Bodensee zu schippern. Das Ziel der Nobelpreisträgerfahrt ist dabei immer die Blumeninsel Mainau, auf der die Abschlussdiskussion stattfindet. Ich habe mir in der Zwischenzeit die Insel genauer angeschaut, doch dazu ein anderes Mal mehr.
Worum geht’s eigentlich?
Also, die Nobelpreisträgertagung fand dieses Jahr bereits zum 67. Mal statt. Es ist ein Treffen und Konferenzformat von Nobelpreisträgern und vor allem erfolgsversprechenden Nachwuchswissenschaftlern, welches von Graf Bernadotte, einem ehemaligen Mitglied des schwedischen Königshauses, und einigen Mitstreitern ins Leben gerufen wurde. Mit Graf Bernadotte war auch der Kontakt zum schwedischen Nobelpreiskomitee gesichert. Das Treffen findet alljährlich in der Inselhalle in Lindau statt, weil es angeblich zur damaligen Zeit keinen Ort für ein solches Treffen in Baden-Württemberg direkt am Bodensee gab. Denn Lindau gehört schon zu Bayern. Es liegt an diesem kleinen Zipfelchen auf der deutschen Seite des Bodensees, welches ausnahmsweise nicht zum “Ländle” gehört.
Jedes Jahr findet die Tagung mit einem anderen Schwerpunkt in den medizinisch-naturwissenschaftlichen Gebieten (Medizin, Physik und Chemie) statt. Ab und an gibt es auch ein Treffen “für alle”, wie ich es vor zwei Jahren erleben durfte. Dieses Jahr waren wieder die Chemiker dran. Kein Wunder also, dass ich wieder mit dabei sein musste – so ein Chemiestudium wirkt nach. ?
Aber pssst. Um dennoch die Wissenschaftler aus aller Welt mit Baden-Württemberg in Kontakt zu bringen, veranstaltet das Land seit einigen Jahren die Nobelpreisträgerfahrt über den Bodensee. Mit der Sonnenkönigin, einem unter österreichischer (!) Flagge fahrenden Eventschiff, geht es dann frühmorgens vom kleinen Lindauer Hafen (der ist übrigens kurioserweise in baden-württembergischer Hand) zur Blumeninsel Mainau.
Die Nobelpreisträgerfahrt
An Board wird für das leibliche Wohl gesorgt, aber es gibt auch genügend Freiraum, um die Gespräche der vergangenen Tage mit anderen Gleichgesinnten und auch Nobelpreisträgern zu vertiefen. Auf drei Ebenen stand dazu viel Platz zu Verfügung und das Wetter spielte auch einigermaßen mit, so dass auch das Sonnendeck rege genutzt wurde. Doch Einigen war die Erschöpfung nach einer Woche geballten Wissens und sicherlich spannenden Eindrücken deutlich anzumerken. Wer noch nicht genug hatte, der konnte sich im ersten Stock des Schiffs mit einigen in Baden-Württemberg ansässigen Forschungsinstituten zur Forschung und möglichen Jobs austauschen.
Rund zwei bis 2 1/2 Stunden haben alle an Board die Möglichkeit, sich noch einmal zu vernetzen, bevor es dann zur Abschlussveranstaltung auf der Mainau geht. Es gibt dabei nur einen Zwischenstopp – Bad Schachen. Dieser Stadtteil von Lindau wird immer gesondert angefahren. Direkt vor dem im Jugendstil errichteten Hotel Bad Schachen und dem Strandbad legt die Sonnenkönigin am kleinen Steg an. Das ist nicht immer ganz so einfach. Das Schiff ist enorm groß und auf der anderen Seite warten weitere Wissenschaftler und Nobelpreisträger schon ungeduldig darauf, an Bord kommen zu dürfen.
Übrigens ließ es sich Bettina Gräfin Bernadotte nicht nehmen, dieses Jahr selbst mit an Bord zu sein und am Programm, durch das wie immer die bezaubernde Kimsy von Reischach führte, teilzunehmen. Vielleicht kennt der ein oder andere noch Kimsy. Früher war sie mal bei MTV in London. Da werden Erinnerungen wach… Sie selbst ist übrigens auch – gemeinsam mit ihrer Familie – Schlossbesitzerin in Baden-Württemberg. Genauer gesagt in Vaihingen an der Enz, im Stadtteil Riet. Übrigens mein kleine Geheimtipp für alle Heiratswillige. ?
Was für mich ein Tag auf dem Bodensee ausmacht
Die rund fünf Stunden auf dem Wasser und auch die Zeit auf der Blumeninsel endschleunigen ungemein. Auf dem Bodensee ist von Netzabdeckung keine Rede. Da kann das Smartphone getrost in der Tasche bleiben. Da bleibt Zeit, sich mit Kimsy und den Mitarbeitern zu unterhalten oder auch auf der Rückfahrt bei der Musik von “Martin Stark and Friends” das Tanzbein zu schwingen. Wenn man noch einen Platz findet!
Beim ersten Song musste “Greifi” noch liebevoll animieren, doch beim zweiten Song war die Tanzfläche proppevoll und es wurde auch bis zum Schluss kaum weniger. Da halb es natürlich auch, dass Martin und seine Freunde Hits wie Gangnam Style oder Macarena spielten. Ausgelassene Stimmung war da garantiert – ich weiß ja schließlich aus eigener Erfahrung, wie gut Chemiker Party machen können. Alles Partyanimals. Dies zu beobachten, macht immer wahnsinnig Spaß.
Da bin ich dann schon traurig gewesen, als der eigentlich so lange Tag – los ging es für mich dieses Jahr um 06:30 Uhr, als die Sonnenkönigin in Lindau anlegte – doch gefühlt so schnell vorüber ging. Außerdem ist der Bodensee einfach auch ein beeindruckendes Gewässer und bietet viele schöne Örtchen und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste – Konstanz, Meersburg, die Pfahlbauten in Uhldingen und auch Friedrichshafen zum Beispiel. Gerne komme ich jedes Jahr wieder, wenn das Landesmarketing Baden-Württemberg mich mit auf große Nobelpreisträgerfahrt nimmt.
Diese und viele weitere Fotos sind auf Flickr zu finden.
Vielen Dank an das Landesmarketing Baden-Württemberg für die erneute Einladung zur Nobelpreisträgerfahrt.
Die Aufwände für meine Reise wurden übernommen. Meine Meinung bleibt davon dennoch unbeeindruckt.
Hinterlasse einen Kommentar