Zur Zeit bin ich gerade ein paar Tage in London.
Was bewegt einen dazu, mitten im Winter nach London zu fliegen? Ist jetzt nicht unbedingt das erste Ziel für ein paar Tage Urlaub, um dem Winter zu entfliehen. Es schneit, es ist genauso kalt, die Stadt ist darüber hinaus, groß, laut, bunt und nicht gerade preiswert.
Aber für mich gibt es immer noch einen anderen Aspekt: Musik. London ist eine pulsierende Stadt voller Möglichkeiten für Musiker und zahlreiche Locations laden zum Musik machen und hören ein. Auch eine meiner Lieblingsbands, Mamas Gun, wohnen in London und spielen ihr erstes Konzert dieses Jahr im Jazz Café in Camden (über Mamas Gun schrieb ich schon mal hier – wie ich sie entdeckte – und hier – das Konzert in Hamburg). Mehr dazu dann auch wieder auf supportlocalmusic.de
Dies nahm ich also zum Anlass, nach London zu fliegen. Zeitlich auch perfekt, um mir damit ein Geburtstagsgeschenk zu machen. Man muss sich ja auch mal was gönnen können. ;)
Wie groß London ist, merkt man auch immer wieder daran, wie lange man doch von A nach B braucht. Allein vom Flughafen Heathrow im Westen kann es schon eine Stunde in Anspruch nehmen, bis man in Central London ist. Meist ist es aber damit nicht getan und man muss noch weiter. Auch ich übernachte nicht in Central London und in die Stadt zu kommen, mir Dinge anzusehen, mich mit Freunden und Bekannten treffen – wie zum Beispiel mit Christiane zum Indisch essen – das nimmt einfach einige Zeit in Anspruch. Gegen Langeweile helfen da aber die kostenlos verteilten Zeitungen in der U-Bahn.
Viel Zeit für Sightseeing und Tourikram bleibt mir aber nicht. An- und Abflugzeiten liegen bei mir mitten am Tag, heute Konzert, blieb nur gestern übrig. Doch der Tag war für Zeit mit Freunden reserviert – und für Soho, Covent Garden, Chinatown. Diese Gegend mag ich persönlich sehr an London, auch wenn es ab und zu sehr voll wird (vor allem Oxford und Regent Street). In Soho findet man aber Pubs über Pubs, Cafés, kleine Restaurants jeglicher Art – und auch viele Musiklocations, wie u.a. The Spice Club oder Ronnie Scott’s, in dem ich vor 1,5 Jahren mal von meinem lieben Freund Sebastiaan de Krom eingeladen wurde.
Mit Sebastiaan habe ich mich gestern Nachmittag/Abend auch in Soho getroffen und einige Stunden über Musik sowie Gott und die Welt unterhalten. Er zeigte mir u.a. einen tollen holländischen Pub – De Hems – am Rande von Chinatown, den ich bestimmt die nächsten Mal in London auch wieder besuchen werde. Abendessen gab’s dann für uns im “Ed’s Diner” in einer zauberhaften kleinen Ecklocation, zwischen dem Prince Edward Theater und dem Spice Club. Ein typisches American Diner mit kleinen Jukeboxen auf dem Tresen, die man mit 20 Pence füttern kann, um die Musik beim Essen mitzubestimmen. Dabei unterstützt man auch noch einen guten Zweck, denn alle Jukeboxgelder werden gespendet.
In den Stoßzeiten der After-Work-Drinks und Freitagabend-Essen-Geher (17-20 Uhr), sollte man aber Geduld mitbringen. Sowohl De Hems als auch Ed’s Diner waren sehr voll zu diesen Zeiten, bei Ed gab es sogar einen Türöffner, der einem mitteilte, wie lange man warten müsse und dann die Plätze verteilte.
Sehr gefreut habe ich mich gestern über das spontane Treffen mit meinem Luxembourg-Guide und alten Studienfreund Carlo sowie einem Lunchtermin mit Thomas Knorpp, bei dem wieder ein Stück Timeline aus Twitter Realität annahm. Alles tolle Menschen, mit denen ich gestern sehr gerne Zeit verbracht habe und die mir die Zeit in London in guter Erinnerung bleiben lassen. Hoffentlich wird es das Konzert heute Abend auch tun. Nun also auf nach Camden!
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