Inhalt
Baiersbronn ist bekannt für zwei Dinge: Essen und Wandern. Viele Menschen kommen hier in den Nordschwarzwald genau für diese zwei Dinge. Ich hingegen bekenne, dass ich Wandern nicht unbedingt mag. Das Auf und Ab ist für mich Flachlandtiroler mit nur mittelmäßiger Kondition eine Anstrengung, auf die ich oft verzichten kann. Zusätzlich können falsche Socken und Schuhe schmerzliche Blasen nach einem Ausflug durch den Wald nach sich ziehen.
Bierwanderung in Baiersbronn
Doch es gibt auch Wanderungen, die für mein Niveau durchaus geeignet sind und mir auch noch Spaß machen! Dazu gehörte die Bierwanderung in Baiersbronn, die ich Anfang September an einem Samstag um 10:30 Uhr unternahm. “Hopfen und Malz – Gott erhalt’s!” – kein Wunder also, dass die Wanderung im Stadtteil Klosterreichenbach direkt neben der Klosterkirche startet. Hartmut John (“Hardy”, Alpirsbacher Klosterbräu) begrüßt jeden Wanderer direkt auch mit dem passenden Werkzeug: einem Bierkrug.
Für eine größere Ansicht auf ein Bild klicken.


Die erste Station – Märthesweiher
Es kann direkt losgehen. Keiner will lange warten, denn es liegen rund 7 km vor uns. Aber Hardy macht uns Mut. Insgesamt vier ausführliche Bierstationen sind eingebaut, an denen er uns die Braukunst und die Biere des Alpirsbacher Klosterbräu näher bringen will. Das Bier wartet schon auf uns. Daher: nichts wie rein in den angrenzenden Wald. Immer mit dabei: Buddy, ein freundlicher Weimeraner, der locker die doppelte Distanz läuft.


Die erste Station führt uns vorbei am Schwimmbad, hinaus ins Reichenbachtal zwischen Rosenberg und Kienberg in Richtung Scheidgrund. Der kleine Märthesweiher war unser Ziel und die ersten Biere flossen reichlich – Kleiner Mönch (0,33 L, 5,4 Vol.-%), aber auch alkoholfreies Alpirsbacher Klosterbräu. Der Märthesweiher ist übrigens ein idyllisches Fleckchen Erde. Kühe stehen am Wegesrand und mit ein paar Bier intus streichelt sich eine Kuh auch viel leichter.



Die zweite Station – Simonsbrunnen
Doch wir mussten weiter. Es ging stetig Berg auf und ich kam ein wenig an die Grenzen meiner Kräfte, denn ganz für Anfänger ist die Wanderung laut “Baiersbronner Wandergenuss”-Kalender doch nicht. Sie ist als mittel eingestuft – vielleicht ist das aber auch dem Bier geschuldet. Je mehr Bier, desto schwieriger wird auch das Wandern. ;)


Denn munter ging es auch mit Bier weiter. Denn nach einer Weile erreichten wir den zweiten Rastpunkt, den Genussplatz am Simonsbrunnen. Weizen (hell, 5,5 Vol.-%) und Radler (3 Vol.-%) standen hier für unsere durstigen Kehlen bereit. Fast hätte ich es nicht geschafft und das leckere Radler verpasst, das aber genau das Richtige nach dem schweißtreibenden Anstieg war. Immer wieder streute Hardy an unseren Stationen Wissenswertes rund ums Brauen, die einzelnen Biere und die Geschichte der Brauerei ein. Spannend – doch der Alkoholpegel stieg auch bei mir langsam. Die kleinen, grauen Zellen können sich leider nicht mehr an alles erinnern.

Doch Alpirsbacher Klosterbräu ist DIE Brauerei in der Umgebung. Rund 50% des Umsatzes macht die mittelständische Brauerei in 130 km Umkreis. Rund 18 Mio. Liter Bier werden dabei jedes Jahr gebraut. Mir reichten schon 2 Liter. Hicks.


Der Wendepunkt – die dritte Station: Stoffelshütte
Aber: Wer rastet, der rostet! Der nächste Abschnitt durch den Wald lag vor uns – wenn auch diesmal weniger beschwerlich. Am Ende des Tals wartete die Stoffelshütte auf uns, die den Wendepunkt unserer Tour markierte. Hier packte Hardy frisches Brot aus, Mettwürste und Kloster dunkel (5,2 Vol.-%) sowie naturtrübes Radler (2,5 Vol.-%) wurde herum gereicht. Endlich etwas Grundlage für das Bier, schließlich war es schon Mittagszeit.



Von da an ging’s bergab – vierte Station an der Klosterquelle
Nach dieser anständigen Wegzehrung setzten wir unseren Weg zur Klosterquelle fort. Wir entschieden uns für den naturbelassenen Waldweg hinab zu der Quelle, die über einen Holzsteg erreichbar ist. Dort wartete passend der Klosterstoff auf uns, ein Märzenbier (5,9 Vol.-%). Langsam wurde das Wetter immer ungemütlicher und das Wasser tropfte langsam auf uns herunter, wie vorher das Bier in uns hinein. Zeit aufzubrechen und wieder zurück zum Ausgangspunkt in Klosterreichenbach zurück zu kehren. Natürlich mit einiger Verspätung, schließlich musste doch vorher so viel Bier vernichtet werden!


Details
Die Bierwanderung wird gemeinsam mit Alpirsbacher Klosterbräu und der Baiersbronn Touristik veranstaltet.
Für 2015 war das die letzte Bierwanderung. Insgesamt wurde die Wanderung sieben Mal in 2015 angeboten.
Treffpunkt
Parkplatz Minigolfplatz, Klosterreichenbach
Schwimmbadweg
72270 Baiersbronn
Uhrzeit
10:30 Uhr
Strecke
ca. 7 Kilometer
Dauer
ca. 4 Stunden (meist eher mehr)
Kosten
14,50 Euro pro Person (Anmeldung erforderlich)
Anmeldung
Tel.: 07442 841466 oder 84140
E-Mail: wandern@baiersbronn.de
Mehr Informationen
Wander-Informationszentrum im Bahnhof Baiersbronn
Freudenstädter Str. 40
72270 Baiersbronn
Anfang September 2015 war ich vor Ort in Baiersbronn. Die Wanderung ermöglichte mir Baiersbronn Touristik. Meine Meinung bleibt davon unbeeindruckt.
Alles Fotos sind auch auf Flickr zu finden.
[…] auf dem Bodensee unterwegs und stattete dem Kochmekka Baiersbronn einen Besuch für eine außergewöhnliche Wanderung mit viel Alkohol […]
So etwas ähnliches habe ich auch schon einmal gemacht. Allerdings ohne wandern. Nur mit Bier und Schmalzbrot in Neuzelle in Brandenburg. Das war eine interessante Erfahrung. Mittlerweile kann man diese Marke aber auch in Supermärkten ergattern. Natürlich gut für’s Unternehmen, allerdings weiß ich nicht, ob ich dann noch einmal eine Führung besuchen würde. Trotzdem war’s ein spannender und empfehlenswerter Ausflug.
Liebe Grüße
Iza
[…] war auf den Spuren des Bieres in Baiersbronn […]