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Kein anderer Komponist musste zu Lebzeiten so lange um Anerkennung ringen wie Anton Bruckner. Ich finde ja immer, das hört man. Er braucht immer noch eine Verzierung, noch ein Extra und noch mehr Musiker. Allerdings leidet er nach der siebten Sinfonie nicht mehr unter zu wenig Selbstbewusstsein… was ein großer Erfolg ausmachen kann!
8. Sinfonie von Bruckner – Selbstbewusstsein und Gipfelsturm
Mit der achten Sinfonie stellte er alles noch einmal in den Schatten. Die achte Sinfonie ist nicht nur die längste zu dieser Zeit aufgeführte Sinfonie, sie ist wie eine Mount-Everest-Besteigung – und war erneut ein enormer Erfolg! Wegen der vom ersten Dirigenten Hermann Levi beklagten „unmöglichen Instrumentation der ersten Fassung (1887)”, sah sich Bruckner aber genötigt, die ersten drei Sätze der Sinfonie neu zu fertigen. Nur das Finale basiert auf dem bereits vorliegenden Werk.
Bruckner war ein glühender Verehrer Wagners, der selbst übertrieben opulent komponierte und arrangierte. Dies hat Bruckners Tendenz zu immer bombastischeren Werken bestimmt nicht geschmälert. Die Orchestrierung mit zusätzlichen Hörnern und Tuben wundert da nicht, auch das man aus manchen Passagen „Wagner heraushört“. Das Stück selbst beschreibt einen dramatischen Schicksalskampf bis hin zum „gipfel-punkt“ – die Überschrift dieses 8. Philharmonischen Konzertes der Dortmunder Philharmoniker.
Dabei beginnt der erste Satz geheimnisvoll und dunkel mit dramatisch an- und absteigenden Kadenzen. Die Steigerungen bekommen durch die mächtigen Klänge der Hörner und Tuben zum Gipfel hin eine besondere Kraft.
Der zweite Satz, ein Scherzo, das durch das große Orchester eine ganz eigene Dimension erhält, schreitet mit seinem steten Rhythmus markant voran, wobei zwischendurch träumerische und zartere Episoden als Ruhephasen nicht zu kurz kommen. Der langsamere, feierliche dritte Satz ist dann wiederum auf aufsteigende, starke Kräfte ausgerichtet. Der finale, feierliche vierte Satz hat wirklich alles – Trompeten, Streicher, Fanfaren – ganz großartig!
Katastrophe oder gelungene Interpretation der Dortmunder Philharmoniker?
Auch wenn ich immer ein wenig kritisch zu Bruckner stehe – von den Dortmunder Philharmonikern wurde die 8. Sinfonie ganz großartig umgesetzt. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz verhalfen sie mir zu einem wirklich wunderbaren Musikabend.
Das nächste Philharmonische Konzert (8. Philharmonische Konzert, sphären_reigen) findet am 08. sowie 09. Mai 2018 im Konzerthaus Dortmund statt.
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