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Wer sich wie ich für Fotografie begeistern kann, er sollte noch bis zum 11. Januar 2015 die Gelegenheit ergreifen und nach Hamburg reisen. Dort wird in den Deichtorhallen der Kleinbildkamera Leica und ihrer 100-jährigen Geschichte gehuldigt – sowie ihren Fotografen, die damit bedeutende Ereignisse und Zeitgeschehen dokumentierten.
Es ist die Erfolgsgeschichte aus Deutschland, die in den Deichtorhallen erzählt wird. Leica – eine Kamera aus dem hessischen Wetzlar, die der Kleinbildfotografie zum Durchbruch verhalf. Schon im März 1914 soll Oskar Barnack, ein Feinmechaniker bei Leitz (Optikunternehmen), die erste funktionsfähige Kleinbildkamera für den 35 mm-Kinofilm entwickelt haben. Doch der erste Weltkrieg verhinderte die Produktion. Somit konnte die erste Leica erst 1925 vorgestellt und auf dem Markt eingeführt werden. Das erste Mal gab es eine kleine, immer einsatzbereite und leicht zu bedienende Kamera für jedermann. Noch nie war der Zugang zur Fotografie so leicht wie mit der Kleinbildkamera. Ambitionierte Amateurfotografen, Quereinsteiger und Profis – reihenweise Fans konnte die Firma im Laufe der Zeit für sich gewinnen.
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Fotos: S. Bierwald (Indeed Photography)
Zu den ausgestellten Künstlern gehören übrigens auch Alexander Rodtschenko, Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, Christer Strömholm, Robert Frank, Bruce Davidson, William Klein, William Eggleston, René Burri, Thomas Hoepker und Bruce Gilden. Bekannte Namen, die mit einem oder mehreren Motiven z.B. aus der Kriegs- oder Streetfotografie schlagartig bekannt wurden. Nehmen wir als Beispiel Robert Capa, der mit einem unscharfen “Schnappschuss” auf dem Kriegsschauplatz des Spanischen Bürgerkriegs in Cordoba (1936) berühmt wurde. Doch kein Bild prägte die Kriegsfotografie so sehr, wie dieses eines sich im Fallen befindenden Soldaten. Doch auch sein Freund Henri Cartier-Bresson prägte die Fotografie mit der Leica. Er fing Straßenszenen und Personen in Paris, an der Seine und in China, Indien und der Sovietunion. Vor allem das Foto von einem Mann in Trenchcoat und Hut, der über eine Regenpfütze am Place de l’Europe von 1932 machte ihn bekannt.
Diese Fotos sind nur zwei aus rund 550 Fotos von insgesamt mehr als 140 Künstlern, die ausgestellt werden. Große Namen, doch mehr beeindruckt haben mich die Fotografien, die den Alltag der DDR beleuchten oder aber auch die kühle und imposante Natur Islands und ihrer Menschen. Auch einige sehr künstlerische Portraits sind in der Ausstellung zu finden ebenso wie eine umfangreiche Sammlung von Amateuraufnahmen und Fotos von Künstlern, die sonst eher wenig mit Kleinbildkameras in Verbindung gebracht wurden. Viele der Aufnahmen stammen auch aus dem Werksarchiv und aus internationalen Sammlungen sowie privaten Leihgaben. Manche Aufnahmen wurden noch nie öffentlich gezeigt. Natürlich wird auch die Weiterentwicklung der Kamera über die Jahre an sich hervorgehoben, nicht nur die Revolution der Wahrnehmung der Welt – durch den Sucher einer Leica-Kamera.
Details
AUGEN AUF! 100 JAHRE LEICA FOTOGRAFIE
Zeitraum: 24.10.2014 bis 11.01.2015
mein Besuch: 28.10.2014
Wo?
Deichtorhallen Hamburg | Haus der Photographie
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Öffnungszeiten
Di – So 11 – 18 Uhr
Jeden 1. Do im Monat 11 – 21 Uhr
1. und 2. Weihnachtsfeiertag geöffnet von 11-18 Uhr
Neujahr von 13 bis 18 Uhr
Mo geschlossen
Heiligabend und Silvester geschlossen
Rahmenprogramm
Es gibt ein umfangreiches Rahmenprogramm, u.a. Kuratorenführungen und Workshops.
Mehr Informationen zum Programm finden sich online.
Eintrittspreise
Normal: 9 Euro
Ermäßigt: 6 Euro
Dienstagskarte: 4,50 Euro (ab 16 Uhr)
Kombiticket: 15 Euro (2 Häuser − 1 Preis: Haus der Photographie/Sammlung Falckenberg)
KinderPlus (max. 2 Erw. mit Kindern unter 18 Jahren): 14 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: frei
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, siehe Website.
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