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Um etwas fitter zu werden, waren Simon und ich an einem Wochenende in Baden-Württemberg auf Radtour. Im Hohenlohekreis – nördlich von Schwäbisch Hall, östlich von Heilbronn, südlich von Würzburg – ergab sich die perfekte Gelegenheit dazu. Mit der kleinen Variante des Kocher-Jagst-Radweges (KJR), dem sogenannten “Doppelten Lottchen”, haben wir mit Hilfe von RadSüden Baden-Württemberg und der Touristikgemeinschaft Hohenlohe auch einen für Einsteiger geeigneten, schönen Radrundweg gefunden. Dennoch gingen wir auf Nummer sicher und haben uns Pedelecs, also E-Bikes, im Hotel ausgeliehen. Die halfen uns untrainierte Couchpotatoe auch über die meisten schlimmen Anhöhen auf bis zu 800 Höhenmetern hinweg.
Untrainiert durch Hohenlohe
E-Bikes (Pedelecs) unterstützen übrigens nur, geben Schub, Treten mussten wir immer noch selber, was auch zu Muskelkater an der ein oder anderen Stelle führte. Doch wir wurden mit großartigem Wetter, sehr freundlichen Menschen und toller Landschaft auf den 104 Kilometern unserer Radtour mit Start in Künzelsau mehr als entschädigt. Der Radweg “Doppeltes Lottchen” führt dabei fast komplett an den beiden Flüssen Kocher und Jagst entlang, vorbei an alten Schlössern, Burgen und Klöstern. Fast die komplette Zeit fährt man auf asphaltierten Radwegen oder auf wenig befahrenen Landstraßen – perfekt für Einsteiger oder Menschen mit wenig Zeit geeignet, also wir. ;)
1. Tag – lange Strecke und erste Qualen
Angereist sind wir am Freitag nach Künzelsau, der Kreisstadt des Hohenlohekreises, um am Samstagmorgen früh vom Hotel aus mit den geliehenen Rädern starten zu können. Versorgt mit Proviant starteten wir der Kocher entlang Richtung Südosten vorbei an Morsbach, Kocherstetten, Steinkirchen, Döttingen nach Braunsbach. Dieser Teil gleicht auch dem großen Kocher-Jagst-Radweg (ca. 340 km), den wir aber in Braunsbach verließen, um nach dem ersten richtig fiesen Anstieg (wir mussten schieben) über Jungholzhausen und Nesselbach in Bächlingen an die Jagst zu gelangen – doch eine tolle Abfahrt entschädigt:
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Von dort aus ging es wieder nördlich bis zu unserem Zielort des ersten Tages, Mulfingen-Ailringen. Vorbei an Langenburg, Ober- und Unterregenbach, Eberbach, Buchenbach, Bernshofen und Heimhausen, um nach rund 50 km erschöpft in Ailringen vom Sattel und nach einem wunderbaren Abendessen ins Hotelbett zu fallen. Mehr dazu aber demnächst.
2. Tag – ein verhängnisvoller Anstieg
Da wir am nächsten Tag auch wieder nach Hause fahren mussten, ging es wieder relativ zeitig in den Sattel. Durch die Ermüdungserscheinungen waren mehr Stopps nötig, so dass wir uns eine kleine Änderung der Strecke genehmigten – dennoch standen am Ende 54 km auf der Uhr. Wir fuhren daher von Ailringen über Klepsau, Krautheim, Altkrautheim, Marlach, Winzenhofen, Westernhausen, Bieringen nach Schöntal. Nach einem Abstecher ins Kloster Schöntal fuhren wir nicht weiter die Jagst entlang nach Jagsthausen, sondern nahmen eine kleine Abkürzung – wie wir zumindest dachten. Der Anstieg nach Neuhof machte uns leider einen Strich durch die Rechnung, doch jedem Anstieg folgt eine tolle Abfahrt. 9% über 4 km ging es mit bis zu 40 km/h dann bis Neu-Wülfingen bzw. zur Weinstadt Forchtenberg hinab. Von da an lagen nur noch flachere Streckenabschnitte an der Kocher, vorbei an Weißbach, Niedernhall und Ingelfingen bis zurück nach Künzelsau, vor uns.
Wir haben die Strecke getrackt:
Eindrücke von unterwegs
Wenn ihr mehr Zeit habt oder schneller unterwegs seid, nutzt ihr sicherlich auch mehr die Gelegenheit, Burgen, Museen und Klöster anzusehen oder noch mehr die Natur zu genießen. Wir haben uns u.a. in Braunsbach einen Aussichtspunkt gesucht, um die Kochertalbrücke (die höchste Talbrücke Deutschlands) anzusehen. In Bächlingen sind wir durch die 1785 erbaute Archenbrücke gefahren (siehe Abfahrtsvideo). In Unterregenbach entdeckten wir die Krypta einer alten Kathedrale. Kurz vor Mulfingen sprang Simon fast von einem Sprungbrett in den Fluss. Wir besuchten St. Anna in Mulfingen. Auf dem Weg nach Krautheim kamen wir durch Weinberge und Reiher flogen über Mohnfelder. In Krautheim motzen wir am Fuße der Burg mit Götz von Berlichingen um die Wette und im Kloster Schöntal wandelten wir auf Froschkönigs Spuren, nach dem uns die Klosterkirche verzauberte.
Hinweis:
Wir bedanken uns bei der Touristikgemeinschaft Hohenlohe für die Einladung, beim Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau sowie beim Romantik Hotel Altes Amtshaus in Mulfingen-Ailringen für die sehr, sehr freundliche Aufnahme, Bewirtung und Übernachtung sowie bei den Taxiunternehmen, die unser Gepäck zwischen den Hotels transportierte, während wir Fahrrad fuhren. Die Hotels werden im HotelZimmerCheck demnächst noch genauer vorgestellt.
Unsere Meinung und Eindrücke blieb davon unbeeindruckt.
Fotos:
INDEED Photography – Simon Bierwald
[…] wie Götz von Berlichingen (aus Hohenlohe) schlugen sich in und um der Stadt herum mit dem Heer der Franken und im Dreißigjährigen Krieg […]