Postcard of the Week: New York City, USA

Postcard of the Week:
New York City, USA

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Im neuen Jahr nimmt sich ein Großteil der Menschen immer gute Vorsätze vor. Bei Janett war es anscheinend, schnell die Steuer fertig zu bekommen. Denn beim Aufräumen für die Steuer ist ihr diese Karte wieder in die Hände gefallen, die sie mir im Mai 2017 eigentlich schon direkt aus ihrem Kurztrip nach New York City schreiben wollte. So flatterte mir die Karte mit den verschiedenen Ansichten des Big Apples im Januar in den Briefkasten.

Zur Person hinter der Karte

Janett ist der treibende Kopf, Gründerin und Hauptautorin des Blogs Teilzeitreisender.de. Hier dreht sich alles, wie der Name es schon vermuten lässt, um kurze und mittellange Reisen, die gut neben dem Beruf zu realisieren sind. Dabei geht es nicht unbedingt um die Flucht aus dem Alltag, sondern auch die kleinen lohnenswerten Ecken in Deutschland. Aber auch realisierbare Reisen für Menschen in einem Vollzeitjob. Dazu gehört natürlich auch mal der Sprung über den Teich.

Die USA sind Janett da schon ans Herz gewachsen. Sie hat mir bei unserer ersten gemeinsamen Reise – als es nach Belgrad auf Einladung des Falkensteiner Hotels – von ihren Roadtrips vorgeschwärmt. Gemeinsam saßen wir auf der Terrasse des Hotels, schlürften einen Cocktail und merkten schnell, was für einen guten Draht wir zueinander haben. Daher freue ich mich, dass wir zwei Ossis gar nicht so weit voneinander entfernt wohnen. Denn so ergibt sich über das Jahr immer mal die ein oder andere Gelegenheit, sich zu treffen, gemeinsam Poutine im Frittenwerk in Düsseldorf zu essen oder einfach auch gemeinsam etwas im Ruhrgebiet und Rheinland zu unternehmen. Das müssten wir aber echt mal häufiger tun.

Postcard of the Week: New York City, USA
Postcard of the Week: New York City, USA

Zum Hintergrund der Karte aus New York City

New York City, Baby! Der Big Apple. Der Traum vieler Menschen. Eine Stadt, die niemals schläft. Times Square, Freiheitsstatue, Empire State Building, Midtown Manhattan, Central Park, Brooklyn Bridge, Freedom Tower, Broadway – Orte und Begriffe, die sicherlich dem Ein oder Anderen ein Strahlen in die Augen zaubert. Auch ich finde New York City spannend. Doch der letzte Reiz fehlt mir aktuell noch, um mich für eine Reise in eine der aufregendsten Städte der Welt zu begeben. Vielleicht liegt es auch am aktuellen politischen Klima und einem empathielosen Präsidenten.

Die Postkarte von Janett zeigt all die genannten Plätze. Dramatisch-künstlerisch verfremdet in schwarz-weiß mit einigen Farbakzenten. Das ist ja als Fotografin nicht so meins. Auf der Postkarte wirkt es noch harmonisch, doch als einzelstehende Bilder kann ich das nicht ganz ernst nehmen. Aber das ist Geschmacksache. Denn viele Menschen mögen diese Art von Fotokunst – sonst würde auch IKEA sicherlich die schwarz-weiße Pariser Skyline mit dem beleuchteten Eiffelturm schon lange aus dem Programm genommen haben. ;)

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#BlackLivesMatter – Brooklyn, Spike Lee und die großen New Yorker Vorbilder

Einen aktuell schönen und auch zeitkritischen Blick auf den Big Apple, vor allem auf seinen Stadtteil Brooklyn, kannst Du auf Netflix bei der Serie “Nora Darling” bekommen. Eine Serie von Kultregisseur Spike Lee basierend auf seinem ersten Film “She’s Gotta Have It”. Dabei transportiert er aber zeitgleich den Zeitgeist, der aktuell in der schwarzen Community Amerikas herrscht, der empfundene Rückschritt Dank Trump (Anfang Folge 8) kombiniert mit coolen Hip Hop-Sounds, deren Cover immer im Anschluss groß eingeblendet werden. Doch auch Frank Sinatra, der New York City mit “New York, New York” ein Denkmal setzte, kommt hier nicht zu kurz.

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Spike Lee versteht es, Brooklyn und vor allem die Probleme des Nachbarschaft Fort Greene zu portraitieren. Hier geht es um die tägliche sexuelle Gewalt, das Überleben schwarzer Künstler, Street Art und die schleichende Gentrifizierung. Dazu halt ein passender Soundtrack und sympathisch-abgedrehte Figuren sowie Folgen, deren Titel in Hashtags (#) angegeben sind. Da schlägt mein musikalisches Nerdherz höher.

In Folge 9 huldigt er dann auch noch den großen New Yorkern in einer sonnigen Friedhofsszene im Woodlawn Cemetery (Bronx):

  • Herman Melville (“Moby Dick”)
  • Countée Cullen (einer der ersten, großen schwarzen Dichter)
  • Graffiti-Künstler Jean-Michel Basquiat
  • Madam C.J. Walker (Kosmetikunternehmerin – die erste Self-Made-Millionärin der USA)
  • Sängerin Celia Cruz
  • Komponist und Dirigent Leonard Bernstein
  • die Jazz-Legenden Sir Miles Davis und Duke Ellington sowie Illinois Jacquet und Jackie McLean
  • aber auch Blues-Bandleader und -Trompeter W.C. Handy
  • Jazz-Vibraphonvirtuose Lionel Hampton und Jazz-Schlagzeuger Max Roach
  • New-Orleans-Jazz-Musiker Joe King Oliver (es gibt eine tragische und spannende Geschichte hinter diesem Grab!)
  • “Queen of Jazz” Florence Mills (der erste schwarze Star am Broadway)
  • Vaudeville-Tänzerin und Sängerin Ada “Bricktop” Smith
  • Entertainer Bert Williams
  • Menschenrechtler und Friedensnobelpreisträger Ralph Bunche

Eine große, etwa dreiminütige Verbeugung von Spike Lee vor all seinen Vorbildern (und es geht dann noch mit weiteren Namen am Ferncliff Cemetery weiter – u.a. mit Thelonious Monk und Jason W. Micell aka Jam Master Jay sowie Malcolm X und seine Frau Betty Shabazz), untermalt mit “Black, Brown, And Beautiful” von Oliver Nelson. Definitiv etwas für meine New-York-City-To-Do-Liste!

Wie sieht Dein perfekter Kurztrip nach New York City aus? Was würdest Du tun, wenn Du nur 24 Stunden im Big Apple hättest?

 P.S. Den wunderbaren Soundtrack zu “Nola Darling” gibt es auch auf Spotify!

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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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