Langenfelde im Herbst

Der Rest von Hamburg – Langenfelde

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Langenfelde kennt fast niemand in Hamburg und wenn, dann nur als S-Bahnhaltestelle. Doch Langenfelde war mal vor langer Zeit ein kleiner Ort vor den Toren Hamburgs, links neben Eimsbüttel.

Geschichtliches zu Langenfelde

Ab 1911 verhandelte Bernhard Schnackenburg, damals Oberbürgermeister von Altona, mit den Nachbargemeinden – u.a. Stellingen, Lokstedt und auch Langenfelde – über eine Eingemeindung, die erst 1927 Erfolg hatte. Dies erlebte er leider nicht mehr. Seine Bemühungen wurden aber mit der Schnackenburgallee in Bahrenfeld geehrt.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auch Stellingen und Langenfelde bereits zu Stellingen-Langenfelde zusammengetan und traten als ein Ort zwangsweise Groß-Altona bei. Am 01.04.1938 erfolgte dann die Eingemeindung nach Hamburg.

Geschichtlich wurde Langenfelde 1777 erstmalig erwähnt, ungefähr zu der Zeit, als Stellingen noch dänisch war und König Christian VII. an der Kieler Straße eine Zollstation errichten ließ. Heute gehört es zum Stadtteil Stellingen im Bezirk Eimsbüttel.

Wie das heutige Langenfelde aussieht & entstand

Geprägt ist Langenfelde von einer Art “Linse”, die durch das umgebende Schienennetz gebildet wird. Auf der einen Seite das Deutsche Bahn-Netz Richtung Flensburg/Kiel (mit dem Bahnbetriebswerk und der Werkstatt der Mitropa), auf der anderen Seite die S-Bahnstrecke nach Pinneberg bzw. AKN-Strecke nach Kaltenkirchen. Schon 1884 erhielt Langenfelde einen eigenen Haltepunkt der AKN, der aber 1911 geschlossen wurde. Seit 1962 gibt es den nun S-Bahnhaltepunkt Hamburg-Langenfelde.

Die Fläche zwischen den Schienen wurde anfangs von der Staatsbahn reserviert, aber nicht genutzt und dann an Kleingärtner verpachtet. So entstand 1921 die “Gartenstadt Langenfelde”. Aber ca. 38% der Gebäude in Langenfelde wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Seit den 1960er Jahren ist das Gebiet der Linse nun geprägt durch den Wohnungsbau der Genossenschaft Hamburger Wohnen, die über die letzten Jahre auch zahlreiche Verdichtungen und Renovierungen bzw. Erweiterungen vornahm. Am Rande gibt es übrigens einen schönen, alten Jüdischen Friedhof zu entdecken.

Meine persönliche Geschichte mit Langenfelde

Dort fand auch ich 2007 meine Wurzeln. Damals suchte ich aus persönlichen Gründen nicht in den hippen Gegenden – die kannte ich damals auch gar nicht – sondern suchte in der Nähe meiner Eltern eine Wohnung. Diese empfahlen mir die oben genannte Wohnungsbaugenossenschaft.

Online schaute ich nach den Angeboten, Termin vereinbart, Wohnung besichtigt und dann hatte ich einfach wahnsinnig viel Glück. Seit dem wohnte ich bis Ende 2013 auf 52 qm, mit Süd-West-Balkon in einer ruhigen Parksiedlung zu einem unsagbar günstigen Preis. Ich fühlte mich hier wohl und wollte auch nicht weg (doch mit der Liebe kam dann 2013 alles anders).

Warum auch? Meine Nachbarn wohnen zum Teil seit den 60ern hier, sind immer hilfsbereit, man kennt sich. Die Genossenschaft kümmert sich um die Parkanlage rund um den Häusern, feiert Feste, unterstützt und die Verwaltung sitzt in der gleichen Straße. Es gibt einen guten S-Bahnanschluss an die Linien S21 und S3, mit denen ich in 6 min Fahrzeit in der Schanze oder in Altona bin, in 10 min am Dammtor oder auf der Reeperbahn. Es ist ruhig, da die Kieler Straße doch ein ganzes Stück weit weg ist, trotzdem ist man schnell auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Eimsbüttel oder Altona. Oft sieht man auch kleine Kaninchen und Eichhörnchen sowie Igel am Wegesrand. Was will man mehr?

Darum werde ich immer eine Lanze für dieses kleine Idyll brechen. Es ist vielleicht nicht Volksdorf oder Blankenese, aber es hat seinen eigenen Charme. Es ist nicht der schönste Ort auf Erden, aber es ist mein Zuhause geworden (und gewesen).

Langenfelde im Herbst

Ein paar Fotos gehen noch. ;) (nur die vom Winter tue ich euch noch nicht an)

Vielen Dank an Maximilian Buddenbohm für das Anstoßen des Projekts. Es gibt auch eine Übersicht aller “Rest von Hamburg”-Beiträge.

Die geschichtlichen Fakten habe ich auf die Schnelle noch mal aus Wikipedia zusammengetragen:

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Romy

Romy (*1981) hat ihre Heimatbasis in der Ruhrmetropole Dortmund und arbeitet als Blogger und Freelancer im Bereich Social Media, Content Strategie und Community Management.

Sie bloggt seit 2006.
Übers Reisen regelmäßiger seit 2013. Wenn sie Zeit dazu findet.

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